Wall Street-Bär |
08.11.2023 22:52:00
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Pessimismus bei Morgan Stanley: Analyst Michael Wilson zweifelt an Jahresendrally
Wall Street-Bär Michael Wilson zeigt sich auch zum Jahresende hin wenig optimistisch für die Aktienmärkte. Seiner Meinung nach sollten sich Anleger besser nicht auf eine Jahresendrally freuen.
• Morgan Stanley-Analyst zeigt sich auch für das Jahresende pessimistisch
• Chancen auf Rally im vierten Quartal "erheblich gesunken"
Michael Wilson, führender US-Aktienstratege bei Morgan Stanley, ist als Wall Street-Bär bekannt. In diesem Jahr meldete er sich mehrfach mit Warnungen und pessimistischen Prognosen zu Wort. Und auch zum Jahresende hin zeigt sich der Morgan Stanley-Analyst vorsichtig, während Anleger sich darum sorgen, dass die Zinsen länger als erwartet auf hohem Niveau bleiben könnten, die Renditen der Staatsanleihen infolgedessen deutlich stiegen und die geopolitische Lage weiter angespannt bleibt.
Gegen Ende Oktober war der marktbreite US-Index S&P 500 angesichts steigender Volatilität und Inflationszahlen zeitweise mehr als zehn Prozent unter sein 52-Wochen-Hoch gefallen und damit in eine technische Korrektur abgerutscht.
Wilson: Aktienrally zum Jahresende unwahrscheinlich
Laut Wall Street-Bär Michael Wilson könnten Anleger, die auf eine Jahresendrally am Aktienmarkt hoffen, enttäuscht werden. "Die Chancen auf eine Rallye im vierten Quartal sind erheblich gesunken", zitiert Bloomberg den Morgan Stanley-Strategen. "Eine geringere Breite, eine vorsichtige Faktorführung, sinkende Gewinnrevisionen und ein schwindendes Verbraucher- und Geschäftsvertrauen sprechen eine andere Sprache als der Konsens, der eine Rallye zum Jahresende hin sieht."
Während Anleger derzeit die laufende Berichtssaison im Blick behalten, um Hinweise zu erhalten, wie die Unternehmen Gegenwind wie höhere Zinsen verkraften und um Gewinnaussichten besser einzuschätzen, warnte Wilson bereits, die Gewinnerwartungen seien "für das vierte Quartal und 2024 zu hoch, selbst in einer Wirtschaft, die sich gut entwickelt".
Laut dem Strategen nehme der Aktienmarkt zur Kenntnis, dass die Auswirkungen der Straffung durch die US-Notenbank Fed gerade erst beginnen, in der gesamten Wirtschaft spürbar zu sein, wobei zinsempfindliche Aktien in den letzten Monaten eine Underperformance verzeichneten, während defensive Sektoren wie der Energiesektor beginnen, eine Outperformance zu erzielen.
"Dieser Performance-Hintergrund spiegelt einen Markt wider, dem das Wachstum immer mehr am Herzen liegt als höhere Zinsen und Bewertungen an sich", meint Wilson wieder.
Jeremy Siegel anderer Meinung
Während Wilson seinem Ruf als Wall Street-Bär treu bleibt, gibt es durchaus auch Stimmen am Markt, die zuversichtlicher sind. So glaubt Wharton-Professor Jeremy Siegel, wie Business Insider berichtet, dass Aktien vor einer Jahresendrally stehen, da sich die Anleiherenditen seiner Meinung nach ihrem Höhepunkt nähern dürften, die Bewertung "überzeugend" erscheine und weil der November "in den letzten 25 Jahren […] der zweitbeste Monat des Jahres, knapp hinter April" war, wie Siegel im Interview mit CNCB verlautete.
Bleibt nun abzuwarten, ob Wilson oder Siegel Recht behält und ob sich der November auch in diesem Jahr als ein so starker Monat für die Aktienmärkte erweisen wird.
Redaktion finanzen.ch
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