"Neuer Bitcoin"? |
13.04.2018 16:43:29
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Welche Gemeinsamkeiten hat die SNB-Aktie mit dem Bitcoin?
Die Schweizerische Nationalbank und der Bitcoin haben eigentlich wenig gemeinsam. Doch wirft man einen Blick auf ihre Kursentwicklungen, erkennt man Parallelen.
Schneller Kursanstieg innerhalb kürzester Zeit
In den vergangenen Monaten explodierte die Aktie der hiesigen Zentralbank förmlich. Um mehr als 100 Prozent legte sie allein seit Jahresbeginn zu. In der vergangenen Woche war die Aktie innerhalb von sieben Handelstagen auf ein 52-Wochen-Hoch von 9'760 Franken gestiegen und fiel zum Ende des entsprechenden Tages wieder auf 7'720 Franken zurück. Entwicklungen, die "Kursblasen [gleichen], die man von Bitcoin oder gewissen Technologie-Aktien kennt", äusserte Matthias Geissbühler, Leiter Anlagestrategie bei der Raiffeisen Gruppe, in einem Interview mit "20 Minuten". Der plötzliche Kursanstieg ist für den Experten nur wenig nachvollziehbar, er hält das grosse Interesse an der Aktie für "völlig irrational und übertrieben".
Spekulationen und Gerüchte als Kurstreiber
Doch woher kommt der immense Erfolg des Papiers? Der Nachrichtenfluss der SNB kann es nicht sein - in jüngster Zeit wurden keine Neuigkeiten veröffentlicht. Laut einem Bericht der "Neue Zürcher Zeitung" (NZZ) könnten es die riesigen Vermögensbestände der SNB sein, die so viele Anleger anlocken. Durch den starken Franken wuchsen die Devisenanlagen 2017 auf bis zu 780 Milliarden Franken an. Aus ihrer breiten Streuung in Aktien ergab sich ein Gewinn von 54 Milliarden Franken. Bei diesen Zahlen handelt es sich allerdings um ein Nebenprodukt der Geld- und Währungspolitik, das nur wenig über den Erfolg oder Nichterfolg einer Institution aussagt. Zudem haben Privataktionäre nur wenig Anteil am Gewinn: Lediglich sechs Prozent des Aktienkapitals, respektive 15 Franken je Aktie, werden an die Investoren ausgeschüttet.
Da dies den Anlegern zu wenig zu sein scheint, würden laut Geissbühler Gerüchte verbreitet, die die Anleger "dazu bewegen [sollen], Einfluss zu nehmen auf die Ausschüttungspolitik der SNB". Das Problem dabei sei jedoch, dass das Stimmrecht begrenzt ist. Der Bund und die Kantone hätten 80 Prozent der Stimmrechte, Anleger könnten mit 100 Aktien oder mehr höchstens eine Stimme erhalten. Daher sei eine Einflussnahme vonseiten der Investoren so gut wie unmöglich. Ein weiteres Gerücht, das viele Investoren anlockt, ist, dass die SNB ihre Aktien zurückkaufen und von der Börse nehmen wolle. Somit spekuliere man am Markt über einen Aufpreis im Falle einer Dekotierung. Doch diese sei unrealistisch, sagte Geissbühler weiter in dem Interview.
Unwissenheit ausländischer Investoren
Beliebt sei die SNB-Aktie vor allem bei ausländischen Investoren, die möglicherweise unwissend hinsichtlich der "Gesetze der SNB" seien und hinter den Kursspekulationen stecken könnten. Beispielsweise zählten die Notenbanken in Belgien, Japan oder Griechenland zu den Aktionären. Der grosse Hype um die Schweizer Aktie soll seinen Ursprung allerdings in Deutschland haben. Vor allem der deutsche Einzelaktionär Theo Siegert spiele dabei eine wichtige Rolle, so Geissbühler.
Das geringe Handelsvolumen, die dünne Informationslage und der riesige Finanzertrag, der nicht direkt mit dem Finanzprodukt verbunden werden kann, sind laut der NZZ viele Gemeinsamkeiten, die die SNB mit Bitcoin teilt. Angesichts des hohen spekulativen Charakters, ist es also zu Vorsicht geraten. Denn ebenso, wie der Wert der Kryptowährung von 20'000 auf 6'000 US-Dollar fiel, könne dies auch bei der SNB-Aktie geschehen. Auch Geissbühler rät vom Kauf der Aktie ab.
Redaktion finanzen.ch
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