SoftwareOne-Aktie gewinnt: Going-Private-Pläne gehen voran

Bis zur Vorlage der Jahreszahlen im Februar 2025 will er den Aktionären ein "attraktives" Angebot unterbreiten oder die Gespräche beenden, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Gespräche mit interessierten Parteien über eine mögliche Going-Private-Transaktion würden voranschreiten, heisst es weiter. Aufgrund des allgemeinen Geschäftsumfelds gestalteten sich diese aber unverändert herausfordernd.

Schwieriges Geschäftsumfeld

Bereits vor zwei Wochen hatte SoftwareOne eine Gewinnwarnung ausgesprochen und einen CEO-Wechsel bekannt gegeben. Zu konstanten Wechselkursen legten die Verkäufe um lediglich 3,1 Prozent auf 236,7 Millionen Franken zu, was deutlich unter den Erwartungen war, wie es damals hiess.

Besonders schwach zeigte sich dabei die Sparte Software & Cloud Marketplace. Der Umsatz stagnierte hier in etwa auf dem Vorjahresniveau. Bei Software & Cloud Services stiegen die Verkäufe dagegen leicht um 4 Prozent an.

Auch die Profitabilität fiel deutlich geringer aus. Der bereinigte Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA sank um 15,8 Prozent auf 39,2 Millionen Franken. Die entsprechende Marge verringerte sich um 4 Prozentpunkte auf nur noch 16,6 Prozent.

Guidance gesenkt

Aufgrund der schlechten Entwicklung im dritten Quartal sah das Management sich bereits vor zwei Wochen dazu veranlasst, die Jahresziele markant und auch das Ziel bis 2026 leicht zu senken. Im laufenden Jahr erwartet das Management nur noch ein Umsatzwachstum von 2 bis 5 Prozent (alt: 7-9%) und eine EBITDA-Marge zwischen 21 und 23 Prozent (alt 24,5-25,5%).

Zudem wird bis 2026 nur noch ein zweistelliges Umsatzwachstum (bisher mittlerer Zehnprozent-Bereich) und eine bereinigte EBITDA-Marge von annährend 27 Prozent (bisher 28%) in Aussicht gestellt.

An der Börse stürzte SoftwareOne nach der Gewinnwarnung und den Guidance-Senkungen regelrecht ab. Die Papiere brachen in den zurückliegenden zwei Wochen um mehr als die Hälfte ein.

Neuer Chef für Bereich Software & CLOUD

Mit Wirkung zum 1. Dezember wird Oliver Berchtold zum President Software & Cloud und Geschäftsleitungsmitglied befördert. Bereits seit 2004 ist er im Unternehmen in verschiedenen Funktionen tätig. Aktuell amtet er als Regional Services Lead vom DACH-Raum.

Berchtold folgt auf Bernd Schlotter. Schlotter habe sich entschlossen, das Unternehmen zu verlassen, heisst es weiter.

cg/tv

SoftwareOne-Aktie nach Update zu Going-Private-Plänen klar höher

Die Aktien von SoftwareOne legen am Mittwoch im frühen Handel deutlich zu. Das Management will bis zur Vorlage der Jahreszahlen im Februar 2025 den Aktionären ein "attraktives" Angebot unterbreiten oder die Gespräche beenden.

Bis Ende Oktober waren die Titel indes fast doppelt so viel wert. Damals sprach das Unternehmen eine Gewinnwarnung aus und wechselte den CEO. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI notiert derweil am Mittwoch praktisch unverändert.

Gemäss den Analysten von Baader Helvea war die Aktie nach dem Absturz Ende Oktober überverkauft und die Bewertung habe nicht die operativen Ergebnisse und Perspektiven von SoftwareOne gespiegelt. Generell gebe es nun aber mit einem konkreten Zeitpunkt zu den Going-Private-Plänen etwas mehr Berechenbarkeit, so der Analystentenor.

Die SoftwareOne-Aktie notiert an der Schweizer Börse zeitweise 9,34 Prozent im Plus bei 7,26 Franken.

Stans (awp)