Bürgschaften & Co. |
28.04.2020 22:35:00
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Massnahmen zur Rettung von Crypto Valley Startups beschlossen: Reicht das Geld fürs Überleben?
Im Zusammenhang mit dem Herunterfahren der wirtschaftlichen Aktivitäten geraten zunehmend auch Startups aus dem Blockchain-Bereich in finanzielle Bedrängnis. Notkredite sollen nun das Schlimmste verhindern - doch wie viele Crypto Valley-Firmen können wirklich gerettet werden?
• Bundesrat ergreift Massnahmen
• Kanton Zug gehen die Massnahmen nicht weit genug
Die Coronakrise hat zahlreiche Wirtschaftszweige der Schweiz empfindlich getroffen. Nicht nur die Tourismus- und Luxusbranche, auch Industriebetriebe ächzen unter den Auswirkungen der Lockdown-Massnahmen, die für zeitweisen Produktionsstillstand und sinkende Nachfrage gesorgt haben. Auch vielen Startups aus dem Zuger Crypto Valley droht in diesem Zusammenhang im schlimmsten Fall die Insolvenz. Was Notkredite jetzt bringen könnten.
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Bundesrat unterstützt nun auch Startups
Die Schweizer Blockchain-Szene, die vorrangig im Kanton Zug beheimatet ist, hat lange Zeit auf staatliche Unterstützung im Zusammenhang mit der Corona-Krise warten müssen. Für die zunächst beschlossenen Hilfskredite kamen die Startups aus dem Crypto Valley kaum in Frage, denn viele von ihnen haben noch kein Produkt, bei dem sie Umsatzausfälle verzeichnen könnten, aber dennoch laufende Kosten. Zeitgleich zogen auch Investoren ihr Kapital ab und brachten die Startups damit in arge Bedrängnis. Viele innovative aber wenig gut finanziell ausgestattete Unternehmen fürchteten vor diesem Hintergrund sogar die Insolvenz.
"Innovative Startups sind ein wichtiger Erfolgsfaktor der schweizerischen Wirtschaft. Bisher konnten Startups jedoch nur sehr eingeschränkt oder gar nicht auf die bestehenden Notmassnahmen des Bundes zurückgreifen", fasste der Bundesrat die prekäre Lage für Schweizer Startups zusammen. Infolgedessen wurde zuletzt geprüft, mit welchen Massnahmen auch im Startup-Bereich Hilfe anlaufen kann und nun kommen sie doch, die Hilfen für das Crypto Valley: Das Bürgschaftswesen für KMU wird nun auch auf Startups ausgeweitet. Der Bund könne dabei 65 Prozent, der Kanton die restlichen 35 Prozent eines Kredits verbürgen, heisst es in einer Medienmitteilung der Bundeskanzlei. Ob dieses Instrument angeboten wird, obliegt den Kantonen. Wird es angeboten, sollen Startups bis zum 31. August einen entsprechenden Bürgschaftsantrag an die kantonale Stelle richten, stimmen die Bedingungen, werde das Gesuch an eine vom Bund anerkannte Bürgschaftsorganisation weitergeleitet die dann die Bürgschaftsbestätigung ausstellt, mit der das Startup bei einer beliebigen Bank einen Kredit beantragen kann.
Wie weitreichend sind die Hilfen?
Unklar ist in diesem Zusammenhang aber, ob die noch jungen Unternehmen, von denen viele im Krypto-Sektor beheimatet sind, ihr Überleben mit den beschlossenen Bürgschaften tatsächlich sichern können. Denn es werden wohl nicht alle Unternehmen in den Genuss der Bürgschaften kommen. Konkret nennt der Bundesrat "aussichtsreiche Startups". Welche konkret darunter fallen, um von den Bürgschaften zu profitieren, blieb unterdessen offen. Insbesondere, ab wann ein Unternehmen ein Startup ist, wurde noch nicht genau geklärt.
Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft, Economiesuisse, hält es vor diesem Hintergrund für problematisch, wenn Biotechunternehmen, die wie Startups noch kaum Umsatz erzielen, von der Kreditmöglichkeit ausgeschlossen werden. Damit die vorgesehene Fazilität mit 154 Millionen Franken ausreicht, sollten die Bürgschaften auf Firmen beschränkt bleiben, die nachhaltig Forschung und Entwicklung betreiben, schlagen die Wirtschaftsexperten vor.
Crypto Valley braucht wohl mehr Geld
Für den Zuger Finanzdirektor, Heinz Tännler, gehen die vom Bund beschlossenen Massnahmen unterdessen nicht weit genug. Er will mit einem zusätzlichen Vehikel mehr Geld insbesondere für die in seinem Kanton beheimateten Krypto-Startups einsammeln. Gegenüber der "Sonntagszeitung" erklärte er, "wir möchten den Lösungsvorschlag des Bundes mit einem neu zu schaffenden Vehikel verbinden, an dem sich auch private Investoren beteiligen können". Konkret sei der Aufbau eines Fonds geplant, der auf ein Volumen von zusätzlichen 100 Millionen Franken kommen soll. Der Kanton und die Stadt wollen 20 bis 30 Millionen Franken zusteuern, vom Bund sollen unter anderem durch die Bürgschaften zehn bis 15 Millionen Franken kommen, während private Investoren für den Rest sorgen sollen. Die Kredite sollen in Aktienkapital umgewandelt werden können, was insbesondere privaten Investoren einen Anreiz zum Einstieg geben soll.
Redaktion finanzen.ch
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