Wochenausblick |
06.10.2014 11:00:00
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"Volatilen Oktober dürfte ein positiver Trend folgen"
Was erwartet Anleger diese Woche, wo bieten sich Chancen und wo Risiken? Jeden Montag gibt an dieser Stelle ein anderer Experte eine Einschätzung über die aktuelle Börsenwoche - heute Anja Hochberg, CIO Schweiz und Europa bei der Credit Suisse.
Welche Ereignisse werden die kommende Woche prägen?
Anja Hochberg*: In der kommenden Woche steht insbesondere die erste Quartalsberichterstattung der Unternehmen in den USA im Fokus. Wichtige makroökonomische Antriebskräfte für die Börse werden die EZB-Sitzung und die Arbeitsmarktzahlen in den USA von letzter Woche sein. Zudem werden uns die chinesischen Proteste weiter beschäftigen.
Wie werden diese die Schweizer Börse beeinflussen?
Der Fokus bei den Unternehmenszahlen liegt vor allem auf zwei Dingen. Erstens, können die Gewinne positiv überraschen? Zweitens, kann dies insbesondere durch höhere Umsätze erzielt werden? Diese Kombination gilt als börsenfreundlichste, da sie eine Bestätigung für ein positives Makro-Szenario ist. Allerdings ist der Oktober ein traditionell volatiler Monat. Leichte Gewinnenttäuschungen in Kombination mit einer Intensivierung des Konflikts in Hongkong können so die aktuelle Korrektur noch etwas weiter treiben. Verunsichern sollte man sich dadurch aber nicht lassen.
Welche Unternehmen/Branchen stehen nächste Woche im Fokus?
Nächste Woche stehen nur wenige Geschäftsberichte an, z.B. von Alcoa und Monsanto. Danach veröffentlichen die US Finanzinstitute ihre Resultate, bevor ab Mitte Oktober dann jeweils rund 20 Prozent der börsennotierten Unternehmen ihre Berichte abgeben und auch Schweizer und Europäische Unternehmen erste Veröffentlichungen tätigen.
Ihr Ratschlag für Anleger für die kommende Woche?
Wir erwarten weiterhin eher etwas schwankungsintensivere Tage, an denen es gilt, die Langfriststrategie im Auge zu behalten.
Wo drohen nächste Woche Verluste?
Im Vorfeld der anstehenden Asset Quality Review der EZB sollte man insbesondere auch die kaptalschwächeren Banken in der EU im Auge behalten.
Wie schätzen Sie die Entwicklung an der Schweizer Börse über die nächsten 12 Monate ein?
Nach einem volatilen Oktober dürften wir eine Fortsetzung des positiven Aktientrends sehen, der allerdings aufgrund des defensiveren Charakters des Marktes in der Schweiz etwas schwächer ausfallen dürfte. Wir haben bei der Credit Suisse ein Indexziel von rund 9300 Punkten was aktuell somit ein Potential von ca. 6 Prozent indiziert, inklusive temporären Ausschlägen nach oben und nach unten. Zykliker (ABB, Adecco, später Swatch und Richemont) dürften outperformen. Finanzwerte sehen wir angesichts der tiefen Zinsen eher nur auf durchschnittlichem Niveau.
*Dr. Anja Hochberg ist Chief Investment Officer für die Region Schweiz und Europa bei der Credit Suisse. Vor ihrem Eintritt in die Bank 2001 war Anja Hochberg in der Volkswirtschaftsabteilung der Landesbank-Hessen Thüring als Analystin tätig. Anja Hochberg hat nach ihrem Studium in Berlin und einem Nachdiplomstudium in Brügge ein Doktorat an der University of Wales gemacht, wo sie auch während vier Jahren als Dozentin im Bereich internationale Finanzmärkte tätig war.
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