Edelmetall |
27.05.2015 15:48:57
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Mit Minen-Aktien auf steigenden Goldpreis setzen
Goldminen-Aktien schnitten zuletzt besser ab als das gelbe Edelmetall selbst. Welche Chancen sich für Anleger mit Zertifikaten bieten.
Die Mine Pascua-Lama gilt als eines der grössten Goldvorkommen der Welt. Im Grenzgebiet von Chile und Argentinien sollen knapp 18 Millionen Feinunzen des Edelmetalls liegen. Und doch stoppte der Bergbaukonzern Barrick Gold 2013 die Erschliessung des Areals. Die Arbeiten sollen erst wieder aufgenommen werden, wenn das Projekt die Renditevorgabe erfüllt. Ein solcher Sparkurs ist typisch für den Sektor, seit die Edelmetallpreise ihren jahrelangen Höhenflug beendet und den Minenbetreibern einen dicken Strich durch ihre Erfolgsrechnung gemacht haben.
Trotz der Kostendisziplin standen Goldaktien an der Börse bis vor kurzem im Abseits. Das zeigt ein Blick auf den Nyse Arca Gold Bugs Index. Gegenüber den 2011 erreichten Spitzenwerten brach der mit 16 Unternehmen bestückte Index um mehr als zwei Drittel ein. Damit kamen die Kurse der Minenbetreiber deutlich stärker unter die Räder als Gold selbst. Zuletzt konnten die Aktien jedoch Boden gutmachen. Während das wichtigste Edelmetall 2015 bis dato auf der Stelle trat, steht für das Branchenbarometer ein Plus von knapp 7 Prozent zu Buche.
Zu diesem Lebenszeichen trugen die Unternehmen selbst bei. Beispielsweise möchte Barrick Gold im laufenden Jahr 3 Milliarden Dollar des Ende 2014 rund 13 Milliarden Dollar hohen Schuldenberges abtragen. Dazu kündigten die Kanadier kürzlich den teilweisen Verkauf der Zaldívar-Kupfermine in Chile an. Derweil sorgte die Nummer zwei der Branche operativ für Aufsehen. Newmont Mining verdiente im ersten Quartal doppelt so viel wie von Analysten im Schnitt erwartet. Für die Produktion einer Feinunze Gold fielen bei dem US-Konzern Gesamtkosten von 849 Dollar an - 18 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zum Vergleich: Der Edelmetallpreis bewegte sich von Januar bis März im Schnitt bei mehr als 1200 Dollar.
Mut und Ausdauer nötig
Hier zeigt sich, dass vor allem ein steigender Goldpreis die Aktien des Sektors beflügeln könnte. Noch ist es nicht so weit, weshalb Investments in die Minenunternehmen Mut und Ausdauer verlangen. Anleger, welche diese Wesenszüge mitbringen, können sich den Nyse Arca Gold Bugs Index über ein Tracker-Zertifikat der UBS ins Portfolio holen. Das Open-End-Papier bildet die bekannte Benchmark gegen eine jährliche Gebühr von lediglich 0,10 Prozent ab.
Eine Alternative zu dem mit allen Chancen und Risiken des Sektors verbundenen Partizipationsprodukt stellen Barriere Reverse Convertibles (BRC) dar. Für diese Struktur spricht die vergleichsweise hohe Volatilität der Branche. Der Gold Bugs Index zeigt 2015 eine Schwankungsbreite von mehr als 40 Prozent. Damit schlugen die Kurse fast doppelt so stark aus wie beispielsweise beim SMI. Da der Halter eines BRC de facto als Verkäufer von impliziter Volatilität agiert, peppt die Gemengelage die Konditionen auf.
Vontobel lanciert gerade eine auf Barrick Gold basierende Variante. Das Derivat bringt einen garantierten Coupon von 6,42 Prozent pro Jahr mit. Unter folgender Voraussetzung erhalten Anleger am Laufzeitende auch das Nominal vollständig überwiesen: Die Barrick-Aktie fällt bis zum 17. Juni 2016 nicht auf oder unter die Barriere bei 55 Prozent das Anfangskurses. Andernfalls sind Anleger dem vollen Kursrisiko des Underlying ausgesetzt. Gleich drei Minenunternehmen packt Julius Bär in einen neuen BRC. Neben Barrick und Newmont handelt es sich dabei um die kanadische Goldcorp. Dieses Trio macht einen um gut 3 Prozent höheren Coupon als beim Vontobel-Produkt möglich, während das Schutzpolster 4 Prozentpunkte geringer ausfällt.
Stark ausgeprägt ist der Volatilitätseinfluss auch beim Discount-Zertifikat. Hier steigen Anleger mit einem Abschlag auf den aktuellen Aktienkurs ein. Dafür verzichten sie auf eine Partizipation über den Höchstbetrag hinaus. Bei einer auf Newmont Mining lautenden Variante liegt diese Schwelle bei 25 Dollar und damit gut 1 Dollar unter der aktuellen Notierung des Basiswertes. Hält sich das S&P-500-Mitglied bis zum 3. März 2016 auf oder über dem Cap, so wirft das Notenstein-Derivat die Maximalrendite von 13,4 Prozent pro Jahr ab. Geht dieses Kalkül jedoch nicht auf, so stellt der Discount von deutlich mehr als 10 Prozent einen Teilschutz vor Verlusten dar. In die roten Zahlen rutscht das Investment per Verfall nur, wenn Newmont Mining unter den Einstandskurs des Zertifikats fällt.
(Handelszeitung)
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