Derivate |
15.07.2015 11:40:00
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FinTech wird hohes Wachstum vorausgesagt
Neue Technologien und Trends durchziehen den Bankensektor. Struki-Anleger können gezielt in die Branche investieren. Einige Emittenten sind bereits auf die FinTech-Welle aufgesprungen.
Begehrter als ihr Ruf sind Europas Banken. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks legte in diesem Jahr 15 Prozent zu und hat damit seinen rund eineinhalb Jahren anhaltenden Seitwärtstrend beendet. Und dies ganz ungeachtet einiger Problemkinder. So stehen beispielsweise die griechischen Institute unter Dauerbeschuss aufgrund des Schuldenstreits. Bei anderen wie der Deutschen Bank und Credit Suisse werden angesichts der Erfolglosigkeit der bisherigen Top-Manager die Chefsessel neu besetzt.
Während die einen auch rund sieben Jahre nach der Finanzkrise mit der Suche nach einer profitablen Struktur beschäftigt sind, haben andere ihr Fitnessprogramm bereits erfolgreich abgeschlossen. Den Beweis dafür liefert die UBS. Die Grossbank hat das riskante Investment Banking zurückgefahren und im Gegenzug die Vermögensverwaltung ausgebaut. Die Folge: Hohe Gewinnzuwächse. Von Januar bis März wies die UBS das beste Quartalsergebnis seit nahezu fünf Jahren aus. Der Reingewinn schnellte um 88 Prozent empor.
Beifall der Investoren
Die Privatbank Julius Bär zeigt ebenfalls eine hohe Gewinndynamik. Der Vermögensverwalter konnte bei seinem Zwischenbericht zu den ersten vier Monaten vor allem mit einer überraschend hohen Bruttomarge überzeugen. Investoren klatschen Beifall: Die Valoren von UBS und Julius Bär sind unter den Top 5 im Halbjahresranking des SMI zu finden.
Es sind aber auch neue Trends auszumachen, die dem Finanzsektor Schwung geben. Einer der wichtigsten dabei ist die Digitalisierungswelle. Die Branche hat sich dafür auch gleich einen griffigen Namen einfallen lassen: "FinTech". Financial Technology umfasst zahlreiche Trends wie Mobile Payment, Crowdfunding (Frühfinanzierung) oder auch Datenanalysemethoden, Stichwort Big Data.
FinTech-Welle
Diesen Bereichen wird allesamt ein hohes Wachstum vorausgesagt. Beispielsweise soll sich das mobil abgewickelte Zahlungsvolumen in den kommenden drei Jahren mehr als verdoppeln. Bei derartigen Wachstumsraten wundert es nicht, dass auch die Investitionen in den FinTech-Bereich deutlich zunehmen. Marktforscher Accenture hat errechnet, dass das globale Venture Capital in Fin-Techs von 930 Millionen Dollar 2008 auf mittlerweile 2,97 Milliarden Dollar 2013 gestiegen ist.
Einige Emittenten sind bereits auf die FinTech-Welle aufgesprungen und machen den neuen Trend investierbar. Als Erstes hat sich im Mai dieses Jahres Leonteq mit einem Bonus-Zertifikat auf drei Pure Player des Sektors auf den Markt getraut. Die Basis des Produkts besteht aus Fidelity National Information, Fiserv und SEI Investments. Das Produkt mit einer Laufzeit von drei Jahren nimmt eins zu eins an den Kurssteigerungen des Baskets teil - und das unbegrenzt. Um am Ende mindestens das Nominal zurückzubekommen, ist es entscheidend, dass kein Mitglied des Trios seinen Risikopuffer von anfänglich 38 Prozent aufbraucht.
Investieren in Banking 2.0
Ohne Schutzmechanismus geht es bei der UBS zur Sache. Die Grossbank kotiert am 1. Juli ein neues Tracker-Zertifikat auf den Solactive FinTech 20 Index. In dem Barometer befinden sich 20 internationale FinTech-Unternehmen, unter anderem auch Temenos. Der Indexanbieter Solactive fährt einen aktiven Ansatz: Alle drei Monate wird die Zusammensetzung geprüft. Zudem gibt es eine Fast-Exit-Regel, sodass schnell auf Veränderungen in der noch jungen Branche reagiert werden kann. Das kostet Zertifikateinhaber eine jährliche Gebühr von 0,75 Prozent.
Anleger, die lieber das starke Momentum im Branchenindex Stoxx Europe 600 nutzen möchten, können dies mit einem Tracker der UBS umsetzen. Das Barometer ist aus fundamentaler Sicht trotz jüngstem Kursanstieg noch nicht teuer. Der Durchschnitt der Analysten erwartet in den kommenden Jahren prozentual zweistellige Wachstumsraten beim Gewinn, das 2017er-KGV befindet sich dagegen unter zehn.
Die Fühler global ausstrecken lässt sich mit dem neu zusammengestellten Aktienkorb von Julius Bär. In diesem befinden sich 15 gleich gewichtete Geldinstitute. Darunter sind neben klassischen Banken wie UBS, BNP Paribas und Citigroup auch Finanzierungsprofis wie der Private-Equity-Spezialist Partners Group vertreten. Dieses Produkt befindet sich unter dem bezeichnenden Namen "Financials Basket" noch bis zum 29. Juni in der Zeichnung.
(Handelszeitung)
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