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Sommerloch 04.08.2019 22:08:00

Skandale und Probleme: Schlechte Phase bei Cannabis-Konzernen wie Canopy Growth, CannTrust & Co.

Skandale und Probleme: Schlechte Phase bei Cannabis-Konzernen wie Canopy Growth, CannTrust & Co.

Der jüngst gehypte Cannbis-Sektor fällt dieses Jahr in ein Sommerloch. Nach einigen Skandalen, Problemen und teils schlechten Ergebnissen geht es für einige Unternehmen abwärts.

• Schlechte Ergebnisse belasten
• Skandale sorgen für weitere Abkühlung am Markt
• Kaum Fortschritte bei der Legalisierung von Cannabis in den USA

Nach einigen Negativ-Nachrichten geht es am Cannabis-Markt abwärts. Zum einen sind die Erträge einiger grosser kanadischer Unternehmen schlechter als erwartet ausgefallen. Zum anderen führten die Entlassung von Bruce Linton bei Canopy Growth, ein Skandal wegen illegalen Cannabis-Anbaus bei CannTrust Holdings sowie behördliches Durchgreifen gegenüber Curaleaf zu einem weiteren Abwärtstrend.

Für Canopy Growth ging es an der NYSE nach einem zwischenzeitlichen Hoch Ende April wieder abwärts. Zuletzt schloss die Aktie 1,69 Prozent tiefer bei 32,64 US-Dollar. Auch die CannTrust-Aktie verbuchte seit diesem Frühjahr Abschläge, aktuell kann sie jedoch wieder ein Plus von 9,30 Prozent auf 2,35 US-Dollar verzeichnen. Auch Curaleaf fiel seit Mai dieses Jahres deutlich zurück, konnte sich dann aber wieder etwas aufrappeln. Zuletzt stand sie 0,75 Prozent tiefer bei 7,90 US-Dollar (Stand: 31. Juli 2019).

Ärger bei Canopy Growth

Vor allem die Entlassung Lintons sei in der Branche eine negative Überraschung gewesen. Dieser erklärte gegenüber MarketWatch, dass das Investment von Constellation Brands mitunter zum Absturz des Unternehmens beigetragen habe. Der Bier-Hersteller erhöhe nun den Druck auf Canopy, nach deren steigenden Verlusten. Der Vorstandsvorsitzende von Constellation Brands, William Newlands, habe gegenüber Analysten erklärt: "Während wir nach wie vor glücklich mit unserem Investment im Cannabis-Sektor und dessen Langzeitpotenzial sind, sind wir nicht zufrieden mit Canopys kürzlich veröffentlichtem Jahresergebnis." Er kündigte dennoch an, dass Constellation Brands Canopy weiter unterstützen und mit ihnen gemeinsam an einer langfristigen Strategie arbeiten wolle, um schliesslich auch Profitabilität zu erreichen. Für Rob Di Pisa, Mitvorsitzender der Gruppe Cannabis-Recht in der Anwaltskanzlei Cole Schotz, scheine es, wie MarketWatch berichtet, als sei die Romantik und Leidenschaft am Cannabis-Markt verflogen, jetzt wo die grossen Investoren endlich Geld sehen wollen.

Skandal bei CannTrust

Doch auch bei der Konkurrenz gibt es Probleme: Ein Skandal um den Anbau von Cannabis auf nicht genehmigten Anbauflächen hat für einen Absturz der CannTrust-Aktie gesorgt. Das kanadische Gesundheitsministerium habe mehr als fünf Tonnen der Ernte Anfang Juli beschlagnahmt. Anschliessend wurde auch noch bekannt, dass die Geschäftsführung von den Machenschaften gewusst habe und Teile des illegalen Cannabis in das Ausland exportiert wurden.

Behördliches Durchgreifen bei Curaleaf

Die Stimmung am Cannabis-Markt kühlte sich erneut ab, als das US-Unternehmen Curaleaf eine Abmahnung der Food an Drug Administration (FDA) erhielt. Die FDA werfe, wie MarketWatch berichtet, dem Unternehmen vor, dass es behauptet, seine CBD-Produkte könnten zur Behandlung schwerwiegender Krankheiten dienen. Analysten sagten Curaleaf nach, das Unternehmen habe Ärger gesucht, im Rahmen seiner aggressiven Vorgehensweise, in Form der Partnerschaft mit der Drogeriekette CVS, die die von der FDA genannten Produkte vertreibt.

Kaum Fortschritte in Sachen Legalisierung

Doch nicht nur diese individuellen Probleme belasten die Unternehmen aus dem Cannabis-Sektor: Cannabis ist in den USA auf Bundesebene nach wie vor nicht legalisiert, sondern nur in einzelnen Staaten. Das macht es für die Cannabis Unternehmen schwieriger und führt zu weiteren Problemen, wie beispielsweise Schwierigkeiten bei der Geldbeschaffung. Denn viele Banken zeigen sich, wenn es um die Zusammenarbeit mit Cannabis-Unternehmen geht, aus Angst vor strafrechtlichen Folgen sehr zurückhaltend.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Yellowj / Shutterstock.com,iStockphoto,Opra / Shutterstock.com

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