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Markt ist "verrückt" 20.02.2018 17:40:35

Crash-Gefahr: Experte sieht an den Börsen Parallelen zu 2008

Crash-Gefahr: Experte sieht an den Börsen Parallelen zu 2008

Der Mini-Crash scheint schon vergessen: Marktteilnehmer decken sich wieder fleissig mit Aktien ein. Dabei ist die Crash-Gefahr alles andere als gebannt, warnt ein Investment-Manager.

Peter Toogood, Investmentmanager, sieht die Gefahr, dass der Bullenmarkt ein Ende finden könnte, noch nicht gebannt. Der Markt sei verrückt, dies sei "sehr ähnlich" wie 2008, so der Experte gegenüber CNBC. In diesem Jahr hatte ein Börsenbeben die internationalen Finanzmärkte erschüttert, ausgelöst durch die Hypothekenkrise in den USA, die sich zu einer weltweiten Finanzkrise entwickelt hatte.

Experte beunruhigt

Die Aktienmärkte sähen derzeit nicht gesund aus, so Toogood im Interview. Die Tatsache, dass viele Anleger auch nach dem jüngsten Ausverkauf noch immer Aktien kaufen, halte er für ein "beunruhigendes Zeichen", schließlich werde allgemeinhin davon ausgegangen, dass die Zentralbanken zu einer strafferen Geldpolitik übergehen.

Er selber würde aktuell eher keine Aktien kaufen, so der Investmentmanger, der mit seiner Firma Embark Group rund 15,3 Milliarden US-Dollar an Kundenvermögen verwaltet, weiter. Den jüngsten Rückschlag als gesunde Korrektur einzustufen, könne er nur akzeptieren, "wenn nicht bereits alle am Markt investiert wären. Jeder ist dabei, also wer ist der Käufer? Das erinnert mich schon sehr an 2007-2008, das Muster ist ähnlich", so Toogood. Auch vor elf Jahren hatten die Indizes immer neue Höchststände markiert, trotz einiger Warnzeichen am Markt hatten Anleger unbeeindruckt weiter Aktien gekauft und die Märkte immer weiter nach oben getrieben.

Aktienrally geht weiter

2018 zeigt sich an vielen Börsen ein ähnliches Bild: Nicht nur in den USA sondern weltweit haben die Aktienmärkte die Folgen der jüngsten Kursrückschläge bereits abgeschüttelt. "Die Märkte außerhalb der USA befinden sich weiterhin auf sehr hohen Niveaus, das halte ich für sehr, sehr bedeutend. Ich denke immer noch, dass der Bärenmarkt kommt, schon allein wegen der hohen Bewertungen. Ich denke, dieser Markt ist verrückt", erklärt der Experte.

Auch andere Experten warten auf den Crash

Toogood ist nicht der einzige prominente Marktteilnehmer, der mit einem deutlichen Rückgang der Indexniveaus rechnet. Auch Nader Naeimi, Fondsmanager bei AMP Capital Investors, sieht die aktuelle Marktlage nur als kurze Verschnaufpause, die einem Ausverkauf am Markt üblicherweise folgt, bevor es schließlich noch deutlicher abwärts geht.

Vor dem Hintergrund, dass es Verdachtsmomente gibt, dass der Kursrutsch der Vorwoche von Spekulanten ausgelöst wurde, die auf zweifelhafte Wettprodukte gesetzt haben, gewinnt dies besondere Brisanz. Denn offenbar hatten Spekulanten zuletzt immer mehr Geld darauf gesetzt, dass es an den Finanzmärkten so langweilig bleibt wie es ist und dabei Finanzprodukte benutzt, deren Wert sich an der Entwicklung des sogenannten VIX-Indikators orientiert. Dieser gibt das Ausmaß der Schwankungen am US-Aktienmarkt wieder und war vor dem Crash historisch niedrig. Spekulanten verdienen Geld, wenn dieser Wert niedrig bleibt. Doch die ersten Abwärtstendenzen zwangen Anleger dazu, sich mit Futures gegen Steigungen des VIX abzusichern - mit der Folge, dass der Volatilitätsindex weiter anzog und die Märkte innerhalb kurzer Zeit in die Knie zwang.

Anleger dürften bei den jüngsten Enthüllungen über den Grund für den Aktiencrash hellhörig werden. Denn 2008 waren weit verbreitete toxische Hypothekenpapiere einer der Auslöser für den Marktcrash. Nun könnten es Finanzprodukte auf den VIX sein - wie weit diese verteilt sind, ist unklar.

Redaktion finanzen.ch

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