Geschäftsjahr 2024 |
17.01.2025 15:56:38
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Ausblick Swatch: Analysten rechnen im Gesamtjahr mit Ergebnisrückgang
Der Uhrenhersteller Swatch wird voraussichtlich in den kommenden Tagen die Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 veröffentlichen.
2024E (in Mio Fr.) AWP-Konsens 2023A Nettoumsatz 6997 7888 EBIT 522 1191 - Marge (in %) 7,4 15,1 Reingewinn 412 890 Reingewinn* 377 869 (in %) Org. Wachstum** -9,6 12,6 (in Fr.) Dividende je Inhaber 4,90 6,50 * den Aktionären The Swatch Group AG zurechenbar ** zu konstanten Wechselkursen
FOKUS: Der Uhrenhersteller hat ein sehr schwieriges Jahr hinter sich. Nach dem Gewinneinbruch um 70 Prozent im ersten Halbjahr 2024 rechnen Analysten im Schnitt für das Gesamtjahr mit einem Ergebnisrückgang von gut 50 Prozent.
Besonders im Blick haben die Experten Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr 2025: "Ein weiteres schwieriges Jahr steht bevor", hiess es zuletzt Anfang Dezember von der UBS mit Blick auf die Bieler. Die Grossbank rechnet mit einem längeren Abschwung für die Uhrenbranche in China, dem grössten Absatzmarkt für Swatch. Das Unternehmen befinde sich jetzt "auf unbekanntem Terrain mit strukturell niedrigeren Margen".
Die strukturellen Herausforderungen müssten angegangen werden, etwa mithilfe von Kostenmassnahmen angesichts des Rentabilitätsdruck, schrieb Zuzanna Pusz von der UBS. Ein weiteres Risiko sei die zunehmende Frankenstärke.
Swatch-Chef Nick Hayek hatte Mitte Juli anlässlich der Halbjahreszahlen gesagt, er rechne für die Branche in China "in den kommenden Monaten" weiterhin mit einer "schwierigen Marktlage".
ZIELE: Im Ausblick hat sich der Konzern wie gewohnt zurückhaltend geäussert. Vor einem Jahr hatte es zum Gesamtjahr 2024 geheissen: Insgesamt wolle die Gruppe in Lokalwährungen weiter wachsen und sehe im unteren und mittleren Preissegment "sehr gute Chancen". Zudem wurde mit der Schmuckmarke Harry Winston die Umsatzmilliarde angestrebt, während Omega als offizieller Zeitmesser an den Olympischen Spielen in Paris punkten sollte.
PRO MEMORIA: Für die Schweizer Uhrenindustrie war es insgesamt ein schwieriges Jahr. Die jüngste Exportstatistik zeigte, auch im November wurden weniger Zeitmesser ins Ausland verkauft als im Vorjahr. Die Uhrenexporte gingen um 3,8 Prozent auf 2,41 Milliarden Franken zurück. Erneut war der chinesische Markt mit einem Minus von 27 Prozent ein starker Belastungsfaktor. Ein Lichtblick blieb das ungebrochen starke Wachstum in den USA (+4,7%).
Ende September hatte ein Medienbericht über ein angebliches Going-private von Swatch am Markt für Aufsehen gesorgt: CEO Nick Hayek hatte in einem Interview mit der "Bilanz" über einen möglichen Rückzug der Gruppe von der Börse gesprochen, wonach die Aktie um 12 Prozent in die Höhe schoss. In der "Neuen Zürcher Zeitung" dementierte er daraufhin solche Pläne. Zur NZZ sagte er: "Wir haben immer gesagt, es wäre schön, das Unternehmen von der Börse zu nehmen, und bei den lächerlich niedrigen Aktienkursen, die wir seit einiger Zeit sehen, umso verlockender. Insofern enthält das heutige Interview nichts Neues. Alles andere ist reine Spekulation."
Die Familie Hayek spielt seit längerem mit dem Gedanken, Swatch von der Börse zu nehmen. Dann wäre die Geschäftsleitung auch nicht mehr der Kritik von Finanzanalysten und Börsenakteuren ausgesetzt. Hayek will sich aber auch nicht für einen Rückkauf der Anteile verschulden.
Anfang November wurde zudem bekannt, dass die Swatch-Namenaktien aus dem Aktienindex MSCI Global Standard fliegen. Die Aufnahme bzw. der Ausschluss einer Aktie aus einem Index kann sich massgeblich auf deren Kurs auswirken, weil es Indexprodukte gibt, die den Index abbilden. Zudem messen sich zahlreiche grössere Anleger mit entsprechenden Indizes oder orientieren sich an ihnen.
AKTIENKURS: Swatch-Inhaber kosten aktuell 155 Franken (Stand: Mittwoch 13.20 Uhr). 2024 haben sie 28 Prozent verloren, während der Gesamtmarkt etwas zugelegt hat. In den ersten zwei Wochen 2025 ging es für Swatch bisher weitere 6 Prozent abwärts.
Homepage: www.swatch.com
an/jl/ys/mk
Biel (awp)
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