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Versicherung 21.05.2023 14:22:00

Zurich Insurance Group - 150 Jahre Konzerngeschichte

Zurich Insurance Group - 150 Jahre Konzerngeschichte

Im Jahr 1869 wurde die Versicherungsgesellschaft Schweiz Transport-Versicherung gegründet. Wenige Jahre später ging daraus die Tochtergesellschaft Zurich hervor - heute einer der grössten Versicherungskonzerne weltweit.

• 1972 wurde die Zurich unter dem Namen "Versicherungs-Verein" in der Schweiz gegründet
• Bereits drei Jahre nach der Gründung hat die Zurich expandiert - und tut dies im 21. Jahrhundert immer noch
• 2022 wird eine neue Geschäftsstrategie bis 2025 entwickelt

Autos, Reisen, der Hausrat, die Privathaftpflicht oder die Pension: Mittlerweile versichert die Zurich Insurance Group so ziemlich alles. Der Konzern unter der Leitung von CEO Mario Greco beschäftigt eigenen Angaben zufolge über 55'000 Mitarbeiter, davon rund 6'100 in der Schweiz. Selbst im Pandemiejahr 2021 verzeichnete die Zurich Einnahmen in Höhe von 5,7 Milliarden US-Dollar, womit ein neuer Höchstwert seit 2007 erreicht wurde. Die Geschichte des Konzerns begann im Jahr 1869 mit der Entstehung der Versicherungsgesellschaft Schweiz Transport-Versicherung.

Geburtsstunde der Zurich: 1872 wird der "Versicherungs-Verein" gegründet

Die noch sehr junge Schweiz Transport-Versicherung gründete im Jahr 1872 die Tochtergesellschaft Zurich (damals: "Versicherungs-Verein"). Der Auftrag des Versicherungs-Vereins war die Übernahme eines Teils der Rückversicherungen des Mutterunternehmens sowie der Aufbau eines eigenen Portefeuilles. Unterzeichnet wurden die Statuten zur Gründung der Zurich vom Zürcher Staatsschreiber Gottfried Keller. Drei Jahre nach seiner Gründung nahm der Versicherungs-Verein Unfallversicherungen ins Angebot auf und hiess nun "Transport & Unfall-Versicherung-Actien-Gesellschaft Zürich". Noch im selben Jahr wurden Zurich-Unfallagenturen in Deutschland, Österreich, Dänemark, Schweden und Norwegen ins Leben gerufen.

1880 sah sich die Zurich mit hohen Verlusten im Transportversicherungsgeschäft konfrontiert. Diese konnten nur von Kapitalreserven aufgefangen werden, weswegen die Versicherungsgesellschaft aus diesem Bereich ausstieg. Der neue CEO Heinrich Müller kürzte die Dividendenzahlungen und brachte den Konzern so wieder auf Kurs - nichtsdestotrotz stiegen 1880 die Prämieneinnahmen erstmals auf über eine Million Franken.

Über 100 Jahre Expansion: Zurich in Nordamerika, Skandinavien, Europa und Nordafrika

Seit 1881 steht Expansion im Mittelpunkt der Zurich-Geschäftsstrategie: Die Versicherungsgesellschaft baute Kundenstämme in Frankreich, Tunesien, Algerien, Italien, Luxemburg, Belgien, den Niederlanden und 1912 schliesslich auch in den USA auf. 1922 stieg das Unternehmen, das mittlerweile den Namen "'Zurich' Allgemeine Unfall- und Haftpflicht-Versicherungs-Aktiengesellschaft" trug, in den britischen Versicherungsmarkt ein. Neben der geographischen Expansion erweiterte die Zurich ihr Geschäft auch mit der Aufnahme neuer Versicherungen ins Programm, so wurde etwa in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Alpenclub (SAC) eine Unfallversicherung für Bergsteiger ins Leben gerufen, 1917 folgte während des Ersten Weltkriegs eine Unfallversicherung für Soldaten, später wurde ausserdem eine Frauen-Unfallversicherung eingeführt. 1922 wurde die Tochterversicherung Vita gegründet, die bis heute sehr erfolgreich im Bereich Lebensversicherungen ist.

In den Folgejahren wurde die Tochtergesellschaft Turegum gegründet, die Zurich wurde als "'Zurich' Versicherungs-Gesellschaft" neu benannt, ausserdem übernahm der Konzern die Aktienmehrheit der Alpina Versicherungs-Aktiengesellschaft und baute 1976 die International Division (heute: Global Corporate) auf. Damit wurde der Kundenstamm erneut erweitert, da nun auch über Landesgrenzen hinweg gültige Versicherungen einen Platz im Portefeuille der Zurich hatten. Zu dieser Zeit gab es nach Angaben der Zurich nur eine andere Versicherungsgesellschaft auf der Welt, die eine solche Versicherung angeboten hat - in Europa war die Zurich der erste Anbieter. Es folgten die Übernahme von und anschliessende Fusion mit der Altstadt-Versicherungs-Aktiengesellschaft sowie die Übernahme der Genevoise-Versicherungs-Gruppe, bis die Zurich 1996 schliesslich ihr Geschäft neu nach Kundensegmenten ausrichtete und 1997 die Aktienmehrheit der Orion Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft erwerben konnte.

2011 wird die Reichweite der Zurich noch einmal um 36 Millionen Kunden vergrössert

1998 fusionierte die Zurich anlässlich ihres 125. Geburtstages mit der britischen Versicherungsgesellschaft B.A.T-Group zur "Zurich Financial Services Group". Diese Fusion beinhaltete den englischen Traditionsversicherer Eagle Star und die US-amerikanische Farmers Insurance Group, womit die Zurich nach Angaben auf ihrer Website zwischenzeitlich zu den fünf grössten Versicherungsgruppen weltweit gehörte.

2004 folgte die Fusion mit der Alpina Versicherungs-Aktiengesellschaft. Im Jahr 2011 wurde die Zurich mit der Akquisition des malaysischen Versicherers Assurance Alliance Berhad und dem Abschluss einer Langzeitallianz mit Banco Santander noch einmal schlagartig grösser - wobei insbesondere Santander mit seinen 36 Millionen Kunden in Brasilien, Argentinien, Mexiko, Chile und Uruguay ausschlaggebend war.

Der Blick in die Zukunft: neue Geschäftsstrategie ab Ende 2022

Den Namen "Zurich Insurance Group" erhielt der Versicherungskonzern schliesslich im Jahr 2012. Seither hat sich der Konzern nicht massgeblich vergrössert, konnte aber grosse Kunden akquirieren - so sollte die Zurich etwa die Bauarbeiten der Gaspipeline Nord Stream 2 in der Ostsee versichern. Dies hat die Versicherungsgesellschaft jedoch Medienberichten zufolge 2021 abgelehnt, um nicht von Sanktionen beeinträchtigt zu werden.

In einer Mitteilung aus dem März 2021 hat sich der Konzern zu seinen Nachhaltigkeitszielen geäussert und erläutert, bis 2029 seine CO2-Emissionen um 70 Prozent zu reduzieren. Im Jahresabschlussbrief 2021 an die Shareholder hat die Zurich bekannt gegeben, dass Ende 2022 wieder neue Ziele und eine Geschäftsstrategie für die kommenden drei Jahre festgelegt werden.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Keystone

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