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Euro-Schwäche 13.02.2025 18:01:00

Swisscom-Aktie fällt auf Jahrestief: Swisscom hat 2024 weniger umgesetzt und verdient

Swisscom-Aktie fällt auf Jahrestief: Swisscom hat 2024 weniger umgesetzt und verdient

Die Swisscom hat im vergangenen Jahr einen Gewinnknick erlitten.

Die Kosten für die Integration der gekauften Vodafone Italia drückten aufs Ergebnis. Nun soll es aber steil nach oben gehen durch das grössere Geschäft in Italien. Die Aktionäre sollen für das laufende Jahr die erste Dividendenerhöhung seit eineinhalb Jahrzehnten erhalten.

Während der Umsatz der Swisscom im vergangenen Jahr bei 11,04 Milliarden Franken praktisch stabil blieb, sank der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 5,8 Prozent auf 4,36 Milliarden. Unter dem Strich tauchte der Reingewinn um 9,9 Prozent auf 1,54 Milliarden Franken.

Der Gewinnknick ist keine Überraschung: Die Swisscom hat per 31. Dezember 2024 die Übernahme von Vodafone Italia für 8 Milliarden Euro abgeschlossen. Das war etwas früher als erwartet. Deshalb hat der Schweizer Telekomkonzern Integrations- und Transaktionskosten von 227 Millionen Franken bereits im Jahr 2024 verbucht, was auf den Gewinn drückt. Ohne diese Kosten und weitere Sondereffekte wäre der operative Gewinn nur leicht gesunken.

Zusammenlegung startet

Nun startet die Zusammenlegung von Vodafone Italia mit der Mailänder Swisscom-Tochter Fastweb. Beide Firmen würden sich ideal ergänzen, sagte Swisscom-Chef Christoph Aeschlimann am Donnerstag. "Fastweb ist stark im Festnetz und Vodafone Italia stark im Mobilfunknetz. Auch die Kundensegmente ergänzen sich ideal, so dass sich für uns ein grosses Potential erschliesst."

Mit Vodafone Italia steigt die Swisscom zum zweitgrössten Telekomanbieter Italiens hinter dem Platzhirsch Telecom Italia auf. Vodafone Italia habe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 4,6 Milliarden Euro und einen EBITDA nach Leasingkosten (EBITDAaL) von 1,0 Milliarden erzielt. Zusammen mit Fastweb hätte die Swisscom damit in Italien einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro und einen EBITDAaL von 1,8 Milliarden gemacht.

Im laufenden Jahr will die Swisscom die ersten Synergien in Italien einfahren. Beim Mobilfunk wechseln die Fastweb-Kunden bis Ende 2025 auf das Netz von Vodafone Italia. Bisher haben sie über die Netze von Telecom Italia und Wind Tre telefoniert oder gesurft. Die Netzbenutzungsverträge von Fastweb mit den beiden Konkurrenten werden gekündigt. Dies bringe rund 200 Millionen Euro an Einsparungen, sagte Finanzchef Eugen Stermetz.

Die gesamte Integration soll Ende 2029 abgeschlossen sein. Dann soll es jährlich 600 Millionen Euro an Synergien geben.

Erste Dividendenerhöhung seit 2010

Für das laufende Jahr peilt der Schweizer Konzern einen Umsatz von 15,0 bis 15,2 Milliarden Franken an. Bei den Zielen für den operativen Gewinn schwenkt der Konzern vom EBITDA auf den EBITDA nach Leasingkosten (EBITDAaL) um. Grund dafür ist, dass Vodafone Italia ihre Antennenmasten verkauft hat und zurückleast, was die Leasingkosten nach oben treibt. Nun strebt die Swisscom für 2025 einen EBITDAaL von rund 5,0 Milliarden Franken an.

Wenn diese Ziele erreicht werden, will die Swisscom eine Dividende von 26 Franken pro Aktie bezahlen. Das wäre die erste Dividendenerhöhung des Schweizer Branchenführers seit 2010, als die Aktionäre 21 Franken pro Aktie bekommen haben. Seither hatte die Swisscom immer 22 Franken ausgeschüttet. Grund dafür ist die Gewinnsteigerung durch Vodafone Italia. Die Swisscom will die Dividende in den kommenden Jahren weiter erhöhen.

Die Schweiz werde nach dem Milliardenkauf in Italien nicht vernachlässigt, versicherte Aeschlimann. "Die Schweiz ist unser Heimmarkt. Wir werden auch weiterhin viel in den Ausbau von Mobilfunk und Festnetz investieren."

Bis in zehn Jahren will die Swisscom für alle Gebäude hierzulande Gigabit-Anschlüsse anbieten. Der grösste Teil davon soll durch Glasfaserleitungen erschlossen werden, die bis 2035 eine Abdeckung von 90 Prozent bieten sollen. "Wir wollen alle Gemeinden und Siedlungsgebiete mit Glasfasern ausstatten."

Für den Rest prüft die Swisscom die Nutzung von Mobilfunk und Satellitentechnologien. Hierzu prüft die Swisscom unter anderem auch Angebote von Satelliten-Firmen von US-Milliardären wie Elon Musk oder Jeff Bezos

Swisscom schafft zusätzliche oberste Chefetage

Nach der Übernahme von Vodafone Italia gibt sich die Swisscom eine neue Organisationsstruktur. Eine schlanke und effiziente Gruppenleitung solle ab dem 1. April den Telekomkonzern steuern, teilte die Swisscom am Donnerstag mit.

Darunter werden die beiden Ländergesellschaften Schweiz und Italien von je einer eigenen Geschäftsleitung geführt. Das neue Group Executive Committee besteht laut den Angaben aus Konzernchef Christoph Aeschlimann, Finanzchef Eugen Stermetz sowie Isa Müller-Wegner (Strategie- und Businessentwicklungschefin) und Personalchefin Klementina Pejic.

Darunter werde Geschäftsleitung für die Swisscom Schweiz aus den neun Personen bestehen, die die heutige Swisscom-Konzernleitung bilden und die sich in ihrer Arbeit schon jetzt primär auf das Schweizer Geschäft fokussieren werden. Dazu zählen etwa Privatkundenchef Dirk Wierzbitzki, Geschäftskundenchef Urs Lehner oder Netzwerk-Chef Mark Düsener. Damit seien Stabilität und Kontinuität im Schweizer Geschäft auch künftig sichergestellt, hiess es im Communiqué.

Italien-Expertin im VR

Im Zug der Übernahme von Vodafone Italia wird auch der Verwaltungsrat vergrössert. An der Generalversammlung vom 26. März soll Laura Cioli als zusätzliches Mitglied gewählt werden.

Sie sei nach ihrer Tätigkeit bei der Beratungsfirma Bain mehrere Jahre Teil der Geschäftsleitung von Vodafone Italia gewesen. Danach habe sie als CEO verschiedene Unternehmen in Italien geführt, zuletzt den Telekom-Infrastrukturspezialisten Sirti.

Die bestehenden neun Mitglieder des Verwaltungsrats stellen sich laut den Angaben für eine Wiederwahl zur Verfügung.

Vorwürfe gegen Swisscom Directories werden Gerichtsfall

Das Bundesverwaltungsgericht muss sich mit der Stellung der Swisscom im Markt für Adressverzeichnisse befassen. Eine Konkurrentin zieht einen Entscheid der Wettbewerbskommission zum Thema weiter.

Das Unternehmen Zip.ch, eine Agentur für digitales Marketing, informierte am Donnerstag in einem Communiqué über den Weiterzug. Es begründete den Schritt namentlich mit Partnerschaften, die Swisscom Directories mit den Suchmaschinen-Betreibern Google und Bing eingegangen sei.

Swisscom Directories war in der Schweiz jahrzehntelang Herausgeberin des gedruckten Telefonbuchs. Heute betreibt sie die Online-Telefonverzeichnisse Local.ch und Search.ch.

2019 richtete sie ihr Angebot für die Eintragung von Unternehmen auf diesen Plattformen neu aus. Unter anderem wurden die Preise erhöht, was Beschwerden an die Wettbewerbskommission (Weko) nach sich zog.

Im September vergangenen Jahres hatte die Weko jedoch eine Untersuchung gegen Swisscom Directories eingestellt. Das Unternehmen sei im Bereich der Adressverzeichnisse nicht mehr marktbeherrschend, begründete sie den Schritt.

Dabei hatte die Weko explizit auf die Adressverzeichnisdienste von Google und Bing verwiesen. Viele Kunden seien auf jene Angebote ausgewichen. Damit habe der Wettbewerb mit Verzögerung gespielt, argumentierte sie.

Swisscom-Aktien nach Jahreszahlen deutlich unter Druck

Die Aktien des Telekomkonzerns Swisscom notieren am Donnerstag klar im Minus. Mit seinen am Morgen vorgelegten Jahresergebnissen hat der Schweizer Marktführer die Erwartungen der Analysten nicht durchgehend erfüllt, zudem wird der Ausblick teilweise etwas enttäuscht aufgenommen.

Schlussendlich notierten die Swisscom-Titel 3,04 Prozent im Minus bei 510,00 Franken, nachdem sie zuvor ein neues Jahrestief bei 499,20 Franken markiert hatten. Die Titel waren am Donnerstag klar schwächste Bluechip-Werte in einem insgesamt positiven Gesamtmarkt (SMI +0,6 Prozent). Die Aktien des Telekomkonzerns haben damit auch ihren deutlichen Kursanstieg der vergangenen Woche wieder vollständig preisgegeben.

Die Jahresergebnisse seien insgesamt leicht unter den Erwartungen ausgefallen, meint etwa Analyst Mark Diethelm von der Bank Vontobel. Er verweist auf die etwas schwächeren Erträge des Schweizer Geschäfts im Schlussquartal 2024, wogegen Fastweb einen etwas besseren Jahresschluss gezeigt habe als erwartet.

Auch der ZKB-Experte zeigt sich von den operativen Ergebnissen von Swisscom "leicht enttäuscht". Der etwas gestiegene Reingewinn sei zum einen auf ein Finanzergebnis zurückzuführen, das klar über den Erwartungen ausfiel, und zum anderen auf eine deutlich tiefere Steuerrate, so Analyst Christian Bader.

Weiterhin leide das Schweizer Geschäft unter einer anhaltenden Preiserosion und einer sinkenden Zahl an Breitband- und Festnetzanschlüssen, schreibt Ajay Soni von JPMorgan. Positiv hätten dagegen die Erträge der italienischen Fastweb überrascht, dies nicht zuletzt dank steigenden Zahlen beim Mobilnetz. Er erhofft sich aber nun weitere Auskünfte dazu, wie der negative Trend im Schweizer Geschäft wieder gekehrt werden kann. Zudem erwarte er noch weitere Einzelheiten zur Integration der italienischen Geschäfte, kommentiert er.

Der Ausblick des Telekomkonzerns für 2025, der nun auch Vodafone Italien einschliesse, sei insgesamt klar wichtiger als die Zahlen zum vierten Quartal, betont Bernstein-Analyst Nuno Vaz. Während noch sehr viele Einzelheiten unsicher blieben, habe gerade die Guidance für Vodafone Italien die Erwartungen verfehlt. Der Experte verweist auf hohe Leasingkosten, die allerdings auch nicht liquiditätswirksame Komponenten umfassen dürften.

Enttäuscht vom Ausblick für 2025 zeigt sich auch Goldman Sachs-Experte Andrew Lee. Vor allem die Schätzungen für das Betriebsergebnis der italienischen Geschäfte lägen unter den Prognosen, meint er. Im Schweizer Geschäft bleibe der Wettbewerb für Swisscom derweil weiterhin hoch und das Unternehmen plane - im Gegensatz zu seinen beiden Konkurrenten - keinerlei Preiserhöhungen.

Bern / Zürich (awp)

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Bildquelle: Martin Good / Shutterstock.com

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