KI mit Anlegernutzen |
03.03.2024 15:47:00
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KI-Trend ChatGPT: Wie schlägt sich der Chatbot bei Investitionen?
Millionen von Analysten und Finanzmarktexperten weltweit geben auf Basis von Daten ihre Einschätzung zur Entwicklung des Finanzmarktes, ganzer Branchen oder einzelner Aktien ab. Doch können Anleger künftig mit ChatGPT noch auf eine zusätzliche Daten-Quelle vertrauen, um sich ein Bild über die Finanzmärkte zu machen?
• KI mit veralteten Daten
• Unternehmen mit KI-Fokus als Alternative für Anleger
Der Chatbot ChatGPT erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Jeder vierte Deutsche kennt den Textroboter, wie aus einer repräsentativen Umfrage der Bochumer Forschungseinrichtung CAIS (Center for Advanced Internet Studies) hervorgeht - in den USA dürfte die Bekanntheit der künstlichen Intelligenz noch deutlich grösser sein. Nachdem der Techriese Microsoft eine milliardenschwere Investition in OpenAI, den Entwickler von ChatGPT, angekündigt hat und direkt zum Angriff auf Suchmaschinen-Platzhirsch Google bläst, testen immer mehr Anwender die Funktionen der KI-Software. Auch für Anleger am Aktienmarkt stellt sich die Frage, inwiefern die Nutzung von ChatGPT möglicherweise die eigenen Investitionsentscheidungen beeinflussen und sogar erleichtern könnte. Immerhin ist die Software zum aktuellen Zeitpunkt kostenlos nutzbar, während sich bei Banken angestellte Analysten und Finanzmarktexperten ihre Expertise häufig bezahlen lassen, zumindest indirekt durch Handelsgebühren, die nach einer Investition bei deren Arbeitgeber anfallen.
Doch auch freie Analysten sind nicht zwangsläufig über jeden Zweifel erhaben: Anleger müssen weiterhin Kursziele vergleichen, Fundamentaldaten interpretieren und Zukunftschancen einschätzen und auf Basis der Ergebnisse eine Anlageentscheidung treffen. Eine künstliche Intelligenz wie ChatGPT könnte dieses Dilemma lösen. Wie hilfreich ist die Software für Anleger wirklich?
ChatGPT will keine Vorhersagen treffen
Befragt man die Software direkt nach der Zukunft des Aktienmarktes, lohnenswerten Investments oder der zukünftigen Kursentwicklung einer Aktie, bekommt man meist die gleiche Antwort: Als KI-Modell sei die Software nicht in der Lage, die Zukunft vorherzusagen. Zudem weist der Chatbot den Fragesteller eindeutig daraufhin hin, dass die Entwicklung der Aktienmärkte sehr komplex sei und von vielen Faktoren abhänge, die sich jederzeit ändern könnten. Niemand, einschliesslich Experten, könne den Aktienmarkt mit absoluter Sicherheit vorhersagen, so der Tenor verschiedener Antworten auf verschiedene Varianten der Fragestellung nach lohnenswerten Aktieninvestments in der Zukunft.
Die Software selbst will sich also nicht als Investmentberater verstanden wissen, was in der Natur einer künstlichen Intelligenz liegt: Diese lernt aus vergangenen Daten, die sich aber - insbesondere am Aktienmarkt - nicht zwangsläufig 1:1 auf die künftige Entwicklung übertragen lassen.
Allgemeine Tipps zum Investieren
Wer allerdings nach recht allgemeinen Tipps zum Start einer Anlegerkarriere sucht, der wird bei ChatGPT tatsächlich fündig: Die KI liefert Anleitungen für Neu-Börsianer, die aber auch immer Hinweise darauf enthalten, dass Investitionsentscheidungen sorgfältig getroffen und regelmässig überprüft werden sollten, um bei minimalem Risiko eine maximale Rendite einzufahren.
Konkrete Aktienvorschläge bekommt man von ChatGPT zwar nicht, wohl aber Daten, aus denen sich eine Investitionsentscheidung ableiten lassen könnte. So liefert der Chatbot auf Nachfrage eine Liste der grössten börsennotierten Unternehmen oder auch Branchenvertreter etwa aus dem Bereich Tech. Wer also zunächst eine grobe Eingrenzung möglicher Investitionsziele benötigt, weil bereits eine Vorab-Entscheidung - etwa für eine Branche oder ein Investitionsland - gefallen ist, der bekommt Hilfe von Seiten der KI. Auch kann man Finanzdaten aus der Vergangenheit abfragen, etwa Umsatz- oder Gewinnentwicklung spezieller Unternehmen.
Daten bis April 2023
Wirklich hilfreich für aktuelle Aktieninvestments ist die KI aber nicht. Insbesondere die Tatsache, dass ChatGPT nur auf Daten bis April 2023 zurückgreifen kann, macht es schwierig, diese Informationen auf den schnelllebigen und volatilen, aktuellen Aktienmarkt zu übertragen.
Hinzu kommt: ChatGPT verweist auf die üblichen Quellen - Investor Relations-Seiten der Unternehmen etwa oder einschlägige Finanzportale. Wer also historische Daten sucht, kann diese auch auf anderem Weg bekommen und erhält sie unter Umständen übersichtlicher und ausführlicher als in den Zusammenfassungen des Chatbots.
KI kann sich auf andere Weise lohnen
Für Anleger, die KI für ihre Aktienmarktinvestments nutzen wollen, bieten sich aber dennoch Optionen. So könnte sich ein Blick auf die Microsoft-Aktie lohnen, da das Unternehmen mit ChatGPT grosse Pläne hat und die Weichen eindeutig in Richtung künstliche Intelligenz stellt.
Auch der Suchmaschinenriese Google hat sich entsprechend positioniert, während der chinesische Internetkonzern Baidu ebenfalls mit einem KI-gesteuerten Sprachmodell an den Start gehen will.
Darüber hinaus haben auch Techgiganten wie NVIDIA oder Apple im KI-Bereich kräftig aufgerüstet, zudem gehören mit Siemens Healthineers, Teladoc oder BioNTech auch Firmen fernab der Internetbranche zu Unternehmen mit KI-Anwendungen.
Mit einem - reichlich überlegten und gut durchdachten - Investment in Unternehmen, die künstliche Intelligenz zu einem Geschäftsfeld auserkoren haben, können Anleger am Zukunftsfeld künstliche Intelligenz teilhaben, auch wenn die KI ChatGPT selbst vorerst kein brauchbarer Ersatz für Analysten und Finanzmarktexperten ist und auch die eigene Recherche nicht ersetzt.
Redaktion finanzen.ch
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