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Preise gesenkt 11.04.2024 23:29:00

Kampf um Marktanteile: BYD bläst in China weiter zum Angriff auf Tesla, Nissan, VW & Co.

Kampf um Marktanteile: BYD bläst in China weiter zum Angriff auf Tesla, Nissan, VW & Co.

In seinem Heimatland China setzt sich der NEV-Hersteller BYD nicht nur gegen Platzhirsch Tesla durch - auch auf Nissan, VW und Toyota hat es das Unternehmen abgesehen. Mit drastischen Preissenkungen läutete BYD nun die zweite Runde des Preiskampfs ein.

BYD Company
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• BYD sagt Mitbewerbern den Kampf an
• Preise für fast alle Modelle zusammengestrichen
• Effekte der Kampagne bereits spürbar

BYD fällt bei Auslieferungen wieder hinter Tesla zurück

Konnte der chinesische E-Autobauer BYD Branchenprimus Tesla im vergangenen Jahr bei den Auslieferungen noch überholen, musste der Mitbewerber das Zepter im ersten Quartal 2024 nun wieder an den von Elon Musk geleiteten Konzern abgeben. Zwar konnte BYD zwischen Januar und März 2024 insgesamt 626'263 New Energy Vehicles (NEV) absetzen, also Fahrzeuge mit alternativem Antriebssystem, während Tesla im selben Zeitraum nur 386'810 Fahrzeuge verkaufte, berücksichtigt man aber nur Elektroautos und keine Plugin-Hybride, kommt BYD nur auf 300'114 Exemplare.

BYD launcht Preiskampagne

BYD führt aber nicht nur einen Konkurrenzkampf mit Tesla, in China macht der E-Auto-Riese auch zahlreichen anderen Fahrzeugherstellern Marktanteile streitig. Möglich werde dies durch drastische Preisreduzierungen, wie es in einem Bericht der Nachrichtenseite "Bloomberg" heißt. Demnach senkte BYD kürzlich die Preise von fast all seinen Elektro- und Hybridfahrzeugen, wie aus Daten des chinesischen Autoportals "16888.com" hervorgeht, auf die sich Bloomberg bezieht. So habe das Unternehmen seit Dezember bei mehr als 100 Modellen den Rotstift angesetzt und 70 neue Ausführungen auf den Markt gebracht - ebenfalls zu Kampfpreisen. Die Rabattierungen erfolgten im Rahmen einer Marketingkampagne unter dem Motto "Strom ist billiger als Öl".

Von der Preisaktion ausgeschlossen seien lediglich Modelle der neuen Premiummarke Yangwang gewesen.

BYD auf Kundenfang

Mit der Aktion will BYD "Bloomberg" zufolge vor allem Kunden von traditionellen Fahrzeugherstellern abwerben, die derzeit noch Benziner fahren. Darüber hinaus wolle das Unternehmen auch Kunden in ländlichen Gebieten zum Wechsel auf E-Fahrzeuge bewegen. Beide Kundengruppen griffen in der Vergangenheit vorrangig auf Autos der Marken Toyota, Volkswagen und Nissan zurück. Was E-Modelle angeht, haben diese aber durchaus noch Aufholbedarf. Genau diesen Giganten will BYD nun aber Anteile abluchsen.

Kampagne bereits geglückt

Erste Effekte dieses Bestrebens sind bereits spürbar. So gehörten im vergangenen Jahr noch der Nissan Sylphy sowie der VW Lavida zu den beliebtesten Modellen in China - beides Verbrenner. Mit dem nun 20 Prozent günstigeren Qin Plus von BYD befindet sich nun aber ein E-Auto auf dem ersten Platz unter den fünf meistverkauften Limousinen der Volksrepublik. Nach den beiden Vorjahressiegern folgt mit dem Seagull außerdem ein weiteres E-Fahrzeug von BYD auf dem vierten Platz. Hier schraubte das Unternehmen den Preis um fünf Prozent herunter.

Margenstarke Hersteller auf Gewinnerseite

Das scheint BYD aber noch nicht genug zu sein, wie Bill Russo, Gründer und Geschäftsführer des in Shanghai ansässigen Beratungsunternehmens Automobility gegenüber "Bloomberg" erklärte. "Dies ist die zweite Runde des Preiskriegs", stellte der Branchenexperte klar. "BYD nutzt seinen Margenvorteil, um den Markt anzugreifen. Wenn ich mehr Chips in meinem Stapel am Pokertisch habe, dann werde ich versuchen, diese Person vom Tisch zu drängen." Wie die Analyseabteilung "BloombergNEF" schrieb, können margenstarke E-Autobauer wie BYD Preissenkungen deutlich besser abfedern als Mitbewerber - und sich dabei gleichzeitig die Nachfrage nach NEVs zunutze machen. Daten der Agentur zeigen, dass New Energy-Fahrzeuge im Februar 35,8 Prozent der Neuwagenverkäufe ausmachten. Damit scheint BYDs Strategie aufzugehen. Ob das Unternehmen auch zukünftig Anteile von Mitbewerbern wie Tesla, VW, Toyota und Nissan stibitzen kann, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Philip Lange / Shutterstock.com,Robert Way / Shutterstock.com

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