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14.01.2024 16:16:00
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Warum Marktstratege Ron William trotz erwarteter Zinssenkungen ein schwieriges Aktienjahr 2024 voraussieht

Nach dem Rekordjahr 2023 sollten sich Aktienanleger nun auf ein schwieriges Jahr einstellen. Davor warnt zumindest Ron William, Marktstratege und Gründer von RW Advisory, der ein "Jahr des Nicht-Konsenses" erwartet.
• Marktstratege Ron William erwartet dennoch schwieriges Jahr für Aktien
• Positive Dynamik möglicher Zinssenkungen könnte bereits eingepreist sein
Im vergangenen Jahr hat der S&P 500, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, um mehr als 24 Prozent zugelegt. Wichtigster Treiber dabei war die Hoffnung, dass die US-Notenbank Fed im neuen Jahr endlich die Zinswende einleiten und das Zinsniveau wieder deutlich senken wird. Die Währungshüter selbst haben für 2024 mindestens drei Zinssenkungen signalisiert, doch die Marktteilnehmer halten dies für eine konservative Schätzung und rechnen eher mit bis zu sechs Senkungen.
Schwieriges Jahr für Aktien
Dennoch könnte Aktien ein schwieriges Jahr bevorstehen. Denn "meiner Arbeit zufolge befinden wir uns weiterhin in einem späten Zyklus, deshalb ist der Markt aus makroökonomischer Sicht eher von Wachstumszahlen abhängig als von den übermäßigen Bewertungen, auf die der Markt gesetzt hat", erklärte Ron William, Marktstratege und Gründer von RW Advisory, gegenüber dem US-Sender "CNBC". Die makroökonomischen, fundamentalen und technischen Komponenten einer Analyse seines Beratungsunternehmens würden auf eine mittlere Risikoaversion bei US-Aktien hindeuten, so der technische Stratege.
In diesem Zusammenhang verwies er auf "extrem überkaufte Bedingungen, die durch rekordverdächtige Leerverkäufe verstärkt werden" sowie auf zuletzt hohe Investitionen in Aktien mit kleinerer Marktkapitalisierung und geringerer Qualität. William argumentierte, dass dies alles "die ohnehin schon enge Rotation weiter anfällig macht, zusammen mit konjunktursensiblen Aktien, die den Druck spüren werden, wenn die Fed möglicherweise die Zinsen senkt, aber auch insbesondere, wenn wir uns weiterhin in einer späten Zyklusphase befinden, in der das Wachstum nach unten enttäuschen könnte".
Steigende Anleiherenditen erwartet
Der technische Stratege geht davon aus, dass die Aktien- und Anleihemärkte in 2024 ein "Jahr des Nicht-Konsenses" erleben werden. So glaubt er, obwohl die Märkte bis zu sechs Zinssenkungen der US-Notenbank in diesem Jahr einpreisen, dass die Anleiherenditen langfristig wieder die Marke von fünf Prozent erreichen und überschreiten werden. "Wir haben große Schwankungen erlebt, aber der Trend ist immer noch aufwärts gerichtet", so William.
Die Abschwächung der Zinssätze und die Aktienrally in den letzten zwei Monaten seien nach Ansicht des Strategen ein Hinweis darauf, dass ein Großteil der positiven Dynamik, die von potenziellen Zinssenkungen ausgehe, bereits eingepreist sei. Dies bedeute, dass der Markt in Bezug auf künftige Zinssenkungen seiner Zeit voraus sein könnte.
"Wir müssen außerdem einen möglichen geldpolitischen Fehler in Betracht ziehen, von dem der Markt bisher glaubt, dass es ihn nicht gibt, sowie das Narrativ einer sanften Landung, das weiterhin stark ist. Ein Teil der taktischen Verhaltensanalyse besteht darin, nach solchen Wendepunkten Ausschau zu halten und herauszufinden, wo nicht konsensfähige Bewegungen stattfinden könnten, und ich denke, dieses Jahr könnte das Jahr der nicht konsensfähigen Bewegungen werden", erläuterte William.
Optimismus für Gold
Für Gold seien die Aussichten im derzeitigen Umfeld derweil gut. Angesichts zunehmender geopolitischer Spannungen in 2024 würden sichere Häfen weiterhin gefragt bleiben, glaubt William. Deshalb sieht er den Goldpreis bis zum Jahresende über die Marke von 2.700 US-Dollar ausbrechen.
Redaktion finanzen.at
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