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20.12.2015 08:00:00
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Klimagipfel gibt Rückenwind für Windenergie
Windenergie ist bereits seit längerem in einem Aufwärtstrend, nun verleiht der Uno-Klimagipfel der Branche zusätzlichen Auftrieb. Wo sich der Einstieg lohnt.
Was lange währt, wird endlich gut. Mitte Dezember konnte sich die Weltstaatengemeinschaft nach langem Hin und Her beim Uno-Klimagipfel auf einen Weltklimavertrag einigen. Alle 196 Länder stimmten in Paris einem Abkommen zu, bei welchem die Zielsetzung ist, die Erderwärmung in Zukunft auf weniger als zwei Grad Celsius im Vergleich zum Stand vor Beginn der Industrialisierung um 1850 zu begrenzen.
Derzeit liegt die Temperatur bereits um etwa 0,8 Prozent höher. Langfristig soll der Pakt den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen einläuten. Die Börsen haben schnell reagiert und Aktien aus dem Bereich der erneuerbaren Energien als mögliche Profiteure des Klimaabkommens erklärt.
Wind-Aktien mit Rückenwind
So legten die Papiere von Gamesa seit dem Vertragsabschluss vom 14. Dezember um rund 5 Prozent zu, Nordex bringt es auf einen Zugewinn von 7 Prozent und beim Marktführer Vestas steht sogar ein Plus von knapp einem Zehntel zu Buche. Damit geht die Rally bei den Wind-Valoren in eine neue Runde. Bereits seit dem Jahresbeginn hat sich das Aktien-Trio mehr als verdoppelt.
Aber auch ohne den neuen «Weltrettungspakt» hat die Branche Rückenwind. Für das laufende Jahr rechnet das Global Wind Energy Council (GWEC) damit, dass die weltweit installierte Leistung um 14,5 Prozent auf 423 Gigawatt (GW) ansteigen wird. Und dieser Trend soll sich in den Folgejahren fortsetzen. Zwischen 2016 und 2019 wird die durchschnittliche Wachstumsrate auf 12,2 Prozent geschätzt. Überdurchschnittliche Steigerungsraten sieht GWEC in Lateinamerika und Asien. Hingegen sind die Märkte Europa und USA schon deutlich stärker gesättigt. Allerdings zeigt die Kurve auch in diesen beiden Erdteilen weiterhin klar nach oben.
Vestas: Unterschätzter Marktführer
Geht es nach Goldman Sachs, können die Branchenvertreter die positiven Aussichten auch in Profite ummünzen. Den Windkraftanlagenherstellern sagen die Analysten gewinnstarke Zeiten voraus. Sie gehen davon aus, dass der Konsens die Erträge für die Windturbinen-Hersteller unterschätzt. Besonders positiv ist die Bank für Vestas gestimmt. Der Gewinn je Aktie soll zwischen 2015 und 2019 jährlich um 14 Prozent zulegen. In logischer Konsequenz führt Goldman Sachs den Titel auf der viel beachteten «Conviction Buy List».
Das hat verschiedene Gründe: Zum einen wird die Aktie hinsichtlich der Ertragsmasszahl EV/EBITDA zu einem Discount in Relation zur Peergroup gehandelt, zum anderen ist das angekündigte Aktienrückkaufprogramm ein Indikator für überschüssiges Geld. Zudem könnte es sein, dass das US-Geschäft, das für einen Viertel der Erlöse von Vestas steht, positiv überraschen wird. Es gibt Spekulationen darüber, dass die Steuervorteile im Bereich Windenergie verlängert genutzt werden könnten.
Gamesa: Steigende Profitabilität befeuert Aktie
Die spanische Gamesa ist hingegen vor allem in den Schwellenländern unterwegs. Und das mit durchschlagendem Erfolg. Der Umsatz legte in den ersten drei Quartalen 2015 im Vergleich zum Vorjahr zu, um 30,4 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro. Ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht, denn das Orderbuch ist prall gefüllt. Gamesa wird zudem immer profitabler: Die operative Marge lag zum Stichtag 30. September bei 8,1 Prozent und damit nur knapp unter der Rendite von Vestas von 8,5 Prozent. Die Verbesserung ist nebst dem starken Umsatzplus auch einer Optimierung der Kostenstruktur geschuldet.
Unter dem Strich ging es für Gamesa zuletzt noch schneller nach oben. Der Nettogewinn konnte sich auf 126 Millionen Euro knapp verdoppeln. Der Durchschnitt der Analysten geht davon aus, dass Gamesa auch 2016 in der Erfolgsspur bleiben wird und rechnet mit einem Plus beim Ergebnis je Aktie von rund 23 Prozent. Das aktuelle 2016er-KGV liegt hingegen unter der 20er-Marke. Angesichts der steigenden Rentabilität dürfte bei dieser Aktie noch einiges drin sein.
Nordex holt auf
Noch höhere Zuwächse zeigen sich bei Nordex. Die Deutschen werden ihre Gewinne im kommenden Jahr um 44 Prozent steigern können, wenn der Konsens Recht bekommt. Demgegenüber steht ein attraktives KGV von 21. Zudem hat das TecDAX-Mitglied Grosses vor. Mit der jüngsten Übernahme von Acciona möchte Nordex zum Weltmarktführer Vestas aufschliessen. In den kommenden drei Jahren soll sich der Umsatz auf 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro nahezu verdoppeln.
«Nordex und die AWP passen ideal zusammen», sagte Nordex-Chef Lars Bondo Krogsgaard an einem Analystentreffen und fügte hinzu: «Das wird die Transformation der Unternehmen in eine gemeinsame Gruppe erleichtern und schnell Früchte tragen.» Die Transaktion soll im ersten Quartal 2016 vollzogen werden.
PNE Wind: Aussenseiter mit Reboundchancen
Kein leichtes Jahr liegt hingegen hinter dem kleinen Windpark-Projektierer PNE Wind. Wegen heftiger Querelen im Management büsste das Unternehmen viel an Vertrauen ein. Das zeigt sich auch beim Kurs. Während die Konkurrenz haussierte, gab der Small Cap um rund einen Zehntel nach. Mittlerweile sind die Auseinandersetzungen beigelegt, und in der Firma weht nun ein frischer Wind. Im Herbst traten der CEO sowie die Verwaltungsräte zurück. Dadurch könnte es sein, dass allmählich wieder das operative Geschäft in den Vordergrund rücken wird.
Dabei ist PNE bereits im Juni ein wichtiger Erfolg mit dem Verkauf der britischen Tochter gelungen. 2016 könnte dem Unternehmen ein noch grösserer Geldregen ins Haus stehen. Dann möchte PNE Anteile an einer Portfoliogesellschaft (YieldCo) mit einer Windparkkapazität von 150 Megawatt (MW) veräussern. Bis jetzt besteht allerdings erst eine Kapazität von 66,6 MW. Experte Holger Steffen von SMC Research stuft eine Fertigstellung bis Ende 2016 als ehrgeiziges, aber mögliches Vorhaben ein. «Gelingt im Anschluss die Platzierung der YieldCo-Anteile zu aktuellen Marktpreisen, dürfte das für einen kräftigen Gewinnsprung sorgen», glaubt Analyst Steffen. Spekulative Anleger können diese Wette eingehen.
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