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23.12.2016 18:26:46

MÄRKTE EUROPA/Börsen entwickeln sich vor Weihnachten seitwärts

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--In einem erneut vorweihnachtlich ruhigen Geschäft traten Europas Börsen am Freitag weitgehend auf der Stelle. Der Dax verlor 0,1 Prozent auf 11.450 Punkte - mit 11.480,18 Punkten hatte er gleich zum Start zunächst ein neues Jahreshoch markiert. Der MDAX gewann 0,2 Prozent auf 22.089 Punkte. Der Index war bei 22.117,83 sogar auf ein neues Allzeithoch gestiegen. Für den Euro-Stoxx-50 ging es 0,1 Prozent auf 3.274 nach oben. Im Blick stand der Bankensektor nach diversen Einigungen im US-Hypothekenstreit sowie der sich abzeichnenden Rettung der angeschlagenen italienischen Bank Monte dei Paschi durch den italienischen Staat.

   Der Kurs der Deutschen Bank stieg um 0,3 Prozent. Die deutsche Nummer eins hat gegen Zahlung von 7,2 Milliarden Dollar ihren Streit um faule Hypotheken mit den US-Behörden beigelegt. Damit sei "die Kuh endlich vom Eis", hieß es im Handel. Ganz zu Anfang hatte in dem Streit eine Strafe von bis zu 14 Milliarden Dollar im Raum gestanden, zuletzt war am Markt aber mit einer Einigung im Bereich von 7 Milliarden Dollar schon gerechnet worden. Die Deutsche Bank rechnet nun mit einer Belastung im vierten Quartal von 1,17 Milliarden Dollar, was unter der Konsensschätzung von 1,7 Milliarden Dollar liegt. Morgan Stanley befürchtete hier sogar 2,3 Milliarden Dollar.

   Auch die Credit Suisse besserte die US-Staatskasse zu Weihnachten auf und zahlt 5,3 Milliarden Dollar, um Vorwürfe wegen fauler Hypothekengeschäfte aus dem Weg zu räumen. Hier ging es allerdings um 0,9 Prozent nach unten mit dem Kurs. Laut den Analysten von Vontobel ist die Strafe höher als erwartet ausgefallen wegen des Ausgleichs für die US-Verbraucher. Die Zivilstrafe von 2,5 Milliarden Dollar decke sich dagegen mit den Schätzungen. Es seien aber weitere Klagen anhängig, merken die Analysten an.

   Bei der britischen Barclays Bank sind die Gespräche dagegen gescheitert, das US-Justizministerium hat nun Klage gegen die Bank eingereicht. Der Barclays-Kurs fiel um 0,9 Prozent.

Monte dei Paschi vom Handel ausgesetzt Die Banca Monte dei Paschi ist derweil wie erwartet mit ihren Versuchen gescheitert, 5 Milliarden Euro an Kapital aufzutreiben, und steht nun vor einer Rettung durch den Staat. Die Aktien waren den ganzen Tag vom Handel ausgesetzt. Der Tausch von Schulden in Aktien sei beim Publikum nicht gut angekommen, nun springe der Staat ein, hieß es. Italiens Regierung hatte diese Woche zügig ein Rettungspaket durchgewunken, dessen Konformität mit den EU-Vereinbarungen aber umstritten ist.

   "Die Kritik daran ist verhalten. Jeder weiß doch, dass die Anti-EU-Stimmung in Italien die mit Abstand ausgeprägteste aller EU-Mitgliedstaaten ist", kommentierte ein Händler. Daher dürften auch weitere Rettungspakete für den maroden Bankensektor weder überraschen noch auf politischen Widerstand stoßen angesichts der zerbrechlichen Lage der EU. Der Bankensektor insgesamt in Europa sank um 0,1 Prozent.

VW mit nächster Einigung in USA Im Blick stand auch die VW-Aktie. Im Skandal um manipulierte Abgaswerte hat das Unternehmen in den USA zwar einen weiteren Vergleich mit Privatklägern ausgehandelt - er betrifft Fahrer von Dieselfahrzeugen mit Drei-Liter-Motoren. Die zuständige EU-Kommissarin für Justiz- und Verbraucherschutzfragen, Vera Jourova, sagte aber mit Blick auf die Entschädigungen in den USA: "Ich vermisse aber immer noch einen Extra-Bonus oder eine freiwillige Kompensation für die europäischen Kunden."

   Zudem hat die Kanzlei des US-Anwalts Michael Hausfeld angekündigt, am 3. Januar eine Musterklage gegen VW einzureichen. Die Kanzlei bündelt die Ansprüche von rund 100.000 VW-Geschädigten. VW gaben um 0,9 Prozent nach.

   Mediaset stiegen um 0,3 Prozent. Der Konkurrent Vivendi hatte am Vorabend mitgeteilt, seiner angestrebten 30-prozentigen Beteiligung am italienischen TV- und Medienkonzern sehr nahe zu sein. Die Rally der Mediaset-Aktie sei davon genährt worden, dass Vivendi die dazu notwendigen Aktien am freien Markt habe kaufen müssen, hieß es.

   Aktien von K+S reagierten verhalten positiv auf die gerichtliche Genehmigung, die es dem Unternehmen erlaubt, auch künftig Salzabwässer aus der Kaliproduktion des Werkes Werra zu versenken. K+S darf nun fünf Jahre lang im Durchschnitt 1,5 Millionen Kubikmeter versenken. Damit blieb das Regierungspräsidium unter der vom Unternehmen beantragten Versenkmenge von 2 Millionen. Grundsätzlich sei das Urteil aber positiv, denn ein Ende der Versenkung hätte die Produktion an dem Standort gefährdet, hieß es im Handel. K+S stiegen um 1,8 Prozent.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.273,97 +4,46 +0,1% +0,2% Stoxx-50 2.998,33 -2,54 -0,1% -3,3% Stoxx-600 359,97 +0,15 +0,0% -1,6% XETRA-DAX 11.449,93 -6,17 -0,1% +6,6% FTSE-100 London 7.068,17 +4,49 +0,1% +13,2% CAC-40 Paris 4.839,68 +5,05 +0,1% +4,4% AEX Amsterdam 482,86 +0,39 +0,1% +9,3% ATHEX-20 Athen 1.695,26 -0,53 -0,0% -7,5% BEL-20 Bruessel 3.599,79 +2,87 +0,1% -2,7% BUX Budapest 31.638,81 -62,04 -0,2% +32,3% OMXH-25 Helsinki 3.687,75 +45,31 +1,2% +9,8% ISE NAT. 30 Istanbul 94.209,98 -531,75 -0,6% +5,4% OMXC-20 Kopenhagen 877,97 +1,55 +0,2% -13,4% PSI 20 Lissabon 4.612,72 +23,01 +0,5% -12,8% IBEX-35 Madrid 9.367,70 +34,10 +0,4% -1,9% FTSE-MIB Mailand 19.345,02 +223,76 +1,2% -9,7% RTS Moskau 1.117,92 -7,88 -0,7% +47,7% OBX Oslo 614,42 +1,89 +0,3% +14,0% PX-GLOB Prag 1.190,06 -0,01 -0,0% -4,1% OMXS-30 Stockholm 1.525,80 +6,26 +0,4% +5,5% WIG-20 Warschau 1.933,60 -10,13 -0,5% +4,0% ATX Wien 2.633,58 +1,08 +0,0% +9,9% SMI Zuerich 8.232,64 -5,34 -0,1% -6,6%

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.56 Uhr Fr, 17.24 Uhr % YTD EUR/USD 1,0448 -1,12% 1,0566 1,0537 -3,8% EUR/JPY 122,4905 +0,32% 122,1008 121,41 -17,1% EUR/CHF 1,0730 -0,27% 1,0758 1,0751 -1,4% EUR/GBP 0,8528 +0,41% 0,8395 1,1933 +15,8% USD/JPY 117,24 +1,46% 115,55 115,20 -0,1% GBP/USD 1,2250 -2,70% 1,2589 1,2574 -16,9%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 52,98 52,95 +0,1% 0,03 +18,1% Brent/ICE 55,14 55,05 +0,2% 0,09 +20,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.132,75 1.128,70 +0,4% +4,05 +6,8% Silber (Spot) 15,73 15,79 -0,4% -0,07 +13,8% Platin (Spot) 892,00 907,50 -1,7% -15,50 +0,1% Kupfer-Future 2,48 2,49 -0,7% -0,02 +15,0% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/cln

   (END) Dow Jones Newswires

   December 23, 2016 11:56 ET (16:56 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 11 56 AM EST 12-23-16

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