MÄRKTE EUROPA/Börsen treten auf der Stelle - Rohstoffwerte gesucht

GFT

18.44 CHF -16.17%

• Charts
• News
• Analysen

Kaufen / Verkaufen

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Stillstand hat am Mittwoch das Geschäft an Europas Börsen geprägt. Der Dax gewann bei einem sehr impulsarmen Geschäft 3 Punkte auf 11.475. Der Euro-Stoxx-50 schloss nahezu unverändert bei 3.279 Punkten. Gute Wirtschaftsdaten aus Italien schafften es nicht, die Börsen aus ihrer Lethargie an den letzten Handelstagen des Jahres herauszureißen. Das italienische Verbrauchervertrauen ist im Dezember wider Erwarten deutlich gestiegen und das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe hat sich verbessert. Lediglich der Geschäftsklima-Gesamtindex sank zum Vormonat leicht.

   Damit scheint die Bankenkrise in Italien die Stimmung der Verbraucher zunächst nicht stärker zu belasten, auch wenn das Thema Bankenrettung weiter hoch auf der Agenda steht. Es bleibe nicht mehr viel Zeit, um die angeschlagene Banca Monte dei Paschi formal vor der Abwicklung zu retten, sagte Dirk Gojny von der National-Bank. Dies muss bis Jahresende geschehen. Am Montag war bekannt geworden, dass die Kapitallücke bei der Krisenbank offenbar 8,8 und nicht 5 Milliarden Euro beträgt. Die Aktie war am Mittwoch weiterhin vom Handel an der Mailänder Börse ausgesetzt. Banken gaben europaweit 0,5 Prozent nach.

Window-Dressing: Rohstoffwerte werden gekauft Gekauft wurden nochmals Papiere aus dem gut gelaufenen Rohstoff- und Stahlsektor, der um 3 Prozent zulegte und damit mit weitem Abstand Spitzenreiter war. Seit Jahresbeginn ist der Sektor um fast 60 Prozent gestiegen. Fondsmanager nehmen solche Papiere oft noch in ihre Portfolios, um diese "aufzuhübschen", im Fachjargon Window-Dressing genannt. BHP Billiton verteuerten sich um 4,3 Prozent, Rio Tinto um 3,3 Prozent. Im Stahlsektor gewannen thyssenkrupp 1,1 Prozent und Salzgitter 1,7 Prozent. ArcelorMittal zogen um 1,8 Prozent an und voestalpine um 1,1 Prozent.

   Der weiter anziehende Ölpreis drückte dagegen auf Fluglinien-Aktien. Seitdem sich die Opec Ende November auf Förderkürzungen von 1,2 Millionen Barrel täglich geeinigt hat, ist der Ölpreis um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das sind negative Nachrichten für Fluglinien, für die Treibstoffkosten einer der größten Kostenpunkte in der Bilanz sind. Lufthansa verloren 2,5 Prozent, für IAG ging es 2,8 Prozent nach unten und für Air France um 1,5 Prozent.

   Bei den Nebenwerten am deutschen Aktienmarkt fielen Braas Monier mit einem Kursverlust von 8,6 Prozent auf. Das war aber nur der Ausgabe von Gratisaktien geschuldet. Diese fast 4 Millionen neuen Aktien aus einer Kapitalerhöhung aus Gesellschaftsmitteln wurden erstmals gehandelt. Statt zehn haben die Aktionäre nun elf Aktien des Ziegelherstellers in ihren Depots.

   Mit Siltronic (+2,3 Prozent) und MediGene (+6,8 Prozent) wurden im TecDax zwei Titel gekauft, die in diesem Jahr überdurchschnittlich gut gelaufen sind. Gesucht waren auch erneut GFT Technologies, die bereits am Vortag mit Kursgewinnen herausstachen. Diesmal ging es um 6,3 Prozent nach oben.

Dollar zieht wieder an Im Devisenhandel zeigte der Dollar wieder Stärke. Der Euro, der im frühen Handel noch bei 1,0480 Dollar lag, fiel auf 1,0389 zurück. Auch zum Yen und zum Pfund zog die US-Devise an. Devisenhändler verwiesen auf die überraschend guten Daten zum US-Verbrauchervertrauen vom Dienstag. Der entsprechende Index notierte auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Analysten erwarten, dass der Dollar noch stärker aufwerten und neue Hochs erreichen wird, getragen von einer steigenden Inflation, höheren Zinsen und Erwartungen an das Konjunkturprogramm, das der künftige US-Präsident Donald Trump versprochen hat. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.278,72 +0,19 +0,0% +0,3% Stoxx-50 3.010,85 +10,15 +0,3% -2,9% Stoxx-600 361,53 +1,05 +0,3% -1,2% XETRA-DAX 11.474,99 +2,75 +0,0% +6,8% FTSE-100 London 7.106,08 +37,91 +0,5% +13,8% CAC-40 Paris 4.848,01 -0,27 -0,0% +4,6% AEX Amsterdam 484,20 +0,62 +0,1% +9,6% ATHEX-20 Athen 1.710,30 -3,94 -0,2% -6,7% BEL-20 Bruessel 3.608,89 +2,23 +0,1% -2,5% BUX Budapest 32.025,60 +157,09 +0,5% +33,9% OMXH-25 Helsinki 3.691,81 +2,31 +0,1% +9,9% ISE NAT. 30 Istanbul 94.929,88 +1028,45 +1,1% +6,2% OMXC-20 Kopenhagen 882,03 +1,07 +0,1% -13,0% PSI 20 Lissabon 4.663,55 -11,54 -0,2% -12,4% IBEX-35 Madrid 9.344,90 -31,70 -0,3% -2,1% FTSE-MIB Mailand 19.239,39 -151,44 -0,8% -10,2% RTS Moskau 1.138,31 +2,52 +0,2% +50,4% OBX Oslo 620,07 +2,13 +0,3% +15,1% PX-GLOB Prag 1.199,58 +5,33 +0,4% -3,3% OMXS-30 Stockholm 1.527,30 -6,01 -0,4% +5,6% WIG-20 Warschau 1.932,75 -3,97 -0,2% +4,0% ATX Wien 2.638,48 +4,77 +0,2% +10,1% SMI Zuerich 8.256,61 -2,84 -0,0% -6,4%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7:56 Di, 18.20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0389 -0,80% 1,0473 1,0457 -4,3% EUR/JPY 122,1767 -0,75% 123,1012 122,88 -17,0% EUR/CHF 1,0715 -0,39% 1,0757 1,0754 -1,5% EUR/GBP 0,8501 -0,26% 0,8517 1,1721 +15,4% USD/JPY 117,61 +0,06% 117,54 117,50 +0,2% GBP/USD 1,2223 -0,59% 1,2296 1,2257 -17,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 54,17 53,90 +0,5% 0,27 +21,5% Brent/ICE 56,37 56,09 +0,5% 0,28 +22,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.139,38 1.138,94 +0,0% +0,44 +7,4% Silber (Spot) 16,01 15,97 +0,2% +0,03 +15,8% Platin (Spot) 901,20 904,50 -0,4% -3,30 +1,1% Kupfer-Future 2,51 2,51 +0,1% +0,00 +16,4% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

   DJG/mpt/raz

   (END) Dow Jones Newswires

   December 28, 2016 12:08 ET (17:08 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 08 PM EST 12-28-16