Absturzgefahr gering |
27.06.2024 23:47:00
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Trotz Überbewertung: Experte sieht keine akute Crashgefahr am Aktienmarkt

Angesichts des anhaltenden Bullenruns mehren sich Stimmen, die vor einem drohenden Marktcrash warnen. Marktexperte Mark Hulbert gibt Entwarnung.
• Finanzanalyst Mark Hulbert gibt Entwarnung
• Markt hat andere Möglichkeiten, Überbewertung abzubauen
15,97 Prozent hat der Dow Jones Industrial innerhalb eines Jahres gewonnen, zeitgleich zog der breite S&P 500-Index um mehr als ein Viertel an, während der NASDAQ Composite sogar in zwölf Monaten ein Plus von mehr als 31 Prozent generiert hat (Stand: Schlusskurse vom 25. Juni 2024). Grund genug für viele Marktbeobachter, eine drohende Crashgefahr auszumachen.
Marktexperte gibt Entwarnung
Mark Hulbert, Kolumnist bei "MarketWatch", stellt den aktuellen Warnungen vor einem Platzen der Börsenblase Untersuchungen von anderer Seite gegenüber. So komme etwa State Street Associates zu dem Schluss, dass die Wahrscheinlichkeit eines 40-prozentigen Marktrückgangs in den nächsten zwei Jahren - so definieren sie einen Crash - nur bei 18 Prozent und damit unterhalb des letzten Fünfjahresdurchschnitts liegt.
Auch für das Techsegment, das vielen Beobachtern am meisten Sorgen macht, seien die Aussichten laut State Street Associates nicht besorgniserregend: So habe State Street berechnet, dass die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes in diesem Sektor vier Prozentpunkte niedriger ist als der Fünfjahresdurchschnitt.
Wie ist die Lage bei hoch gewichteten Titeln?
Auch ein weiteres Argument der Blasen-Warner entschärft Hulbert in seinem Artikel für "MarketWatch" - nämlich, dass es einen massiven Renditeunterschied gebe zwischen dem kapitalisierungsgewichteten S&P 500, der am Finanzmarkt eine wesentliche Rolle spielt, und der Version des Index, in der die Aktien gleichgewichtet sind. Die kapitalgewichtete Indexvariante hat sich um Längen besser entwickelt als ihr gleichgewichtetes Pendant, was viele Experte dazu veranlasst, aus der Abhängigkeit der Indexentwicklung von den grössten Aktien einen ungesunden Markt abzuleiten. "Aber meine Analyse der Daten seit 1970 stützt dies nicht", so Hulbert.
Überbewertung ja - Crash nein
Der Experte kommt daher zu dem Schluss, dass der Aktienmarkt in den USA zwar tatsächlich "extrem überbewertet" sei und Herausforderungen zu bewältigen habe. Der Markt habe aber Möglichkeiten, diese Überbewertung "abzuarbeiten" - ein Crash sei dabei nur eine mögliche Option. Hulbert hält es aber eher für möglich, dass der Markt über einen längeren Zeitraum mittelmässig performen werde.
Redaktion finanzen.ch
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