Franken im Blick |
27.03.2024 22:24:00
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SNB überraschte mit Leitzinssenkung: Was das die für die Schweizer Währung bedeutet
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat mal wieder für einen Paukenschlag gesorgt und in der vergangenen Woche überraschend ihren Leitzins gesenkt. Doch was bedeutet dies für den Franken?
• Wirtschaft soll unterstützt werden
• SNB strebt schwächeren Franken an
Am 21. März wurden die Märkte mal wieder von der SNB überrumpelt. Die Währungshüter haben überraschend die Zinswende eingeleitet und den Leitzins um 25 Basispunkte auf 1,50 Prozent gesenkt - es war die erste Zinssenkung seit 2015. Mit diesem Schritt kamen sie den grösseren Notenbanken wie der EZB und der US-Notenbank Federal Reserve zuvor. So hatte beispielsweise die Fed ihre Zinspause erst am Vorabend verlängert.
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Die Gründe der SNB
Die SNB-Verantwortlichen argumentierten, die Massnahme sei möglich geworden aufgrund der seit längerem rückläufigen Teuerung in der Schweiz. Inzwischen liegt die Teuerungsrate bereits seit einigen Monaten wieder unter der Marke von zwei Prozent und damit in einem Bereich, den die Notenbank als Preisstabilität betrachtet. Es wird davon ausgegangen, dass die Inflation auch über die nächsten Jahre in diesem Bereich bleiben wird.
Im internationalen Vergleich ist der Inflationsdruck in der Schweiz bei weitem nicht so stark wie in anderen Industriestaaten. Aus diesem Grund hat die SNB ihre geldpolitischen Zügel auch gar nicht erst so straff angezogen. So steht der Leitzins in den USA derzeit bei 5,25 bis 5,50 Prozent, in der Eurozone bei 4,50 Prozent, doch in der Schweiz lag er vor der jüngsten Zinswende bei lediglich 1,75 Prozent.
Ferner unterstütze die Zinssenkung die wirtschaftliche Entwicklung, hieß es von Seiten der SNB. So werden etwa die Kreditkosten gesenkt. Doch vor allem dürfte die Nationalbank die wichtige heimische Exportwirtschaft im Blick gehabt haben, die schon seit Jahren über den starken Franken klagt. Denn zum einen macht dieser ihre Produkte für ausländische Käufer teurer, zum anderen müssen am Ende eines Jahres auch Geschäfte mit Fremdwährung in Schweizer Franken in der Bilanz ausgewiesen werden, wodurch die schweizerischen Exporteure rechnerisch weniger einnehmen.
Franken dürfte schwächer bleiben
Für Daniel Hügli, Chefredaktor von "cash.ch" ist klar, dass es eindeutig der starke Franken war, der die SNB zu der überraschenden Zinswende veranlasst hat. Denn auch wenn dieser seit Jahresbeginn deutlich gegenüber der europäischen Gemeinschaftswährung Euro abgewertet hat, so sei dies historisch gesehen wohl nur ein Zwischenspiel. Denn seit Jahren befände sich der Franken nachhaltig unter nominalem und realem Aufwertungsdruck gegenüber fast allen wichtigen Währungen.
Hügli ist überzeugt, dass der inzwischen etwas abgeschwächte Franken nicht so schnell wieder verschwinden werde, denn es sei die feste Absicht der SNB, der Frankenstärke einen Riegel vorzuschieben. Dazu habe sie durchaus Spielraum und könne bei Bedarf noch zwei weitere Zinssenkungen bis Ende Jahr beschliessen, falls die EZB und die Fed ihrerseits die Geldpolitik lockern sollten. Somit könne die SNB die Zinsdifferenz zu Euro und Dollar wieder herstellen und den Franken für Investoren weniger attraktiv machen.
Redaktion finanzen.ch
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