Kritischste Zeit |
23.04.2018 16:29:32
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Morgan Stanley: Die nächsten drei Monate werden entscheidend sein für Tesla
Es scheint nie langweilig um Elon Musk und seine Elektroauto-Firma Tesla zu werden: Morgan-Stanley-Analysten glauben nun, die nächsten drei Monate könnten die kritischste Zeit in Teslas Geschichte werden.
Das "ultimativ riskanteste Investment"
Zu Tesla tauchen ständig neue Nachrichten auf - ob über neue verrückte Ideen von Elon Musk oder das wiederholte Verfehlen von Produktionszielen durch den Elektroautobauer. Morgan-Stanley-Analysten warnten nun jüngst in einer Mitteilung, Tesla-Papiere könnten das "ultimativ riskanteste Investment im Automobilsektor" sein.
Adam Jonas, Analyst bei der US-Großbank Morgan Stanley, rät Investoren laut einer aktuellen Aktienanalyse weiterhin zur Gleichgewichtung der Tesla-Papiere. Während er also sein Rating unverändert bei neutral belässt, senkt er das Kursziel für die Aktie leicht von aktuell 379,00 auf 376,00 US-Dollar. Denn der Analyst ist der Meinung, die Entwicklungen in den nächsten Monaten könnte die Aktie maßgeblich nach oben, genauso aber auch nach unten treiben.
Seit Jahresbeginn mussten die Tesla-Papiere mehr als sechs Prozent an Wert einbüßen. Nun stehe der Autobauer Jonas zufolge an einem wichtigen Punkt: "Wir sehen die nächsten drei Monate als die kritischste Zeit in Teslas Geschichte seit dem Start des Model S vor sechs Jahren. Das fundamentale Pendel könnte sich in beide Richtungen bewegen, was Tesla zur ultimativen Hochrisiko-Anlage im Automobilsektor macht." Dies schrieb der Analyst in einem Bericht mit dem Titel "Tesla's Next Move: $ 200 or $ 400?". Demnach wäre also sowohl ein Kurs von etwa 400 US-Dollar möglich, ebenso könnte die Aktie aber auch auf rund 200 US-Dollar abstürzen.
Produktionsziele des Model 3 weiterhin problematisch
Der in Kalifornien ansässige Autobauer erklärte kürzlich, in diesem Jahr wohl keine Kapitalerhöhung durchführen zu müssen. Jonas ist da allerdings anderer Meinung: Er glaubt, Tesla werde im dritten Quartal dieses Jahres rund 2,5 Milliarden Dollar durch die Ausgabe neuer Aktien aufbringen müssen.
Dabei merkt der Morgan-Stanley-Analyst an, insbesondere die Investorengemeinschaft glaube inzwischen längst nicht mehr an das Erreichen der Produktionsziele des Model 3. "Kein Investor, mit dem wir gesprochen haben, erwartet bis zum Ende des zweiten Quartals 2018 eine Produktion von 5'000 Stück pro Woche", berichtet Jonas. "Wir erwarten nicht, dass eine Laufrate von 5k/Woche vor Ende des vierten Quartals 2018 erreicht wird", erklärt der Analyst weiter.
"Too big to fail?"
Adam Jonas glaubt dabei aber, die Größe der Belegschaft von Tesla könnte zu einem wichtigen Faktor werden, der das langfristige Überleben des Unternehmens beeinflussen kann. Während der Autobauer Ende letzten Jahres noch etwa 37'543 Mitarbeiter beschäftigte, dürften es bis 2019 oder 2020 Jonas zufolge bereits etwa 50'000 Beschäftigte sein. Er gibt dabei zu bedenken, Tesla könnte inzwischen zu groß sein, um zu scheitern, da der Konzern für tausende von Jobs in der Automobilbranche verantwortlich ist - der Markt realisiere das allerdings kaum. Immerhin rettete die US-Regierung bereits GM und Chrysler während der Finanzkrise - nicht zuletzt aufgrund der enorm großen Mitarbeiterbasis.
Redaktion finanzen.ch
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