Aktien Schweiz Verlauf |
16.01.2015 16:38:08
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SMI kann sich nicht über 8'000 Punkten halten
Am Schweizer Aktienmarkt hat sich der Sturm, den die SNB mit der Absetzung des Euro-Mindestkurses ausgelöst hat, noch nicht gelegt. Die Kurse fallen am Freitag nach dem massiven Absturz um knapp 9% vom Vortag weiter.
Der SMI sank im Tagestief bereits um 6,5% auf gut 7'850 Punkte. Mittlerweile befindet er sich wieder im Bereich von unter 8'000 Punkten. Noch immer ist jedoch die Frage offen, wo der Leitindex schliesslich einen Boden findet. Entsprechend dem anhaltenden Auf und Ab ist auch die Volatilität von einem hohen Niveau aus noch einmal angestiegen. Nachdem der VSMI am Donnerstag bei gut 25 Punkten aus dem Handel ging, ist er im aktuellen Verlauf wieder auf gegen 35 Punkte angestiegen, also ein Plus von über einem Drittel.
Nach unten geht es zum Wochenschluss auch an den meisten anderen wichtigen europäischen Börsenplätzen, dort sind die Bewegungen allerdings moderat und fallen gegenüber anderen durchschnittlichen Handelstagen nicht aus dem Rahmen. Für diejenigen Investoren, welche Zeit finden, über das Geschehen in der Schweiz hinauszublicken, werden am Nachmittag verschiedene Konjunkturdaten aus den USA geboten; darunter etwa die Konsumentenpreise, die Industrieproduktion oder das Konsumentenvertrauen der Uni Michigan.
Der Swiss Market Index (SMI) steht um 16.45 Uhr bei 7955 Pnkten und verzeichnet dabei ein Minus von 5,3% ; das Tagestief lag bei 7'852,83 Punkten, womit das Intraday-Jahrestief vom Oktober des Vorjahres unterschritten wurde. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) fällt um 5,2% auf 1'156 Punkte zurück und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 4,95% auf 7'874 Punkte. Von den 30 wichtigsten Aktien geben alle nach.
Der Markt befindet sich mitten im Prozess der Neubewertung der Schweizer Aktien, zahlreiche Kurszielsenkungen und Rating-Abstufungen sind bereits bekanntgegeben worden. Entsprechend der sich verdüsternden Aussichten für das Wachstum der Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr, verschlechtert sich auch die Ausgangslage für viele hiesige Firmen, vor allem für diejenigen mit einem hohen Exportanteil und für solche mit einer starken Exponiertheit gegenüber den Währungsrelationen.
Laut der Bank Vontobel weisen verschieden Unternehmen aus dem Gesundheitssektor eine relativ hohe Exposure gegenüber Währungs-Transaktionseffekten auf. Bei den Bluechips könnten allenfalls bei Clariant oder Syngenta die Margenziele für das laufende Jahr ausser Reichweite geraten. Stark betroffen sind laut Vontobel etwa auch Swatch und Richemont oder eben Industrieunternehmen mit einem hohen Exportanteil.
Die Ausschläge der einzelnen Aktien sind wie schon am Vortag nicht auf spezifische Unternehmensnachrichten zurückzuführen sondern sind einzig im Versuch der Marktteilnehmer, eine neue "richtige" Bewertung zu finden, zu sehen.
Am meisten zurückgebunden werden bis zum Mittag Julius Bär (-8,0%) und Actelion (-7,1%). Beiden Aktien wird eine hohe Sensibilität gegenüber dem SNB-Entscheid zugesagt, ebenso den weiteren Banken CS (-6,5%) und UBS (-5,9%). Die UBS steht überdies nach einem Bussenentscheid durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC in der Höhe von insgesamt 14 Mio USD im Zusammenhang mit Verfehlungen bei Handelsaktivitäten in sogenannten Dark Pools etwas im Fokus. Die Credit Suisse wurde von den US-Behörden in einem Verfahren kritisiert, in welchem die Bank trotz ihrer massiven Busse aus dem Vorjahr die Erlaubnis zur Verwaltung von Pensionskassengeldern in den USA zurückerhalten will. Entsprechend der Einschätzung der Bank Vontobel geben auch Richemont (-6,2%) und Swatch (-5,2%) mehr nach als der Gesamtmarkt.
Über 5% liegen auch die Abschläge bei Lonza und Holcim. Lonza hatte bereits am Donnerstag mitgeteilt, dass nach dem SNB-Entscheid um die Wettbewerbsfähigkeit des Werkes in Visp zu fürchten sei. ABB stehen gut 4% tiefer. Für den Industriekonzern ist die Franken-Exposure gemäss eigenen Angaben vom Vortag gering und das Erstarken des Frankens dürfte lediglich einen beschränkten Einfluss auf die Zahlen haben.
Kaum besser ergeht es den drei am stärksten kapitalisierten Aktie unter den Bluechips, so büssen Roche -4,7% ein, Novartis -4,6% und Nestlé -4,0%. Goldman Sachs hat für Roche, Novartis und Actelion nebst weiteren Aktien die Kursziele reduziert und damit bis zu einem gewissen Grad an den Absturz der Aktien vom Vortag angepasst. Roche allerdings behält das amerikanische Institut indes auf der "Conviction List Buy", während Actelion und Novartis jeweils mit "Neutral" eingestuft werden. Ratingsenkungen gab es überdies unter anderem zu ABB und Nestlé durch Exane BNP oder zu Swatch durch die Société Générale.
Im breiten Markt stechen Zwahlen&Mayr (-17%), EFG International (-13%) oder Bobst (-13%) mit aussergewöhnlichen Abschlägen heraus. Zehnder fallen nach Umsatzzahlen für das vergangene Geschäftsjahr mit einem leichten Plus von 0,5% auf.
awp
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