21.11.2024 18:09:42
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MÄRKTE EUROPA/Erholt - Versicherer sehr fest
Von Herbert Rude
DOW JONES--An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse am Donnerstag tendenziell wieder etwas erholt. Der Euro-Stoxx-50 stieg um knapp 0,6 Prozent auf 4.756 Punkte. Der DAX konnte die 19.000er Marke erneut verteidigen und stieg schliesslich um 0,7 Prozent auf 19.146 Punkte. Etwas gestützt wurde die Stimmung von fallenden Zinsen nach einem schwachen Konjunkturindex der US-Notenbankfiliale in Philadelphia. "Schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten", so ein Marktteilnehmer: Der schwache "Philly-Fed" halte die Zinssenkungsfantasie im Markt. Insgesamt war die Tendenz aber einmal mehr uneinheitlich: Viele zyklische Aktien setzten ihre Talfahrt fort und litten damit weiter unter den schwachen Konjunkturaussichten. Dagegen notierten unter anderem die Versicherungstitel fest und profitieren so von hohen Erwartungen der Zurich Insurance.
Der Bitcoin näherte sich unterdessen weiter der Marke von 100.000 Dollar, und der Goldpreis konnte seine Erholungsgewinne sowohl in Euro als auch in Dollar weiter ausbauen.
Der Goldpreis stieg laut Marktteilnehmern unter anderem wegen der Unsicherheiten im Ukraine-Krieg. Nach den US-Atacms-Mittelstreckenraketen hat Kiew nun auch erstmalig britische Storm Shadow-Raketen eingesetzt. In der gerade erst geänderten Nuklearwaffendoktrin behält sich Russland grundsätzlich vor, auf einen konventionellen Raketenangriff selbst mit Atomwaffen zu reagieren. Russland hat nun nach diversen Berichten erstmalig im Krieg gegen die Ukraine eine Interkontinentalrakete eingesetzt. Eine solche kann auch Nuklearsprengköpfe transportieren.
Euro auf Jahrestief unter 1,05 Dollar
Wieder unter Druck stand der Euro, der im späten Aktienhandel mit 1,0469 Dollar neue Jahrestiefs markierte. Die Schwäche des Euro gilt als Indikator für Kapitalabzug aus Europa: "Wenn investiert wird, dann in den USA", so ein Marktteilnehmer. Dort seien die Wirtschaftsaussichten günstig, in der Eurozone dagegen schlecht: Der erhoffte Wirtschaftsaufschwung werde wohl auch im kommenden Jahr erst einmal nicht einsetzen.
Zurich Insurance stützt Versicherungsbranche
Der Index der Versicherungstitel stieg um 1,6 Prozent. Zurich Insurance setzten ihre Hausse mit einem Plus von gut 3 Prozent auf das neue Jahreshoch von 547,60 Franken fort. "Die Aussagen vom Kapitalmarkttag kommen gut an", so ein Marktteilnehmer. Der Finanzkonzern will den bereinigten Gewinn je Aktie von 2025 bis 2027 um mehr als 9 Prozent jährlich steigern und in diesem Zeitraum neue Mittelzuflüsse von 19 Milliarden Dollar erzielen nach knapp 14 Milliarden im Dreijahreszeitraum zuvor. Das Ziel für die Eigenkapitalrendite hat der Konzern auf über 23 Prozent erhöht, bisher war er von über 20 Prozent ausgegangen. "Das Unternehmen schlägt auch Pflöcke für die ganze Branche ein", so der Marktteilnehmer. Die Konzerne seien "Cash-Generierer a la Warren Buffett". Im DAX gewannen Allianz 2 Prozent, Munich Re 1,9 Prozent und Hannover Rück 2,5 Prozent. Noch stärker zeigten sich nur Qiagen mit einem Plus von 3,5 Prozent und Siemens Energy, die 3,6 Prozent zulegten.
Auf der anderen Seite verloren Porsche AG 1,9 Prozent und markierten neue Allzeittiefs, BMW gaben 0,8 Prozent ab, VW 0,6 Prozent und Mercedes-Benz 0,1 Prozent. Bei den ebenfalls zyklischen Chemietiteln verloren BASF 0,6 Prozent.
Adidas und Puma im Sog von JD Sports
Adidas (-1,1%) und Puma (-2,4%) litten ebenfalls unter Abgaben. Im Handel wurde auf den angepassten Ausblick von JD Sports verwiesen. Der Sportarktikelhändler rechnet für das aktuelle Geschäftsjahr nur noch mit einem bereinigten Vorsteuergewinn am unteren Ende seiner Zielspanne. Begründet wird dies unter anderem mit dem milden Wetter in einigen Schlüsselmärkten. JD Sports brachen in London um 15,5 Prozent ein.
Nach Bekanntgabe der Drittquartalszahlen verloren CTS Eventim 8,2 Prozent ein. Während die Umsätze klar über dem Marktkonsens ausgefallen sind, hat die Ergebnisseite die Erwartungen verfehlt. Das spricht für Margendruck.
Novartis erholten sich um 0,6 Prozent. Bis 2028 will der Pharmariese die Umsätze wechselkursbereinigt um durchschnittlich rund 6 Prozent steigen. Bisher hatte Novartis ein Plus von 5 Prozent in Aussicht gestellt. Jefferies sieht nun Revisionsbedarf nach oben bei den Marktschätzungen.
Julius Bär profitierten von hohen Mittelzuflüssen. Für die Aktie ging es um knapp 5 Prozent nach oben.
Mit Aufschlägen von knapp 3 Prozent zeigten sich auch Datagroup fest. Die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr sind einen Tick über den Erwartungen ausgefallen. Der IT-Dienstleister erwirtschaftete nach vorläufigen Zahlen ein EBITDA von 80,4 Millionen sowie Erlöse von 528 Millionen Euro - dem standen laut Baader Konsensschätzungen von 79,2 Millionen bzw 520 Millionen Euro entgegen. Hauptgrund für die Kursaufschläge dürften aber weiterhin die Pläne für eine Abspaltung der Digitalisierungstochter Almato sein.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
. stand absolut in % seit
. Jahresbeginn*
Euro-Stoxx-50 4.755,83 +26,12 +0,6% +5,2%
Stoxx-50 4.265,68 +19,05 +0,4% +4,2%
Stoxx-600 502,54 +2,05 +0,4% +4,9%
XETRA-DAX 19.146,17 +141,39 +0,7% +14,3%
FTSE-100 London 8.151,59 +66,52 +0,8% +4,5%
CAC-40 Paris 7.213,32 +14,87 +0,2% -4,4%
AEX Amsterdam 866,13 +7,56 +0,9% +10,1%
ATHEX-20 Athen 3.392,91 +32,12 +1,0% +8,7%
BEL-20 Bruessel 4.158,90 +21,72 +0,5% +12,2%
BUX Budapest 79.229,24 +132,42 +0,2% +30,7%
OMXH-25 Helsinki 4.318,50 +1,04 +0,0% -4,4%
ISE NAT. 30 Istanbul 10.338,38 +410,05 +4,1% +28,9%
OMXC-20 Kopenhagen 2.299,38 -37,44 -1,6% +0,7%
PSI 20 Lissabon 6.353,00 +7,47 +0,1% -0,6%
IBEX-35 Madrid 11.611,70 +22,20 +0,2% +14,9%
FTSE-MIB Mailand 33.294,96 +67,26 +0,2% +9,5%
OBX Oslo 1.379,40 +11,42 +0,8% +15,5%
PX Prag 1.691,09 +2,86 +0,2% +19,6%
OMXS-30 Stockholm 2.496,31 +11,82 +0,5% +4,1%
WIG-20 Warschau 2.178,03 +33,35 +1,6% -7,0%
ATX Wien 3.524,86 +22,58 +0,6% +1,2%
SMI Zuerich 11.591,59 +51,95 +0,5% +4,1%
*bezogen auf Schlusskurs vom Vortag
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:08 Mi, 17:15 % YTD
EUR/USD 1,0469 -0,7% 1,0544 1,0517 -5,2%
EUR/JPY 161,81 -1,2% 163,35 163,52 +4,0%
EUR/CHF 0,9282 -0,4% 0,9312 0,9313 +0,0%
EUR/GBP 0,8320 -0,1% 0,8337 0,8317 -4,1%
USD/JPY 154,57 -0,5% 154,91 155,52 +9,7%
GBP/USD 1,2581 -0,6% 1,2647 1,2646 -1,1%
USD/CNH (Offshore) 7,2576 +0,1% 7,2456 7,2522 +1,9%
Bitcoin
BTC/USD 97.169,55 +3,1% 97.186,95 94.423,60 +123,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,66 68,75 +1,3% +0,91 -0,4%
Brent/ICE 73,73 72,81 +1,3% +0,92 -1,3%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 48,625 46,63 +4,3% +2,00 +22,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.663,31 2.650,55 +0,5% +12,77 +29,1%
Silber (Spot) 30,68 30,86 -0,6% -0,18 +29,0%
Platin (Spot) 963,33 961,00 +0,2% +2,33 -2,9%
Kupfer-Future 4,10 4,16 -1,3% -0,06 +3,7%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/err
(END) Dow Jones Newswires
November 21, 2024 12:10 ET (17:10 GMT)
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