Zurück geht es hier Grüezi! Sie wurden auf finanzen.ch, unser Portal für Schweizer Anleger, weitergeleitet.  Zurück geht es hier.
Eigenkapitalanforderungen 10.04.2025 17:55:00

UBS-Aktie steigt: Präsident sieht entscheidenden Moment - Zufriedenheit beim Bankmanagement

UBS-Aktie steigt: Präsident sieht entscheidenden Moment - Zufriedenheit beim Bankmanagement

Die Generalversammlung der UBS ist vergleichsweise ruhig über die Bühne gegangen.

Im Fokus kritischer Kleinaktionäre standen wie so oft die Vergütungen und Klima-Themen. Für das UBS-Management wiederum ist derzeit kaum etwas wichtiger, als ihren Standpunkt im Rahmen der Kapital-Diskussion klarzumachen.

Am Donnerstag nutzten sowohl UBS-Präsident Colm Kelleher als auch CEO Sergio Ermotti die Gunst der Stunde, erneut zu betonen, wie schädlich eine Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen für die UBS und damit auch für die Schweiz wäre. "Dies ist ein entscheidender Moment in unserer Geschichte", sagte Kelleher in der Messehalle in Luzern.

Die UBS unterliege bereits einigen der strengsten Eigenkapitalanforderungen weltweit. Daher wehre sich die Bank gegen die "extremen zusätzlichen Eigenkapitalanforderungen", welche die Schweizerische Nationalbank (SNB) und die Finanzmarktaufsicht Finma fordern, sagte Kelleher.

Gerade jetzt ist der Wettbewerb unter den Finanzzentren Kelleher zufolge härter denn je - angesichts des klaren Umschwungs vom Multilateralismus zum Vorrang nationaler Interessen.

CS-Vergleiche Beleidigung

Manche Stakeholder und Medien würden der UBS eine übertriebene Lobbyarbeit in Bern vorwerfen, fuhr Kelleher fort. Es sei jedoch ihre Pflicht, im Namen der Aktionäre eine mögliche Überregulierung in der Schweiz verhindern. Denn das sei ein sehr grosses Risiko für den langfristigen Erfolg der Bank.

Auch Ermotti denkt gar nicht dran, in der Diskussion weniger aggressiv als bisher vorzugehen: Man werde sich weiterhin "mit vollem Engagement" einsetzen, sagte er vor den Aktionären. Es sei "unser Recht und unsere Pflicht, uns in die Diskussion einzubringen".

Als Reaktion auf verschiedene kritische Voten betonte VRP Kelleher an der GV zudem mehrfach, dass die UBS nicht die Credit Suisse sei. Vergleiche mit der früheren Konkurrentin seien eine Beleidigung, so der Präsident des Verwaltungsrates. "Wir sind eine ganz andere Bank und haben ein ganz anderes Modell."

Der Untergang der Credit Suisse sei vor allem auf jahrelange strategische Fehler, Misswirtschaft und regulatorische Zugeständnisse zurückzuführen, sagte Kelleher. Die UBS habe hingegen nie derartige Zugeständnisse angestrebt.

Ausserordentliche Fähigkeiten benötigt

Sowohl Ermotti als auch Kelleher wurden am Donnerstag unter anderem auch von Kleinaktionären für ihre Leistungen gelobt. Derweil verteidigte Kelleher vor allem auch den umstrittenen Lohn von Ermotti: "Eine globale Grossbank zu leiten und zugleich zwei global systemrelevante Banken zu fusionieren - was es noch nie zuvor gegeben hat - erfordert ausserordentliche Fähigkeiten." In einer solch kritischen Phase sei eine starke Führung unerlässlich.

Unter dem Strich wurden denn auch alle Anträge des Verwaltungsrats mit jeweils grosser Mehrheit angenommen. Den Vergütungsbericht, den Nachhaltigkeitsbericht und das neue Aktienrückkaufprogramm haben die Aktionäre durchgewunken.

Auch wurde den Mitgliedern der Geschäftsleitung und des Verwaltungsrats mit 96 Prozent Entlastung erteilt. Dabei wurde bei der Décharge auch nicht mehr das Verhalten des früheren CS-Managements vor der Übernahme ausgeklammert oder der Steuerstreit mit Frankreich - wie in den früheren Jahren.

Letzte grosse Integrationsphase

Zufrieden sind die Aktionäre auch mit Verwaltungsratspräsident Kelleher: Er wurde mit 90,0 Prozent Ja-Stimmen für eine weitere einjährige Amtsdauer im Amt bestätigt. Kelleher ist seit zwei Jahren Chefstratege bei der UBS und spielte eine tragende Rolle bei der Übernahme der Credit Suisse. Der Ire war zuvor 30 Jahre für die US-Grossbank Morgan Stanley tätig.

Derweil hat laut CEO Ermotti die letzte grosse Integrationsphase begonnen: "Ab diesem Jahr bringen wir alle Kundenkonten in der Schweiz auf der UBS-Plattform zusammen." Mit dem Transfer von über 1 Million Kunden sei es das grösste Datenvolumen, das je bei einer Bankenübernahme integriert wurde. Es entspreche 500 Milliarden A4-Seiten mit gedrucktem Text oder einem Film, der zweieinhalb Jahre dauert."

UBS-Aktionäre heissen Vergütungsbericht 2024 konsultativ gut

Die Aktionärinnen und Aktionäre der Grossbank UBS haben in einer Konsultativabstimmung dem Vergütungsbericht mit klarer Mehrheit zugestimmt. Vor allem der Lohn von CEO Sergio Ermotti führte allerdings zu einigen kritischen Voten.

Der Vergütungsbericht 2024 wurde am Donnerstag von den UBS-Aktionären mit 86,7 Prozent Ja-Stimmen angenommen. "Wir sind überzeugt, dass unsere Vergütungsstruktur zweckdienlich ist und für eine starke Übereinstimmung mit den Interessen unserer Aktionäre sorgt", sagte Verwaltungsratspräsident Colm Kelleher an der Generalversammlung in Luzern.

Er verteidigte vor allem auch den Lohn von UBS-Chef Sergio Ermotti: "Eine globale Grossbank zu leiten und zugleich zwei global systemrelevante Banken zu fusionieren - was es noch nie zuvor gegeben hat - erfordert ausserordentliche Fähigkeiten", sagte Kelleher. In einer solch kritischen Phase sei eine starke Führung unerlässlich.

Die Talente in der globalen Finanzindustrie seien hart umkämpft, und die UBS müsse allen Mitarbeitern wettbewerbsfähige Löhne zahlen, sagte Kelleher weiter. Lohnobergrenzen würden der Wettbewerbsfähigkeit der UBS und somit allen Anspruchsgruppen schaden.

CS-Vergleiche sind Beleidigung

Ermotti verdiente 2024 mehr oder weniger gleich viel wie im Jahr davor - für drei Monate mehr Arbeit. Sein Lohn lag bei 14,9 Millionen Franken, nachdem er 2023 für neun Monate im Soll der UBS 14,4 Millionen verdient hatte. Denn er war erst per 1. April 2023 angetreten, um die Integration der Credit Suisse zu leiten.

Unter anderem Ethos-Direktor Vincent Kaufmann und Nicolas Goetschmann, ein Vertreter der Aktionärsvereinigung Actares, kritisierten am Donnerstag den Lohn von Ermotti.

Als Reaktion auf verschiedene kritische Voten betonte Kelleher an der Generalversammlung mehrfach, dass die UBS nicht die Credit Suisse sei. Vergleiche mit der früheren Konkurrentin seien eine Beleidigung, so der VRP. "Wir sind eine ganz andere Bank und haben ein ganz anderes Modell."

An der GV waren 1620 Aktionäre und eine unabhängige Stimmrechtsvertreterin anwesend, wobei 79,2 Prozent der stimmberechtigten Namenaktien vertreten waren.

UBS-Aktionäre bestätigen Colm Kelleher als Präsidenten

Die Aktionäre der UBS haben an der Generalversammlung mit grosser Zustimmung Colm Kelleher in seinem Amt als Verwaltungsratspräsidenten bestätigt. Auch die anderen neun bestehenden sowie die zwei neuen Verwaltungsräte wurden wiedergewählt respektive erstmals gewählt.

Die Generalversammlung der Grossbank bestätigte Kelleher am Donnerstag in Luzern mit 90,0 Prozent Ja-Stimmen für eine weitere einjährige Amtsdauer als Mitglied und Präsident des Verwaltungsrats. Er war vor zwei Jahren auf den langjährigen VRP Axel Weber gefolgt, der damals die Amtszeitbegrenzung von zehn Jahren erreicht hatte. Kelleher war zuvor 30 Jahre für die US-Grossbank Morgan Stanley tätig gewesen.

Die anderen bisherigen Mitglieder des Aufsichtsgremiums wurden mit je mindestens 86 Prozent Zustimmung wiedergewählt. Der Vizepräsident, der Schweizer Lukas Gähwiler, erzielte mit 89,5 Prozent das zweitschlechteste Ergebnis der alteingesessenen Verwaltungsräte.

Rechts- und KI-Expertinnen

Neu wurden Renata Jungo Brüngger mit 78,2 Prozent und Lila Tretikov mit 99,4 Prozent in das Aufsichtsgremium gewählt.

Renata Jungo Brüngger ist Rechtsexpertin und seit 2016 in der Geschäftsleitung von Mercedes-Benz und verantwortlich für das Ressort Integrität, Governance und Nachhaltigkeit sowie die Bereiche Recht, Compliance und Konzernrevision. In dieser Rolle werde sie noch bis Dezember 2025 tätig sein. Sie freue sich, danach wieder in der Schweiz zu wohnen und zu arbeiten, sagte sie an der GV.

Lila Tretikov ist Software-Ingenieurin und leitet den Angaben zufolge derzeit die KI-Strategie bei New Enterprise Associates, einer im Silicon Valley ansässigen Risikokapitalgesellschaft. Sie könne nicht stolzer sein, zur UBS zu stossen, sagte Tretikov vor den Aktionären.

Bankmanagement erhält ohne Einschränkung Décharge

Desweiteren wurde den Mitgliedern des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung mit grosser Mehrheit Entlastung erteilt. Dabei wurde auch nicht mehr das Verhalten des früheren CS-Managements vor der Übernahme ausgeklammert oder der Steuerstreit mit Frankreich. Beim entsprechenden Traktandum gab es einen Ja-Stimmenanteil von 96,1 Prozent.

Im Vorjahr hatte das Votum alle Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung der Credit Suisse für das Verhalten vor dem 12. Juni 2023 ausgeschlossen. Da die Fusion mittlerweile abgeschlossen wurde, sei dies nun nicht mehr notwendig, hiess es zur Erläuterung.

In den Jahren davor war ausserdem der Steuerstreit mit Frankreich ausgeklammert worden. 2019 hatten die Aktionäre wegen des damals erstinstanzlich verlorenen Prozesses die Décharge verweigert. Ein endgültiges Urteil in diesem Prozess steht weiterhin aus.

Neues Aktienrückkaufprogramm bis zu 3,5 Mrd Dollar genehmigt

Die UBS-Aktionäre haben an der Generalversammlung ein neues Aktienrückkaufprogramm gutgeheissen. Über zwei Jahre hinweg dürfen nun Aktien im Wert von bis zu 3,5 Milliarden US-Dollar zwecks Vernichtung erworben werden.

93,5 Prozent der Aktionäre sagten am Donnerstag in Luzern Ja zum neuen Rückkaufprogramm. Dagegen gestimmt haben 6,2 Prozent, während sich 0,2 Prozent enthielten.

Die UBS plant, im ersten Halbjahr 2025 Aktien im Wert von 1 Milliarde Dollar unter dem bestehenden Aktienrückkaufprogramm 2024 zurückzukaufen. Im zweiten Halbjahr will sie Aktien im Wert von weiteren bis zu 2 Milliarden unter dem neuen Aktienrückkaufprogramm 2025 erwerben. Das neue Programm soll unmittelbar nach Abschluss des bestehenden Programms 2024, das am 3. April 2024 begonnen wurde, lanciert werden.

Ein Teil abhängig von Kapitaldiskussion

Die geplanten Aktienkäufe über bis zu rund 3 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr hatte UBS-Chef Sergio Ermotti Anfang Februar anlässlich der Publikation der Jahreszahlen 2024 angekündigt. Ab 2026 soll dann sogar das Niveau von vor der CS-Übernahme erreicht werden.

Wegen der laufenden Diskussion über eine mögliche Verschärfung der Eigenkapitalanforderungen ist der Umfang der Rückkäufe 2025 noch unsicher. Sie seien zum Teil davon abhängig, dass die in der Schweiz geltenden Eigenmittelanforderungen "nicht unmittelbar und wesentlich ändern", hatte es von der UBS geheissen.

Das heisst also: Die 1 Milliarde Dollar Aktienrückkäufe im ersten Halbjahr sind sicher. Die bis zu 2 Milliarden im zweiten Semester hat die Bank abhängig von den Ergebnissen der politischen Diskussion gemacht.

Laut Ethos "Provokation"

Im aktuell laufenden Rückkaufprogramm 2024 wurden bis dato Aktien im Wert von rund 1,5 Milliarden Franken zurückgekauft, davon knapp 0,9 Milliarden 2024 und knapp 0,6 Milliarden Franken 2025. Insgesamt waren es gut 53 Millionen Aktien zu einem Durchschnittspreis von 27,33 Franken. Derzeit kostet die UBS-Aktie 23,56 Franken.

Derweil sollen die UBS-Aktionäre für 2024 eine um 29 Prozent höhere Dividende von 0,90 Dollar pro Aktie erhalten. Dem Antrag stimmte die GV am Donnerstag mit 99,8 Prozent zu.

Ethos-Direktor Vincent Kaufmann hatte den Aktionären in Luzern zuvor empfohlen, alle Anträge bezüglich Vergütung sowie das Aktienrückkaufprogramm und den Nachhaltigkeitsbericht abzulehnen. Das neue Aktienrückkaufprogramm über mehr als 3 Milliarden sei angesichts der laufenden Kapitaldiskussion eine Provokation, so der Vertreter der Aktionärsvereinigung.

UBS-Aktionäre winken Vergütungen für Top-Management durch

Die Aktionärinnen und Aktionäre der UBS haben die vorgeschlagenen Vergütungen für die Geschäftsleitung und den Verwaltungsrat der Grossbank abgesegnet. Mit grosser Mehrheit von 90 Prozent und mehr gingen die Millionenbeträge am Donnerstag an der Generalversammlung in Luzern durch.

So wurde die variable Vergütung für die Konzernleitung für das Geschäftsjahr 2024 in der Höhe von rund 114 Millionen Franken für gut befunden. Ausserdem wurde ein maximaler Gesamtbetrag für die fixe Vergütung der Mitglieder der Geschäftsleitung für 2026 in der Höhe von 32 Millionen genehmigt.

Zudem segneten die UBS-Aktionäre einen maximalen Gesamtbetrag für die Vergütung des Verwaltungsrats für die Dauer von der GV 2025 bis zur ordentlichen GV 2026 in der Höhe von 15 Millionen Franken ab.

Das Traktandum ging nicht gänzlich ohne Misstöne vonseiten der Aktionäre vonstatten, die kritischen Voten hielten sich aber sehr in Grenzen. 15 Millionen für das Aufsichtsgremium seien zu viel, monierte etwa ein Kleinaktionär. Er hätte gerne eine genaue Aufstellung der Anzahl und der jeweiligen Dauer der Verwaltungsratssitzungen.

Die UBS-Aktie legte am Donnerstag an der SIX schliesslich 4,42 Prozent auf 22,90 Franken zu.

Luzern (awp) / Basel (awp)

Weitere Links:


Bildquelle: Patrick Poendl / Shutterstock.com,Simon Zenger / Shutterstock.com,Pincasso / Shutterstock.com

Analysen zu UBS

  • Alle
  • Kaufen
  • Hold
  • Verkaufen
  • ?
10.04.25 UBS Buy Deutsche Bank AG
09.04.25 UBS Hold Jefferies & Company Inc.
08.04.25 UBS Outperform RBC Capital Markets
07.04.25 UBS Overweight JP Morgan Chase & Co.
27.03.25 UBS Buy Goldman Sachs Group Inc.
Eintrag hinzufügen

Erfolgreich hinzugefügt!. Zu Portfolio/Watchlist wechseln.

Es ist ein Fehler aufgetreten!

Kein Portfolio vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen des neuen Portfolios angeben. Keine Watchlisten vorhanden. Bitte zusätzlich den Namen der neuen Watchlist angeben.

CHF
Hinzufügen

3 Knaller-Aktien im BX Musterportfolio📈: Trane Technologies, Deutsche Boerse & Euronext mit François Bloch

Im BX Morningcall werden folgende Aktien analysiert und erklärt:
✅ Trane Technologies
✅ Deutsche Boerse
✅ Euronext N.V

Pünktlich zum Börsenstart diskutieren Investment-Stratege François Bloch und Börsen-Experte David Kunz oder Olivia Hähnel über ausgewählte Top-Aktienwerte aus dem BX Musterportfolio.

👉🏽 https://bxplus.ch/bx-musterportfolio/

3 Knaller-Aktien im BX Musterportfolio📈: Trane Technologies, Deutsche Boerse & Euronext mit François Bloch

Mini-Futures auf SMI

Typ Stop-Loss Hebel Symbol
Short 11’600.00 19.76
Short 11’935.88 14.00 BZISIU
Short 12’400.00 8.72
SMI-Kurs: 11’239.83 11.04.2025 17:31:21
Long 10’749.48 18.51 BCHSCU
Long 10’547.59 13.91 SSDMNU
Long 10’103.99 8.99 SSNM5U
Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: https://keyinvest-ch.ubs.com

Aktien in diesem Artikel

UBS 22.80 -0.44% UBS

finanzen.net News

Datum Titel
{{ARTIKEL.NEWS.HEAD.DATUM | date : "HH:mm" }}
{{ARTIKEL.NEWS.BODY.TITEL}}