NFT-Immobilien |
19.03.2022 22:30:00
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Umkämpfter Metaverse-Markt: Boom um virtuelle NFT-Immobilien nimmt zu
Die Konkurrenz um Flächen in den ersten 3D-Metaverse-Plattformen nimmt stetig zu. Millionensummen werden investiert, um reale Produkte virtuell zu vermarkten. Zuckerbergs Meta Platforms machte der Öffentlichkeit noch kein Metaverse zugänglich - wohingegen die Wettbewerber Decentraland und The Sandbox schon zahlreiche NFT-Immobilien verkauften.
• Reale Unternehmen erwerben virtuelle Werbeflächen
• Erste Metaverse Fashion Week steht an
Viele Experten trauen dem Metaverse eine grosse Zukunft zu: In diesem virtuellen Raum sollen sich Millionen von Menschen austauschen, Konferenzen abhalten, verschiedenen Freizeitaktivitäten nachgehen - und Geld ausgeben. Aus diesem Grund scharren viele Unternehmen der realen Welt mit ihren Hufen und versuchen frühzeitig begehrte NFT-Immobilien zu erwerben. Was sind besonders beliebte Versionen des Metaverse und welche Unternehmen haben in diesen Parallelwelten schon erste Investitionen getätigt?
Virtuelle Decentraland-Parzellen werden immer teurer
Neben The Sandbox ist Decentraland eine der beiden führenden 3D-Plattformen, nach eigenen Angaben verzeichnet das 2015 gegründete Projekt 600'000 aktive Nutzer pro Monat. Das Decentraland-Metaverse wurde der Öffentlichkeit im Februar 2020 zugänglich gemacht und verfügt über 90'601 strikt begrenzte Parzellen, auf denen NFT-Immobilien mittels der auf der Blockchain-Technologie basierenden Krypto-Währung MANA (Marktkapitalisierung von rund 4,5 Milliarden US-Dollar, Stand 18.03.2022) erstanden werden können. Auch wenn Decentraland noch in den Kinderschuhen steckt, wie Kritiker regelmässig monieren, ist dennoch bereits ein scharfer Kampf um die einzelnen Parzellen entbrannt. Nach dem Beta-Start von Decentraland 2017 hatten die Preise pro Parzelle noch bei ungefähr 20 US-Dollar gelegen, doch infolge des NFT-Booms müssen nun bis zu 100'000 US-Dollar je Parzelle gezahlt werden. Im Juni 2021 sorgte das Londoner Auktionshaus Sotheby’s für Aufmerksamkeit, als es ein virtuelles Auktionsgebäude für NFT-Kunst in Decentraland eröffnete. Wenige Monate später verkündete Barbados die Eröffnung der ersten Botschaft im Decentraland. Wie Lewis Smitingham, Leiter der Kreativabteilung bei der Marketingagentur Media.Monks gegenüber dem Wall Street Journal betont, eignet sich Decentraland besonders gut für Experimente, wie ein womöglich grösseres Metaverse in Zukunft aussehen könne. So gab es schon erste Festivals und während des Superbowls mietete die amerikanische Brauerei Molson Coors für seine Marke Miller Lite ein Decentraland-Grundstück, wo sie die virtuelle Brauereri Meta Lite Bar eröffnete.
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Snoop Dog kauft NFT-Immobilie in The Sandbox
Der derzeit grösste Konkurrent Decentralands ist The Sandbox, ursprünglich ein 2012 erstmals erschienenes Video-Spiel, in dem Pixel-artige 3D-Welten wie in einem Metaversum bespielt werden können. Obgleich die Metaverse-Welt von Sandbox, die den ein oder anderen Nutzer an Microsofts Spiel Minecraft erinnern dürfte, noch nicht der Öffentlichkeit zugänglich ist, haben bereits einige Unternehmen wie adidas, Warner Music Group und Gucci, aber auch Prominente wie allen voran US-Rapper Snoop Dogg mittels der Krypto-Währung SAND NFT-Immobilien in Millionenhöhe erworben. Die jüngste Finanzierungsrunde unter Vorsitz der japanischen Softbank unterstrich, welch hohes Wachstum Sandbox von Investoren zugetraut wird: 93 Millionen US-Dollar kamen hierbei zusammen. Der Wert der Sandbox-Währung SAND notiert mit derzeit rund 3,6 Milliarden US-Dollar (Stand: 18.03.2022) jedoch knapp unter derjenigen von Decentraland.
Millionenmarkt: Marketing im Metaverse
Dass reale Unternehmen in den virtuellen Metaverse-Welten in Zukunft potenziell grosse Gewinne erzielen könnten, hat sich inzwischen herumgesprochen. Viele multinationale Konzerne investieren immer höhere Summen, um sich in den vielversprechendsten Metaverse-Plattformen prominent zu positionieren. Die Metaverse Group, eine Tochtergesellschaft von Tokens.com, erwarb im November 2021 eine Fläche von circa 557 m² für etwa 2,5 Millionen US-Dollar, wo das Unternehmen ab dem 24. März die Metaverse Fashion Week veranstalten wird. Marken wie Tommy Hilfiger werden dabei aktuelle Kollektionen ausstellen. Der Mitgründer und COO von The Sandbox, Sebastien Borget, erklärt im Wall Street Journal, dass Unternehmen das Metaverse nutzen, um mit den Kunden in Kontakt zu treten und ein unterhaltsameres, immersiveres und sozialeres Erlebnis zu schaffen. Neben Produktplatzierungen spekulieren einige Unternehmen auch auf wiederkehrende Einnahmequellen, so beispielswese durch die Vermietung ihrer digitalen Grundstücke an andere Unternehmen.
Die ersten Metaversen befinden sich jedoch noch im Anfangsstudium und es werden wohl noch einige Jahre vergehen, bis sich Investitionen in der virtuellen Welt auch in konstante reale Gewinne ummünzen lassen. Falls das Metaverse aber wirklich der Megatrend der 2020er-Jahre wird, dann dürften sich die Pionier-Unternehmen, die "First Mover" in den virtuellen 3D-Welten, zukünftig über eine ausgezeichnete Position im Markt an der Schnittstelle zwischen virtueller und realer Welt freuen können.
Redaktion finanzen.ch
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