GameStop bestätigt Ergebnis |
21.03.2021 16:38:00
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Studie zu neuen Marktteilnehmern: Diesen Einfluss haben Robinhood-Trader auf den Aktienmarkt
In einer Studie wurden Nutzer von Robinhood genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis der Untersuchung: Bereits vor dem GameStop-Drama nahmen Kleinanleger, die über die Trading-App handelten, massiv Einfluss auf die Entwicklungen an den Börsen.
• User bringen offenbar Volatilität in den Handel
• Besuch von FAQ-Seiten gibt Einblick in Vorwissen der Robinhood-Nutzer
Apps wie Robinhood haben den Zugang zum Aktienmarkt für Kleinanleger deutlich erleichtert. Insbesondere der provisionsfreie Handel hat für einen Kundenansturm gesorgt und zahlreiche neue Anleger an die Börsen gebracht, die zuvor nicht am Aktienmarkt aktiv waren. Doch die neuen Marktteilnehmer nehmen deutlich Einfluss auf Aktienkurse und Börsenentwicklungen, wie eine Studie beweist.
Studie untersucht Handelsauffälligkeiten während Robinhood-Downtime
In einem Versuch, den Einfluss der neuen Marktteilnehmer zu untersuchen und diese zu klassifizieren, haben die Wissenschaftler Gregory Eaton und Brian Roseman von der Oklahoma State University zusammen mit T. Clifton Green und Yanbin Wu von der Emory University mehrere Regressionsanalysen durchgeführt. Das Ziel: Sie wollten feststellen, welchen Einfluss Robinhood-Benutzer auf die Börsenqualität in einem Land haben. Die Studie wurde unter dem Titel "Zero-Commission Individual Investors, High Frequency Traders, and Stock Market Quality" veröffentlicht.
Um die Auswirkungen der Robinhood-Trader auf die Börsen zu ermitteln, haben die Forscher die Folgen von Handelsausfällen untersucht. Dafür nutzten sie DownDetector.com, eine Webseite, die Nutzerbeschwerden über derartige Ausfälle sammelt. Innerhalb des achtmonatigen Untersuchungszeitraums meldeten mindestens 200 Robinhood-Trader Ausfälle an 25 verschiedenen Handelstagen, durchschnittlich waren die Handelsmöglichkeiten auf der Plattform für 30 Minuten ausgefallen. Bereinigt wurde der Untersuchungszeitraum unter anderem um Tage mit starkem Handelsaufkommen und hoher Volatilität.
In einem zweiten Schritt ermittelten die Forscher, welche Robinhood-Nutzer im Zeitraum der Ausfälle gehandelt hätten - dazu analysierten sie die Aktivitäten im Reddit-Unterforum r/Wallstreetbets, da sie hier deutliche Hinweise auf künftige Handelsbewegungen vermuteten.
Das Ergebnis der Untersuchung: In Zeiten von Handelsausfällen ist es bei Aktien, die bei Robinhood-Tradern beliebt waren, zu 6,2 Prozent weniger Trades gekommen, was den Forschern zufolge darauf hindeute, dass die Plattform-Nutzer für einen beträchtlichen Teil des Handelsvolumens bei ebendiesen Aktien verantwortlich seien.
Zeitgleich sei auch die Volatilität bei den untersuchten Titeln deutlich gesunken, so die Forscher weiter.
"Uninformierte Marktteilnehmer" neu am Aktienmarkt
"Zusammengenommen stützen die Ergebnisse die Ansicht, dass die Popularität von Brokern, die Aktienhandel ohne Provision anbieten, einen neuen Typ von nicht informierten Aktienmarktteilnehmern angezogen hat, der insgesamt negative Auswirkungen auf die Marktqualität hat", schrieben sie.
Wenn zumindest einige der Robinhood-Benutzer aufgrund von Plattformproblemen nicht handeln konnten, werden die Aktien, die diese Robinhood-Benutzer üblicherweise besaßen, "alle liquider, einfacher zu handeln und kostengünstiger zu handeln und weniger volatil", erklärte Clifton Green, Co-Autor des Papiers, die Ergebnisse der Studie.
Dass viele Robinhood-User nicht über umfassendes Wissen zum Aktienmarkt und -handel verfügten, machten die Forscher an einer Untersuchungen der Seitenaufrufe im FAQ-Bereich von Robinhood fest. Demnach hätten die am häufigsten besuchten FAQ-Seiten Themen behandelt wie: "Was ist der Aktienmarkt?", "Was ist der Dow Jones Industrial Average (DJIA)?" und "Was ist der S&P 500?". Da die Seitenaufrufe nach der Registrierung und Erstnutzung der App erfolgten, schließen die Forscher daraus, dass viele Robinhood-Kunden ihren Börsenstart wenig informiert angingen.
GameStop-Drama macht Ergebnisse plausibel
Die Studie untersuchte einen Zeitraum zwischen Januar 2020 und August 2020, die Ereignisse um GameStop, AMC und andere stark geshortete Aktienwerte, bei denen sich zahlreiche Kleinanleger über Reddit zum konzertierten Aktienkauf verabredet hatten, hatten also zum Untersuchungszeitraum noch nicht stattgefunden.
Die Studienergebnisse sehen die Forscher durch das Shortsqueeze-Drama um GameStop & Co. aber bestätigt, denn sie zeigen die Macht, die die Communities auf Reddit und Robinhood aufbringen können und welche Folgen dies für den Aktienmarkt hatte.
Redaktion finanzen.ch
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