Börsenausblick |
23.02.2015 06:00:00
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«Obligationen werden zum Renditefresser»
Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Christof Strässle von der Vermögensberatung Strässle & Partner .
Gibt es Einflüsse der Vorwoche, welche an der Börse nachwirken werden?
Christof Strässle*: EZB, Grexit und Ukraine sind die Treiber der Aktienbörsen - nicht der wirtschaftliche Ausblick Europas, der USA und Asiens. Dies sagt einiges aus zur momentanen Lage an den Aktienbörsen.
Was bewegt die Börsen diese Woche?
Unsicherheit ist ein schlechter Nährboden für gute Börsen. Ob Griechenland schlussendlich im Euro verbleibt oder nicht, ist in Anbetracht der schwierigen Vorhersehbarkeit der jeweiligen Effekte auf die Börsen wahrscheinlich nicht entscheidend.
Wie wird sich die Schweizer Börse kurzfristig entwickeln?
Seit der Aufhebung der EUR/CHF-Untergrenze hat die Schweizer Börse zwei Drittel der damals erlittenen Verluste wieder aufgeholt. In Ermangelung von Alternativen ist die Nachfrage nach Aktien und deren Dividendenrenditen so gross, dass auch allfällige Verwerfungen als Folge von politischen Entscheiden diesen Trend zurzeit nicht nachhaltig stoppen können.
Welche Schweizer Unternehmen/Branchen stehen in nächster Zeit besonders im Fokus?
Im Vordergrund stehen Titel mit hohen Dividendenrenditen und stabilen Geschäftsmodellen. Das momentane Umfeld bevorteilt grosskapitalisierte Firmen. So dürften unter anderen die Pharmatitel weiterhin stark gesucht sein.
Ihr Ratschlag für Anleger - wo bieten sich Chancen?
In einem politischen Umfeld, wie wir es zurzeit erleben, sollte nicht aus dem Bauch heraus gekauft und verkauft werden, sondern aufgrund von langfristigen Überlegungen und strategischen Anlageentscheiden.
Wo sehen Sie Risiken?
Die Einführung von Negativzinsen durch die Nationalbank hat die Verfallrenditen vieler Anleihen ins Negative rutschen lassen. Obwohl die Zinsen noch einige Zeit tief bleiben werden, ist schon heute klar, dass sich bei einem Wiederanstieg der Zinsen die Obligationen zu einem Renditefresser entwickeln werden. Somit drängt sich vielerorts eine Neubeurteilung des Risikobudgets auf.
Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Eine echte Alternative zu realen Werten besteht im aktuellen Umfeld nicht. Aktien sind hierbei die liquideste Variante und bieten nebenbei direkte Rendite, von denen Investoren in Obligationen nur träumen können. Somit werden die Aktienmärkte weiterhin zur Stärke neigen. Die Ängste, dass es dabei zu Blasenbildungen kommen wird, nehmen mit weiter steigenden Kursen zu. Somit erhöht sich auch das kurzfristige Rückschlagspotenzial. Wer in Aktien investiert, wird mit diesen Schwankung jedoch leben müssen.
*Der promovierte Ökonom Christof Strässle ist Gründer und Managing Partner der unabhängigen Vermögensberatung Strässle & Partner Vermögens-Engineering AG mit Sitz in Luzern. Er verfügt über eine ausgewiesene nationale und internationale Bankerfahrung im Bereich Private Banking und institutionelle Kunden.
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