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Derivate 16.04.2015 12:05:12

Wappnen gegen den Absturz

Der Markt für strukturierte Produkte bietet zahlreiche Möglichkeiten, von fallenden Kursen zu profitieren, respektive das Portfolio abzusichern. Beispielsweise mit Short-Papieren. Eine Übersicht.

Von Wolfgang Hagl

Zu Beginn des zweiten Quartals sind Analysten, Strategen und Investoren mit der Frage konfrontiert, ob die ultralockere Geldpolitik von Schweizerischen Nationalbank (SNB) und Europäischer Zentralbank (EZB) zusammen mit dem Mangel an Investmentalternativen reicht, den Aktienmarkt am Laufen zu halten. Fest steht, dass die heimischen Blue Chips kein Schnäppchen mehr sind.

Auf Basis der für die kommenden zwölf Monate erwarteten Unternehmensergebnisse beträgt das Kurs-Gewinn-Verhältnis 18. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre bewegte sich die Kennzahl nur bei knapp 14. Zwar ist aufgrund der skizzierten Kurstreiber ein genereller Richtungswechsel wenig wahrscheinlich. Doch das Risiko stärkerer Korrekturen lässt sich immer schwerer von der Hand weisen. Einen kleinen Vorgeschmack gab es bereits. Nachdem der SMI am 20. März bei knapp 9400 Punkten ein neues Top markiert hatte, gab er um mehr als 4 Prozent nach und tauchte sogar kurz unter die 9000er-Marke ab.

Gegen solche Rücksetzer können sich Anleger relativ einfach wappnen. Der Markt für strukturierte Produkte bietet zahlreiche Möglichkeiten, von fallenden Kursen zu profitieren respektive das Portfolio abzusichern. Beispielsweise sind an der SIX Structured Products knapp 3600 Put-Warrants kotiert, wovon 269 auf den SMI lauten. Dreh- und Angelpunkt dieser Derivate ist der Strike. Zum Verfalltermin hat der Produktinhaber das Recht, den Basiswert für diesen Betrag zu verkaufen. Das heisst: Je weiter der zugrunde liegende Titel unter dem massgeblichen Kurs zu finden ist, desto höher fällt die Tilgung des Warrants aus. Umgekehrt verfällt das auch als Optionsschein bezeichnete Produkt wertlos, sobald das Kalkül rückläufiger Notierungen nicht aufgeht und der Basiswert die Laufzeit auf oder über dem Strike beendet.

Geeignete Absicherungsinstrumente

Bei der Preisermittlung spielen auch die Laufzeit sowie insbesondere die implizite Volatilität eine wichtige Rolle. Die Emittenten kalkulieren in jeden Warrant eine erwartete Kursschwankungsbreite ein. Dabei verteuert ein höherer Wert das Produkt, während eine relativ tiefe Volatilität für günstigere Konditionen sorgt. Dieses Wechselspiel hat einen einfachen Hintergrund: Bei vergleichsweise starken Kursausschlägen nimmt die Wahrscheinlichkeit zu, dass die Option zum Verfall greift und entsprechende Ausgaben auf die Bank zukommen - Gleiches gilt umgekehrt.

Als Absicherungsinstrument eignet sich beispielsweise ein kurz vor Weihnachten fälliger SMI-Put-Warrant der Bank Vontobel. Mit 9000 Punkten liegt der Strike knapp 2 Prozent unter dem aktuellen Indexstand. Fallende Notierungen bei den 20 Blue Chips münzt das Papier mit einem Hebel von aktuell 8,6 in Gewinne um. Unter den Umsatzspitzenreitern im Derivatehandel sind regelmässig Warrants mit Knock-out zu finden. Hier nimmt der Investor das Risiko eines Totalverlusts in Kauf, da der Schein wertlos verfällt, sobald der Basiswert die K.O.-Schwelle berührt. Im Unterschied zur klassischen Ausführung ist der Einfluss der Volatilität auf diese Struktur geringer. Ausserdem tritt der für Optionen typische Zeitwertverlust in abgeschwächter Form auf.

Papiere mit unbegrenzter Laufzeit

Eine vergleichbare Bauweise zeigen Mini-Futures. Auch hier sorgt der geringe Kapitaleinsatz für eine Hebelwirkung. Allerdings ist die Laufzeit in der Regel unbegrenzt. Da Knock-out und Strike dieser Struktur nicht identisch sind, dürfen Anleger auf einen Restwert hoffen, sobald es zu einer Schwellenverletzung kommt.

BNP Paribas taxiert den Stopp-Loss eines Short Mini-Futures auf 9910 Punkte, während der Strike respektive das Finanzierungslevel gut 69 Zähler höher angesiedelt ist. Aktuell wirkt das SMI-Produkt mit einem Hebel von knapp elf.

Seit knapp fünf Jahren können die Trader mit Faktor-Zertifikaten ihrer Leidenschaft nachgehen. Zentrale Abgrenzungsmerkmale der von der Commerzbank eingeführten Instrumente sind ein konstanter Hebel sowie die Immunität gegenüber der Volatilität. Da das Faktor-Zertifikat prinzipiell die tägliche Kursbewegung eines Basiswertes widerspiegelt, ist es vor allem für kurzfristige Wetten geeignet. Wer einen weiteren plötzlichen Schwächenfall beim Swiss Market Index erwartet, kann das mithilfe der Commerzbank-Palette wahlweise mit einem Faktor von drei, vier oder gar sechs wagen.

Optimismus bei Strukturierten Produkten in der Schweiz mit Georg von Wattenwyl | BX Swiss TV

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