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Optimistisch 19.03.2023 16:42:00

Schutz vor Bärenmarkt: Zu diesen Aktien raten Morgan Stanley-Analysten

Schutz vor Bärenmarkt: Zu diesen Aktien raten Morgan Stanley-Analysten

Im derzeit schwierigen Marktumfeld haben Morgan Stanley-Analysten einige Aktien ausfindig gemacht, die für Anleger Chancen bieten könnten.

• Michael Wilson rechnet mittelfristig mit sinkenden Aktienkursen
• Morgan Stanley-Analysten sehen Chancen bei einigen Aktien
• TipRanks hat zwei der Titel genauer unter die Lupe genommen

Ein Strategen-Team der US-Grossbank Morgan Stanley unter der Leitung von Michael Wilson erklärte Ende Februar, dass der März Bärenmarktrisiken für US-Aktien mit sich bringe. Zwar sprach Wilson kürzlich davon, dass er kurzfristig eine Rally im S&P 500 sehe, doch übergeordnet bleibt der Stratege bärisch und glaubt nicht, dass die Rally lange anhalten werde. Angesichts sich verschlechternder Fundamentaldaten gehe er mittelfristig von sinkenden Aktienkursen aus.

Wilsons Analysten-Kollegen bei Morgan Stanley haben jedoch einige Aktien gefunden, die Chancen für Anleger bieten könnten. TipRanks hat zwei dieser Titel genauer unter die Lupe genommen.

Coursera-Aktie

Eines der Unternehmen, das Anlegern laut Morgan Stanley-Analysten im aktuell schwierigen Marktumfeld Chancen bieten könnte, ist die US-Online-Lernplattform Coursera. Die Plattform bietet "mehr als 5'400 Kurse, Berufszertifikate und Abschlüsse von erstklassigen Universitäten und Unternehmen" an, wie das Unternehmen auf seiner Webseite erklärt. Dafür arbeite man mit mehr als 200 führenden Universitäten und Unternehmen zusammen, wie zum Beispiel der Duke University, der Stanford University und Google oder IBM. Coursera werde bereits von 118 Millionen registrierten Lernern weltweit genutzt.

Das Unternehmen konnte vom Remote-Trend profitieren, den die Corona-Pandemie 2020 mit sich brachte. Obwohl die Pandemie nun überstanden ist und die Menschen mehr oder weniger wieder zur Normalität zurückgekehrt sind, bleibe die Nachfrage nach Remote-Aktivitäten hoch, wie TipRanks berichtet. Dies habe bei Coursera für stetig steigende Einnahmen gesorgt. Im vierten Quartal 2022 konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 24 Prozent auf 142,2 Millionen US-Dollar steigern, im Gesamtjahr 2022 stieg der Umsatz um 26 Prozent auf 523,8 Millionen US-Dollar. Doch trotz des Umsatzplus, blieb Coursera im vierten Quartal 2022 in den roten Zahlen. Der Non-GAAP-Verlust belief sich auf 6,5 Millionen US-Dollar, nach 24,1 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Daneben dürfte die Prognose die Anleger enttäuscht haben. So erwartet Coursera im ersten Quartal 2023 Einnahmen in Höhe von 136 bis 140 Millionen US-Dollar - zuvor waren noch 142,8 Millionen US-Dollar prognostiziert worden. Für das Gesamtjahr 2023 liegt die Prognose bei 595 bis 605 Millionen US-Dollar - zuvor war man noch von 618,5 Millionen US-Dollar ausgegangen.

Morgan Stanley-Analyst Josh Baer verweist laut TipRanks trotz des jüngsten Geschäftsberichts auf einige wichtige Faktoren, die seine optimistische Einstellung zu Coursera stützen: "Obwohl wir die Ergebnisse des vierten Quartals insgesamt gemischt sehen, sehen wir Coursera weiterhin als 1) eine der am besten positionierten Plattformen, um die digitale Transformation in der grossen Bildungsbranche zu ermöglichen, 2) ein Unternehmen, das sich dem FCF-Breakeven mit stetigem Wachstum nähert, mit sich stetig verbessernden EBITDA-Margen auf einem Weg zu mehr als 20 % EBITDA auf längere Sicht, und 3) geringe Anlegerstimmung und -erwartungen. Alles zusammen ergibt ein attraktives Risiko-Ertrags-Verhältnis."

Daher empfiehlt Baer die Coursera-Aktie zum Kauf, mit einem Kursziel von 18 US-Dollar. Somit traut er dem Papier im kommenden Jahr ein Aufwärtspotenzial von rund 51 Prozent zu, gemessen am aktuellen Kurs an der NYSE von 11,88 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 14. März 2023). Mit seiner optimistischen Einschätzung ist Baer nicht alleine: Bei TipRanks wird die Coursera-Aktie derzeit von acht Analysten bewertet. Davon empfehlen sechs die Aktie zum Kauf, während zwei ein "Hold"-Rating vergeben haben. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt mit 19 US-Dollar noch über dem von Baer und deutet auf ein Aufwärtspotenzial von rund 54 Prozent in einem Jahr hin.

Neurocrine Biosciences-Aktie

Ein weiteres Unternehmen, auf das die Morgan Stanley-Analysten ein Auge geworfen haben, ist das Biopharma-Unternehmen Neurocrine Biosciences. Neurocrine konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Behandlungen für "neurologische, neuroendokrine und neuropsychiatrische Erkrankungen", wie es auf der Webseite des Unternehmens heisst. Neurocrine hat derzeit vier zugelassene Medikamente auf dem Markt: Ingezza, Ongentys, Orilissa und Oriahnn - die letzteren beiden gehen aus einer Zusammenarbeit mit AbbVie hervor. Daneben hat Neurocrine bereits einige Medikamente in der Pipeline, die sich zum Grossteil in klinischen Studien der Phasen 2 und 3 befinden - eines der Medikamente befindet sich noch in Phase 1.

Im vierten Quartal 2022 konnte Neurocrine Biosciences einen Umsatz in Höhe von 412 Millionen US-Dollar generieren. Davon entfielen 404,6 Millionen US-Dollar auf die Produktverkäufe und davon wiederum allein 399 Millionen US-Dollar auf Neurocrines führendes zugelassenes Produkt Ingrezza (Valbenazin) zur Behandlung von Erwachsenen mit tardiver Dyskinesie. Im Gesamtjahr erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 1,49 Milliarden US-Dollar, davon entfielen 1,43 Milliarden auf Ingrezza. Für 2023 prognostiziert Neurocrine einen Umsatz von 1,67 Milliarden US-Dollar bis 1,77 Milliarden US-Dollar allein durch die Ingrezza-Verkäufe. Der Non-GAAP-Gewinn des Unternehmens betrug im vierten Quartal 124,7 Millionen US-Dollar, das verwässerte Non-GAAP-EPS 1,24 US-Dollar - im Vergleich zu 0,04 US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Für das gesamte Jahr 2022 belief sich der verwässerte Gewinn pro Aktie (Non-GAAP) auf 3,47 US-Dollar, verglichen mit 1,90 US-Dollar in 2021. Der Nettogewinn betrug 343,2 Millionen US-Dollar.

Morgan Stanley-Analyst Jeffrey Hung glaubt, dass Neurocrine Biosciences für anhaltenden Erfolg gerüstet ist. "Wir glauben, dass Neurocrine gut positioniert ist, um die Performance von Ingrezza im Jahr 2023 fortzusetzen, mit einem günstigen Aufwärtspotenzial aus mehreren Datenauslesungen", zitiert TipRanks Hung. "Wir sind ermutigt durch die Erwartungen des Unternehmens an einen SG&A-Leverage von 300 Basispunkten im Jahr 2023 und zusätzliches Wachstumspotenzial in den kommenden Quartalen im Bereich der Langzeitpflege. Obwohl die Erwartungen für weiterhin robuste Ingrezza-Verkäufe hoch bleiben, sehen wir weiterhin eine günstige Aufstellung für NBIX-Aktien mit mehreren Datenauslesungen, die später in diesem Jahr erwartet werden."

Hung empfiehlt die Neurocrine Biosciences-Aktie daher zum Kauf. Sein Kursziel von 130 US-Dollar räumt dem Papier, das an der US-Techbörse NASDAQ derzeit bei 95,48 US-Dollar notiert, ein Aufwärtspotenzial von rund 36 Prozent in einem Jahr ein (Stand: Schlusskurs vom 14. März 2023). Für die Neurocrine Biosciences-Aktie zeigen sich aktuell auch andere Analysten zuversichtlich. So wird das Papier bei TipRanks derzeit von 19 Analysten bewertet, von denen zwölf der Aktie ein "Buy"-Rating und sieben ihr ein "Hold"-Rating verpasst haben. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt derweil bei 125,83 US-Dollar und damit rund 28 Prozent oberhalb des aktuellen Kurses.

Redaktion finanzen.ch

Dieser Text dient ausschliesslich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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