Wechselverhalten |
26.04.2023 22:38:00
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Wechselbereitschaft der Schweizer: Hausärzte werden öfter gewechselt als die Bank
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Vergleichsdienstes moneyland.ch gibt interessante Einblicke in das Wechselverhalten der Schweizer Bevölkerung. Die Studie, die im März 2023 vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde, umfasste 1'538 Personen aus der Deutsch- und Westschweiz.
• Jüngere Menschen sind offener für Veränderungen
• Viel ungenutztes Sparpotenzial durch fehlenden Wechsel
Geringe Wechselbereitschaft der Schweizer
Die Studie von moneyland.ch offenbart, dass innerhalb der letzten Dekade lediglich 36 Prozent der befragten Personen ihre Hausbank gewechselt haben, während der Anteil bei Krediten sowie Spar- und Privatkonten bei jeweils 37 Prozent liegt. Im Kontrast dazu entschieden sich 57 Prozent der Befragten im gleichen Zeitraum für einen Wechsel ihres Hausarztes.
Eine unterschiedliche Wechselbereitschaft gibt es zudem bei Mobiltelefonen und Mobilfunkverträgen. Rund 93 Prozent der Teilnehmer hat innerhalb der letzten zehn Jahre das Smartphone ausgetauscht, mehr als die Hälfte sogar mindestens dreimal, wohingegen nur rund 70 Prozent der insgesamt Befragten den Mobilfunkvertrag mindestens einmal geändert haben. Nur weniger als ein Viertel hat hier mindestens dreimal gewechselt. Der Wechsel von Mobilfunkverträgen ist somit recht unbeliebt, obgleich er beträchtliche Ersparnisse mit sich bringen könnte.
Des Weiteren analysierte die Studie das Wechselverhalten in Bezug auf Krankenversicherungen. Rund 54 Prozent der Teilnehmer gaben an, im Verlauf der letzten zehn Jahre mindestens einmal ihre Krankenkasse gewechselt zu haben. Allerdings haben nur acht Prozent der Befragten den Anbieter mindestens fünfmal gewechselt, was darauf hindeutet, dass hier ebenfalls noch Sparpotenzial für die Kunden besteht.
Die Untersuchung weist ausserdem auf regionale Unterschiede im Wechselverhalten hin. So zeigte sich, dass Krankenkassen in der Romandie häufiger gewechselt wurden als in der Deutschschweiz, was auf generell höhere Prämien in der Westschweiz zurückzuführen sei, wie moneyland.ch berichtet. Auch insgesamt seien die Romands wechselwilliger als die Deutschschweizer.
Im Allgemeinen seien ältere Personen weniger offen für Veränderungen als jüngere Menschen, was sich auch in anderen Lebensbereichen wie dem Wechsel von Hobbys widerspiegele, so die Studie. Junge Menschen zeigten im Vergleich zu anderen Altersgruppen beispielsweise auch eine überdurchschnittliche Neigung, ihren Kleidungsstil und ihre Frisur öfter zu variieren. Ein Viertel der jungen Generation unter 26 Jahren bestätigte, dass sie im Laufe der letzten zehn Jahre ihren Kleidungsstil wenigstens fünfmal angepasst habe. Hingegen gaben 18 Prozent der 26- bis 49-Jährigen und gerade einmal sieben Prozent der älteren Gruppe bis zum Alter von 74 Jahren an, solch eine Veränderung mindestens fünfmal vollzogen zu haben.
Die möglichen Gründe
Die Gründe für das unterschiedliche Wechselverhalten in der Schweiz dürften vielfältig sein. Eine mögliche Erklärung für die geringe Wechselbereitschaft bei Banken könnte in der Bindung an die jeweilige Bank und der wahrgenommenen Komplexität von Bankprodukten liegen. Dabei befürchten die Kunden möglicherweise, dass ein Wechsel von Bankprodukten mit hohem Aufwand und Unsicherheiten verbunden ist. Zudem könnten auch Vertrauen und persönliche Beziehungen zu Bankberatern eine wichtige Rolle spiele.
Beim Wechsel von Hausärzten könnte das Verhalten anders sein, da hier vermutlich weniger finanzielle Aspekte und mehr persönliche Faktoren wie Zufriedenheit mit der Behandlung, Vertrauen in den Arzt oder die Qualität der medizinischen Versorgung eine Rolle spielen. In der heutigen Zeit sind auch Aspekte wie die Freundlichkeit des Personals, Hygiene und eine gute Erreichbarkeit des Arztes für viele Patienten wichtig, wie eine Studie vom aerzteblatt.de aufzeigt.
Die Ergebnisse der Studie von moneyland.ch deuten jedoch darauf hin, dass die Schweizer Bevölkerung möglicherweise viel Sparpotential durch mangelnde Wechsel in verschiedenen Lebensbereichen ungenutzt lässt. Es wird empfohlen, regelmässig Angebote zu vergleichen und bei finanziellen Vorteilen auch einen Wechsel in Betracht zu ziehen.
Redaktion finanzen.ch
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