27.06.2017 18:43:51
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MÄRKTE EUROPA/Draghi lässt Anleihen einbrechen und Euro steigen
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten sind am Dienstag überwiegend weiter zurückgefallen. Der Dax verlor 0,8 Prozent auf 12.671 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,7 Prozent auf 3.538 Punkte nach. Geprägt wurden die europäischen Märkte von schweren Kurseinbrüchen an den Anleihenmärkten. Diese wurden laut Händlern von Aussagen Mario Draghis, dem Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB), verursacht.
Der Bund-Future als Barometer für die deutschen Rentenpapiere brach im Handelsverlauf um mehr als 150 Basispunkte ein, die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg deshalb auf 0,369 Prozent von 0,247 Prozent am späten Montag. "Draghi hat klare Hinweise auf den Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik gegeben", sagte ein Händler. Der EZB-Präsident hat angedeutet, dass er mit einer deutlich anziehenden Inflation rechnet. Von den Aussagen profitierte der Euro, der zum Dollar deutlich zulegte und erstmals seit September vergangenen Jahres die Marke von 1,13 Dollar übersprang.
Branchenrotation nun mit negativem Touch "Unter dem Strich hat die Branchenrotation nun einen negativen Touch", so ein Marktteilnehmer zum Aktienmarkt. Gesucht waren die jüngsten Verlierer aus dem Rohstoff-Bereich. Daneben legten auch die Banken zu. Die jüngsten Gewinner aus dem Versorger- und Technologiebereich wurden dagegen verkauft, und auch die Autos standen unter Druck.
Bei den Rohstoff-Aktien, deren Index um 1,7 Prozent stieg, gewannen Anglo American und Rio Tinto gut 3 Prozent. Die Ölwerte tendierten ebenfalls gut behauptet, hier stützte auch die Erholung der Ölpreise.
Gefragt waren auch die Banken. Ihr Index profitierte mit einem Plus von 0,8 Prozent von den steigenden Renditen am Anleihenmarkt. Deutsche Bank stiegen um 3,2 Prozent auf 15,52 Euro, Commerzbank sogar um 4,9 Prozent auf 9,94 Euro.
Schaeffler belastet Autosektor - auch Deutsche Telekom unter Druck Die Schaeffler-Aktie brach dagegen um 12,8 Prozent ein. Der Autozulieferer hat am späten Montag mit einer Gewinnwarnung überrascht. Diese erwischte viele Anleger auf dem falschen Fuß. Jefferies-Analyst Ashik Kurian geht davon aus, dass die 2017er-Schätzungen der Analysten für das operative Ergebnis und den freien Cashflow um 4 bis 12 Prozent zu hoch liegen.
Die Aktien anderer Automobilzulieferer wie Continental, Hella und LEONI verloren zwischen 3 und gut 4 Prozent.
Deutsche Telekom litten unter einem Bericht des Wall Street Journal, wonach der Mobilfunkanbieter Sprint exklusiv mit den beiden US-Kabelanbietern Charter Communications und Comcast über einen weitreichenden Deal verhandelt, die Telekom-Tochter T-Mobile US also außen vor bliebe. In der Vergangenheit war immer wieder über eine mögliche Fusion zwischen T-Mobile US und Sprint spekuliert worden. Deutsche Telekom verloren 2,3 Prozent.
Bei den Versorgern gaben Eon 3 Prozent ab und RWE reduzierten sich um 2,4 Prozent.
Bain und Cinven scheitern bei STADA Die Stada-Aktie verlor 3 Prozent auf 59,92 Euro, nachdem die Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven gescheitert ist. Erreicht wurde eine Annahme des Angebots von 65,5 Prozent, nötig waren aber nach der zuvor bereits gesenkten Annahmeschwelle mindestens 67,5 Prozent.
Im Tagestief hatten Stada schon deutlich unter 57 Euro gelegen. Denn den Kaufinteressenten Bain und Cinven stehe immer noch die Möglichkeit offen, erneut zu bieten, falls das Stada-Management zustimme und es eine Sondergenehmigung des Bafin gebe, hieß es zu der Erholung. "Das wäre nicht unplausibel, weil sich das Management explizit noch einmal hinter das Angebot gestellt hat", so ein Händler. Außerdem könnten laut Marktteilnehmern andere Interessenten für Stada auf den Plan treten.
Vapiano mit Achterbahnfahrt Vapiano schlossen im Xetra-Handel mit 24 Euro, also wieder über dem Ausgabekurs von 23 Euro. Gestartet war die Aktie mit einem Kurs von 23,95 Euro, danach war sie vorübergehend bis auf 22,50 Euro gefallen. Die Restaurantkette hat 8 Millionen Aktien ausgegeben. Basierend auf dem Angebotspreis beträgt die Vapiano-Marktkapitalisierung rund 553 Millionen Euro bei einem Streubesitz von etwa 32 Prozent. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.538,32 -23,44 -0,7% +7,5% Stoxx-50 3.191,53 -19,09 -0,6% +6,0% Stoxx-600 385,98 -3,07 -0,8% +6,8% XETRA-DAX 12.671,02 -99,81 -0,8% +10,4% FTSE-100 London 7.434,36 -12,44 -0,2% +4,1% CAC-40 Paris 5.258,58 -37,16 -0,7% +8,2% AEX Amsterdam 518,73 -1,88 -0,4% +7,4% ATHEX-20 Athen 2.164,68 +3,91 +0,2% +24,4% BEL-20 Brüssel 3.839,85 -21,88 -0,6% +6,5% BUX Budapest 35.645,77 -93,34 -0,3% +11,4% OMXH-25 Helsinki 4.011,65 -47,34 -1,2% +9,0% ISE NAT. 30 Istanbul 122.292,82 -454,85 -0,4% +28,1% OMXC-20 Kopenhagen 1.000,22 -14,25 -1,4% +13,2% PSI 20 Lissabon 5.234,67 -42,51 -0,8% +11,0% IBEX-35 Madrid 10.647,90 -48,70 -0,5% +13,9% FTSE-MIB Mailand 20.784,57 -217,38 -1,0% +8,1% RTS Moskau 1.004,13 +11,29 +1,1% -12,9% OBX Oslo 620,96 +0,90 +0,1% +0,5% PX-GLOB Prag 1.283,53 +5,65 +0,4% +7,1% OMXS-30 Stockholm 1.628,54 -14,98 -0,9% +7,3% WIG-20 Warschau 2.345,05 +7,36 +0,3% +20,4% ATX Wien 3.096,85 +9,40 +0,3% +18,3% SMI Zürich 9.072,92 -48,30 -0,5% +10,4%
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:30 Mo, 17.15 Uhr % YTD EUR/USD 1,1294 +0,86% 1,1198 1,1201 +7,4% EUR/JPY 126,96 +1,53% 125,05 124,85 +3,3% EUR/CHF 1,0892 +0,04% 1,0887 1,0875 +1,7% EUR/GBP 0,8837 +0,50% 0,8793 1,1372 +3,7% USD/JPY 112,43 +0,67% 111,68 111,44 -3,8% GBP/USD 1,2780 +0,35% 1,2735 1,2737 +3,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,33 43,38 +2,2% 0,95 -22,1% Brent/ICE 46,84 45,83 +2,2% 1,01 -20,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.247,14 1.244,40 +0,2% +2,74 +8,3% Silber (Spot) 16,60 16,61 -0,0% -0,01 +4,2% Platin (Spot) 921,00 918,00 +0,3% +3,00 +1,9% Kupfer-Future 2,65 2,63 +0,9% +0,02 +5,2% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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June 27, 2017 12:13 ET (16:13 GMT)
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