Abschied |
18.02.2023 23:46:00
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NASDAQ-Titel Rivian erleidet nächsten Rückschlag: Langjähriger Cheflobbiyst verlässt den Tesla-Konkurrenten
Jim Chen war bei Rivian seit 2018 für regulatorische Angelegenheiten zuständig. Nun verlässt der Cheflobbyist den Tesla-Rivalen. Damit folgt Chen auf einige weitere Führungskräfte, die jüngst ihren Hut nahmen.
• Bereits mehrere Abgänge zum Jahreswechsel
• Rivian-Aktie unter Druck
Rivian-Cheflobbyist Jim Chen setzt sich für Direktvertrieb ein
Im November 2018 stiess Jim Chen als Vizepräsident für öffentliche Angelegenheiten und leitender Regulierungsberater zum E-Autohersteller Rivian. Zuvor war er bereits bei verschiedenen Beratungsfirmen sowie den Branchenkonkurrenten Faraday Future und Tesla tätig. Beim Musk-Konzern arbeitete Chen mehr als fünf Jahre im Bereich "Regulatorische Angelegenheiten", das Startup Faraday Future verliess er nach nur sechs Monaten wieder. Bei Rivian setzte sich Chen laut dem "Wall Street Journal" vor allem dafür ein, den Direktverkauf der E-Fahrzeuge an Verbraucher voranzubringen - eine Geschäftsstrategie, die auch bei Tesla Anwendung findet. So nutzt Rivian keine traditionellen Händler für den Verkauf der eigenen Autos, sondern veräussert diese direkt an seine Abnehmer. Der Tageszeitung zufolge stiess Chen in den US-Bundesstaaten Washington, Georgia und Connecticut auf Widerstand vonseiten lokaler Autohändler, sodass Rivian dort nicht ohne Zwischenhändler verkaufen darf. "Es ist auf jeden Fall ein viel härterer Kampf", so Chen gegenüber dem Wall Street Journal.
Abgang steht bevor
Nun steht der Cheflobbyist des Tesla-Konkurrenten aber kurz vor seinem Weggang. Bereits zum Ende des laufenden Monats soll Chen Rivian verlassen. Das in Plymouth (Michigan) ansässige Unternehmen erklärte gegenüber der Zeitung, dass man sich in gegenseitigem Einvernehmen für diesen Schritt entschieden habe und Chen mehr Zeit mit seiner Familie und auf Reisen verbringen wolle. "Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir geleistet haben, auf den Einfluss, den wir hatten, und auf das Team, das wir aufgebaut haben", kommentierte Chen das Ende der Tätigkeit in einer E-Mail.
Chens Abgang folgt auf Stühlerücken
Nur wenige Tage vor der Ankündigung, dass Chen das Unternehmen verlässt, wurde bekannt, dass dem bereits ein umfangreiches Stühlerücken vorangegangen sein muss. So stiegen sowohl Randy Frank, Vizepräsident für Karosserie- und Innenraumtechnik, als auch Steve Gawronski, Vizepräsident für den Teileeinkauf, Anfang des Jahres aus, wie das Wall Street Journal berichtete. Ende 2022 nahm ausserdem Senior Director Patrick Hunt seinen Hut, nachdem Rechtsberater Neil Sitron das Unternehmen im September 2022 verlassen hatte. Eine Sprecherin wollte sich dem Bericht zufolge nicht zu den individuellen Fällen äussern, erklärte aber, dass man die Produktion mithilfe von geeigneten Talenten hochfahren wolle. "Wir werden auch weiterhin Talente von Weltrang für unser Unternehmen gewinnen, da sich unsere geschäftlichen Anforderungen ändern", erklärte sie gegenüber dem Blatt.
Rivian verfehlt Produktionsziel
Im Gesamtjahr 2022 verfehlte Rivian sein Ziel, 25'000 Fahrzeuge zu produzieren, um 700 Stück, was das Unternehmen mit Schwierigkeiten bei der Teilebeschaffung rechtfertigte. Hinzu kommt ausserdem, dass der Aktienkurs der erst seit November 2021 an der NASDAQ notierten E-Auto-Hoffnung seit dem Börsendebüt deutlich zurückkam. Starteten die Papiere am 10. November 2021 noch mit 106,75 US-Dollar deutlich über dem Ausgabepreis von 78 US-Dollar, wurden die Rivian-Anteile zuletzt nur noch bei 20,22 US-Dollar gehandelt (Schlusskurs vom 17. Februar 2023).
Rivian-Fahrzeuge qualifizieren sich meist nicht für Steuergutschriften
Dass nun auch Chen dem Tesla-Rivalen den Rücken kehrt, kommt für das Unternehmen zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. So leidet Rivian derzeit unter Bestimmungen der US-Regierung, die Steuergutschriften nur für bestimmte E-Modelle vorsehen. Gemäss dem "Inflation Reduction Act" qualifizieren sich nur Elektro-Lkw sowie SUVs unter einem Preis von 80'000 US-Dollar für die Steuerboni. Zwar sind der R1T Pickup und der R1S SUV bereits für unter 80'000 US-Dollar zu haben, mit zusätzlicher Ausstattung und anderen Upgrades werde die Preisschwelle meist aber doch überschritten, bedauert Rivian gegenüber dem Wall Street Journal.
Redaktion finanzen.ch
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