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Negative Sondereffekte 05.03.2025 16:08:37

Orior-Aktie stürzt zweistellig ab: Orior streicht Dividende - Hohe Nettoverschuldung

Orior-Aktie stürzt zweistellig ab: Orior streicht Dividende - Hohe Nettoverschuldung

Die Lebensmittelgruppe Orior ist im letzten Jahr organisch leicht gewachsen.

Das Jahresergebnis wird von Sondereffekten und Bereinigungen überschattet.

Gemäss vorläufigen Zahlen erzielte das auf Convenience-Food, Fleischveredelung und biologische Gemüse- und Fruchtsäfte spezialisierte Unternehmen einen Umsatz von rund 642 Millionen Franken und ein organisches Wachstum von 0,5 Prozent, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Die EBITDA-Marge wird zwischen 3,2 und 3,7 Prozent, bereinigt um Einmaleffekte zwischen 6,0 und 6,5 Prozent erwartet. Insgesamt rechnet es für 2023 und 2024 mit Sondereffekten und Bereinigungen in der Höhe von 57 bis 63 Millionen Franken.

Wegen Bewertungsproblemen und der finanziellen Lage verzichtet das Unternehmen nun auf eine Dividende. Die Nettoverschuldung per Jahresende dürfte bei rund 182 Millionen Franken liegen gegenüber 116,9 Millionen im Jahr davor.

Detaillierte Zahlen im April

Das Unternehmen veröffentlichte am Mittwoch lediglich Eckwerte zum Geschäftsjahr 2024. Die Publikation des Geschäftsberichts mit den detaillierten Zahlen und der Ausblick für das laufende Jahr hatte Orior Ende Februar wegen Bewertungsproblemen auf den 2. April verschoben. Zudem gab Orior damals bekannt, nicht an den bisherigen Zielen festhalten zu können.

Die im Dezember angekündigten Wertberichtigungen, die grösstenteils nicht-operative Bereiche betreffen, liegen im prognostizierten Rahmen, wie das Unternehmen nun mitteilte. Zusätzlich stellte Orior im Februar 2025 Differenzen in der Lagerbewertung der Tochtergesellschaft Albert Spiess fest. Die Details, der Hergang und die Verantwortlichkeiten würden überprüft und es seien Korrekturmassnahmen eingeleitet worden.

Im Rahmen einer umfassenden Überprüfung wurde bei Albert Spiess eine Differenz in der Lagerbewertung aufgedeckt. Von insgesamt rund 10 Millionen Franken sind 2 bis 4 Millionen der Vorjahresperiode zuzuschreiben, was eine Anpassung des Jahresabschlusses 2023 nach sich zieht. Wegen dieser Ausgangslage wird bei Albert Spiess ein Wertminderungsaufwand von 10 bis 12 Millionen Franken erwartet.

Albert Spiess gibt Gastronomie-Depots ab

Strategisch wird sich Albert Spiess künftig auf die Herstellung von Bündner Trockenfleischspezialitäten konzentrieren, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Die beiden Gastronomie-Depots in Landquart und Davos mit dem gesamten Geschäft und allen 15 Mitarbeitenden übernimmt per 1. April 2025 die Mérat AG.

Von den im Dezember 2024 bereits kommunizierten Bereinigungen im Zusammenhang mit einem eingestellten Werksentwicklungsprojekt im Umfang von 20 bis 22 Millionen Franken werden rund 8 Millionen EBITDA-wirksam umklassiert. Davon betreffen 2 bis 4 Millionen das Geschäftsjahr 2023 und 4 bis 6 Millionen das Jahr 2024. Ein nicht operativ genutztes Nebengebäude am Standort Oberentfelden soll verkauft werden.

Ein grösserer Volumenauftrag in Belgien wird zudem schrittweise reduziert, was zur geplanten Schliessung eines kleinen Werks führt. Die Rückstellungen für Sozialpläne und Restrukturierungen bleiben im geplanten Rahmen.

Stabile EBITDA-Marge für 2025 erwartet

Für 2025 erwartet Orior, dass Sondereffekte den Umsatz belasten werden und dieser im mitteleren einstelligen Prozentbereich tiefer ausfallen wird, unter anderem durch den Wegfall des ersten Teils des belgischen Volumenauftrags sowie der Albert Spiess Gastro-Depots. Dennoch soll die bereinigte EBITDA-Marge auf Vorjahresniveau stabilisiert werden.

Das Unternehmen rechnet mit einem robusten Kerngeschäft. Orior sicherte sich zwei grosse europäische Ausschreibungen für Flughafengastronomie ab 2026 mit einer durschnittlichen Laufzeit von acht Jahren sowie einen neuen, grenzüberschreitenden Auftrag im Food-Service-Segment, wie es hiess.

An der SIX gibt der Kurs der Orior-Aktie am Mittwoch zeitweise um 12,31 Prozent auf 28,50 Franken nach.

to/rw

Zürich (awp)

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Bildquelle: Orior

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