Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
05.03.2025 15:27:39

POLITIK-BLOG/BDI: EU-Aktionsplan für Automobilindustrie richtiger Schritt

Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:

BDI: EU-Aktionsplan für Automobilindustrie ist richtiger Schritt

Der Aktionsplan für die Automobilindustrie der Europäischen Kommission ist nach Ansicht des Industrieverbands BDI ein "richtiger Schritt". Der stellvertretende BDI-Hauptgeschäftsführer, Holger Lösch, sagte, es sei mehr Flexibilität beim Erreichen der CO2-Flottenziele sinnvoll, um die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Automobilbranche zu sichern. "Dafür leistet der Ansatz, Herstellern drei Jahre Zeit zu geben, einen ersten aber noch unzureichenden Beitrag. In dieser wirtschaftlich herausfordernden Lage müssen wir zusätzliche Belastungen für die Automobilindustrie vermeiden und Investitionen nicht weiter einschränken", sagte er. Unverständlich bleibe aber, warum die CO2-Regulierung für schwere Nutzfahrzeuge unberücksichtigt bleibe. Ohne einen kohärenten Ansatz sei weder die Transformation der Automobilindustrie noch die Dekarbonisierung des Strassenverkehrs möglich.

Ökonomin: Mittel dürfen jetzt nicht für Wahlgeschenke missbraucht werden

Die Vorsitzende der Wirtschaftsweisen, Monika Schnitzer, hat die Pläne von Union und SPD zu einer Lockerung der Schuldenbremse und einem neuen Sondervermögen begrüsst - aber auch davor gewarnt, die Mittel für Wahlgeschenke zu missbrauchen. Angesichts der internationalen Lage sei eine schnelle Reaktion der voraussichtlichen Bundesregierung dringend erforderlich gewesen, sagte Schnitzer den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Es ist deshalb sehr gut, dass dies gelungen ist und ein Plan für die Finanzierung der erforderlichen Verteidigungsausgaben sowie von dringenden Infrastrukturmassnahmen entwickelt wurde." Das sei ein wichtiges Signal an Trump und Putin. Es dürfe nun aber nicht passieren, dass dringend erforderliche Strukturreformen ausblieben und die neuen Spielräume genutzt würden, um doch noch diverse Wahlgeschenke einzulösen, die nicht wachstumsförderlich seien, warnte die Ökonomin.

Schularick lobt schwarz-rote Einigung zur Lockerung der Schuldenbremse

Der Präsident des Kiel Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Moritz Schularick, hat die Einigung von Union und SPD zur Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben begrüsst. "Mein Eindruck ist, dass Friedrich Merz und sein Team die Grösse der Herausforderung verstanden haben", sagte er dem Spiegel mit Blick auf CDU-Chef Merz. "Ich halte es für sehr sinnvoll, die Verteidigungsinvestitionen teilweise von der Schuldenbremse auszunehmen. Es macht den Staat auch in künftigen Krisen handlungsfähig und erlaubt langfristige Planung." Genau das sei schon seit Langem sein Vorschlag gewesen. Schularick befürwortet auch, das Geld für Nuklearwaffen zu verwenden. "Die atomare Aufrüstung ist sicherlich ein wichtiger Teil der Abschreckung und ein Bereich, wo wir mit Frankreich gemeinsam neue Wege gehen müssen", sagt er. "Was Europa fehlt, sind vor allem taktische Nuklearwaffen, aber auch Hyperschall-Trägersysteme, damit sie schnell ans Ziel gelangen." Daran hänge eine ganze Infrastruktur von Raketentechnologie, die es zu entwickeln gilt.

DIHK: Schulden allein lösen keine Probleme

Deutschland benötigt nach der Verständigung von Union und SPD auf ein schuldenfinanziertes Ausgabenpaket nach Ansicht der Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) jetzt erst recht wirtschaftliches Wachstum. "Wir stehen alle gemeinsam vor grossen Herausforderungen. Gerade auch für die Wirtschaft ist äussere Sicherheit eine unverzichtbare Grundlage für den wirtschaftlichen Erfolg. Schulden allein lösen aber keine Probleme", erklärte DIHK-Präsident Peter Adrian. Solide Staatsfinanzen und sicherer Wohlstand kämen in erster Linie durch wirtschaftliches Wachstum. Deshalb müsse Wirtschaftspolitik mit einem umfassenden Paket an Reformen und Wachstumsimpulsen jetzt Priorität haben. "Wir brauchen ein Reformpaket mit grossen Freiräumen und spürbar weniger Regulierung sowie Kostenentlastungen für Betriebe und einen schnelleren Staat. Denn es kommt jetzt darauf an, dass insbesondere auch Unternehmen am Standort Deutschland wieder investieren können", sagte Adrian.

BDI: Union und SPD haben Ernst der Lage erkannt

Der Bundesverband der Deutschen Industrie sieht in der Einigung von Union und SPD auf ein Finanzpaket für Infrastruktur und Verteidigung ein wichtiges Signal. "CDU und SPD haben den Ernst der Lage erkannt", sagte Tanja Gönner, BDI-Hauptgeschäftsführerin. "Das ist ein wichtiges Signal, um die gefährliche Abwärtsspirale aus ausbleibenden Investitionen und Wachstumsschwäche zu stoppen und verteidigungsfähig zu werden. Zusätzliches Geld allein wird es nicht richten." Zentral sei, dass die getroffenen Entscheidungen von beherzten Strukturreformen begleitet werden. Der effiziente Einsatz von Mitteln müsse oberste Priorität haben, nicht nur beim Sondervermögen, sondern im gesamten Haushalt. Das Sondervermögen für Infrastruktur sei mehr als ein Konjunkturpaket, denn es gebe der Wirtschaft die Möglichkeit, über zehn Jahre hinweg überfällige Investitionen in die Zukunft nachzuholen. Es sei zudem angesichts der sich weiter verschärfenden sicherheitspolitischen Situation in Europa dringend notwendig, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen.

Familienunternehmen entsetzt über Zerstörung der Schuldenbremse

Der Verband Die Familienunternehmen zeigen sich entsetzt über Zerstörung der Schuldenbremse. "Die Union hat sich beim Wunsch, sicherheitspolitisch den grossen Wurf zu landen, von SPD und Grünen über den Tisch ziehen lassen. Von Wirtschaftsreformen oder einer Stabilisierung der Sozialversicherungen ist keine Rede mehr", sagte Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbands Die Familienunternehmer. "Ich kann nur entsetzt den Kopf schütteln beim Blick auf die gigantischen 500 Milliarden Euro Sonder-Schulden für die Infrastruktur." Der Verband lehne dies ab. Grundsätzlich sehe der Verfassungsgesetzgeber Ausnahmen von der Schuldenbremse - auch in Form von Sonder-Schulden - lediglich im Fall von Notlagen vor. Eine marode Infrastruktur sei jedoch kein unvorhergesehenes Ereignis, welches nicht auch im regulären Haushalt zu berücksichtigen gewesen wäre. Zudem sei der Begriff "Infrastruktur" bedenklich weit gefasst und berge riesige Missbrauchsgefahren. Angesichts der gewaltigen Dimension stelle sich ausserdem die Frage nach Zins- und Tilgungslasten. "Wenn die Töpfe mal leer sind und nur noch die Kosten bleiben, werden sich alle Unternehmerinnen und Unternehmer wundern, wie schnell Grundsteuer, Gewerbesteuer, Erbschaftsteuer steigen werden", warnte sie.

FDP unter Umständen bereit für Zustimmung zur Reform der Schuldenbremse

Die FDP ist nach den Worten ihres Fraktionschefs Christian Dürr unter Umständen bereit, die Ausnahme der Verteidigungsausgaben von der Schuldenbremse mitzutragen. "Höhere Verteidigungsausgaben ausserhalb der Schuldenbremse könnten wir mittragen, denn die Stärkung der Truppe hat in diesen Zeiten Priorität", sagte Dürr der Rheinischen Post. "Was aber nicht passieren darf, ist, dass die dauerhaften Verteidigungsausgaben auf 1 Prozent reduziert werden, damit die SPD mehr Spielgeld im Haushalt zur Verfügung hat. Im Gegenteil: Die regulären Verteidigungsausgaben müssen fest bei 2 Prozent verankert werden, denn sie sorgen für Planungssicherheit und Verlässlichkeit bei der Bundeswehr. Darüber werden wir mit der Union sprechen", sagte Dürr. "Ein schuldenfinanziertes Sondervermögen für Infrastruktur, das alles Mögliche beinhaltet, ist für die FDP kein gangbarer Weg", betonte er. "Es ist offen gestanden enttäuschend, dass Herr Merz nicht einmal den Versuch unternimmt, Reformen umzusetzen, sondern alle Herausforderungen direkt mit Geld zuschüttet. Damit bricht die Union auch ein zentrales Wahlversprechen", so Dürr.

Familienunternehmen: Können strukturellen Probleme nicht nur Geld lösen

Die Familienunternehmen haben davor gewarnt, angesichts der geplanten neuen Ausgabenprogramme die Ursachen für Deutschlands konjunkturellen Probleme zu vernachlässigen. "Wir können die strukturellen Probleme nicht nur mit mehr Geld lösen. Höhere Schulden für die Verteidigung sind sicherlich unvermeidlich. Um den Investitionsstau in Deutschland aufzulösen, braucht es aber viel mehr als neue Kreditpakete", sagte Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen und Politik. Für die Ankurbelung privater Investitionen seien schnelle Genehmigungen, weniger Bürokratie und Unternehmensteuersenkungen erforderlich. "Und was wir überhaupt nicht brauchen, wäre eine schuldenfinanzierte Reparatur der Infrastruktur und die Verwendung dadurch frei werdender Mittel für konsumtive Zwecke wie etwa neue Sozialprogramme", sagte er.

Kontakt zur Redaktion: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/aat/kla

(END) Dow Jones Newswires

March 05, 2025 09:28 ET (14:28 GMT)

Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

3 neue Aktien 📈 im BX Musterportfolio: Intuit, Deutsche Boerse & Euronext mit François Bloch

Im BX Morningcall werden folgende Aktien analysiert und erklärt – heute mit dem monatlichen Rebalancing:
NEU✅ Intuit Inc
NEU✅ Deutsche Boerse
NEU✅ Euronext

inklusive Rebalancing:
❌ KKR
❌ Ares Management
❌ Blackstone

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

3 neue Aktien 📈 im BX Musterportfolio: Intuit, Deutsche Boerse & Euronext mit François Bloch

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 13’664.58 19.59 BP9SUU
Short 13’969.84 13.40 3OUBSU
Short 14’490.74 8.75 UFLBSU
SMI-Kurs: 13’112.75 05.03.2025 17:30:13
Long 12’573.37 19.30 B0RS1U
Long 12’288.27 13.60 B04S7U
Long 11’740.00 8.76
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}

Nachrichten

  • Nachrichten zu Aktien
  • Alle Nachrichten