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Medienbericht 08.10.2024 17:58:00

Julius Bär-Aktie in Rot: Signa-Verkauf könnte Julius Bär Millionenbetrag zurückbringen

Julius Bär-Aktie in Rot: Signa-Verkauf könnte Julius Bär Millionenbetrag zurückbringen

Der Verkauf des Warenhaus-Imperiums der gescheiterten Signa-Gruppe kommt weiter voran.

Nach der Übernahme von Globus durch die Central Group übernimmt nun ein saudischer Staatsfonds den Signa-Anteil an der britischen Luxus-Warenhauskette Selfridges. Die Bank Julius Bär kann auf die Rückzahlung eines hohen Millionenbetrags hoffen.

Mit der Übernahme des Signa-Anteils an der Selfridges-Gruppe werde der saudische "Public Investment Fund" (PIF) einen Anteil von 40 Prozent halten, teilte die Central Group in der Nacht auf Dienstag mit. Die thailändische Gruppe wird im Rahmen einer Partnerschaft eine 60 Prozent-Mehrheit an Selfridges halten. Die Besitzverhältnisse gelten dabei sowohl für die operativen Gesellschaften wie auch für die Immobiliengesellschaften der Warenhausgruppe.

Lösung für weiteres Warenhaus

Die Central Group kann damit eine Lösung für eine weitere Luxus-Warenhauskette vermelden, bei der sie mit der zusammengebrochenen Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko engagiert war. Ende September hatte die thailändische Gruppe den Kauf des Signa-Anteils am operativen Geschäfts von Globus bekannt gegeben, womit sie alleinige Besitzerin der Schweizer Warenhauskette wird.

Bereits im Juni 2024 hatten die Thailänder den Geschäftsbetrieb der deutschen Kaufhäuser KaDeWe, Oberpollinger und Alsterhaus vollständig übernommen.

Bär könnte auf 100 Millionen hoffen

Der Einstieg der Saudis bei Selfridges dürfte eine gute Nachricht auch für die Verantwortlichen der Bank Julius Bär sein. Die Bank hatte der Signa-Gruppe insgesamt Kredite von 606 Millionen Franken vergeben, die durch Sicherheiten "in Verbindung mit Gewerbeimmobilien und Luxuseinzelhandel" besichert waren.

Julius Bär hatte die Identität von Signa als dem Kreditnehmer offiziell nie bestätigt. Die Bank hatte aber bereits im November 2023 mitgeteilt, dass das gefährdete Engagement drei Kredite an verschiedene Einheiten eines "europäischen Konglomerats" umfasse. Laut einem Artikel in der "Neuen Zürcher Zeitung" (NZZ) dürfte ein Drittel der gesamten Signa-Kredite, also rund 200 Millionen Franken an die "Signa European Invest Holding" gegangen sein, an der die Beteiligungen an Globus, KaDeWe und Selfridges hängen.

Gemäss dem NZZ-Artikel gehen Insider davon aus, dass die Zürcher Privatbank hieraus knapp 100 Millionen Franken zurückerhalten könnte. Da Julius Bär die gesamten Signa-Kredite in der Jahresrechnung 2023 bereits vollständig abgeschrieben hatte, würde der Betrag als ausserordentlicher Gewinn anfallen. Eine Bär-Sprecherin wollte den Bericht auf Anfrage nicht kommentieren.

Nachlassverfahren dauert

Allerdings sind die Transaktionen mit der Unterzeichnung noch nicht formell unter Dach, wie die NZZ betont. Denn bei den Käufen der Anteile an Globus oder Selfridges handle es sich um Verwertungen im Rahmen eines Sanierungsverfahrens.

Die Sachwalter müssten nun den Gläubigern einen Nachlassvertrag vorschlagen, der wohl auch eine Abschreibung eines Teils der Forderungen beinhalte. Bis zu einem solchen Abschluss dürfte es laut der Zeitung aber noch Monate dauern.

Im Schweizer Handel verlor die Julius Bär-Aktie letztlich 1,03 Prozent auf 52,06 Franken.

ys/

Zürich (awp)

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Bildquelle: FABRICE COFFRINI/AFP/GettyImages,l i g h t p o e t / Shutterstock.com
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