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Unsichere Zeiten |
03.02.2020 22:28:00
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SNB will Frankenstärke eindämmen - aber Trump funkt ihr dazwischen
Sehr zum Leidwesen der Schweizer Nationalbank (SNB) hat der Franken auch in den letzten Monaten deutlich aufgewertet. Doch haben die Währungshüter nach Jahren der Interventionen noch wirklich Handlungsspielraum?
• Trump bereitet der SNB zusätzliche Sorgen
• Handlungsspielraum eingeschränkt
Am Montag den 27. Januar fiel der Euro gegenüber dem Franken unter die Marke von 1,07 - das erste Mal seit April 2017. Seither pendelt er um diese wichtige Marke. Doch für die exportorientierte Wirtschaft der Eidgenossen ist diese Wertsteigerung des Franken ein Fluch. Schliesslich werden hierdurch schweizerische Produkte im Ausland teurer.
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Jetzt informierenEben aus diesem Grund bemühen sich die Währungshüter schon seit Jahren, den Franken zu schwächen. Doch diese Interventionen sind nicht ohne Risiko für dieSNB .
Save-Harbor-Effekt
Der wohl wesentliche Grund für die Aufwertung dürfte darin liegen, dass sich Anleger in unsicheren Zeiten in den Schweizer Franken flüchten. Denn die Währung der Eidgenossen gilt als sicherer Hafen.
Gerade in letzter Zeit wird der Markt von vielen Themen beeinflusst, die Anleger verunsichern: Der sino-amerikanische Handelsstreit, der Iran-Konflikt, Rezessionssorgen und nun auch noch die Angst vor einer massenhaften Ausbreitung des Coronavirus. Da ist es kein Wunder, dass sich die Marktteilnehmer nach etwas Sicherheit sehnen.
Handlungsspielraum ohnehin schon begrenzt
Bereits seit längerem sorgen sich Marktbeobachter, dass der Spielraum für Interventionen der Währungshüter schrumpft. Denn bereits seit Jahren kämpft die SNB gegen eine Stärkung des Franken an und hat dazu für Hunderte Milliarden interveniert, indem sie Aktien und Anleihen in Euro und US-Dollar aufkaufte. Doch durch die dadurch enorm aufgeblähte Bilanz nehme der Spielraum für weitere Eingriffe ab, so die Sorge der Marktteilnehmer. Hinzu kommt, dass die SNB schon vor Jahren Negativzinsen eingeführt hat. Doch auch dieser Schritt zeigte nur eine begrenzte Wirkung - zu gross ist einfach das Interessen an sicheren Anlagen wie dem Schweizer Franken.
Trump verstärkt das Problem
Doch nun machen die USA den Schweizer Währungshütern das Leben noch schwerer und haben die SNB neuerdings wieder auf ihre Watchlist gesetzt. Auf dieser Beobachtungsliste landen Staaten, denen Währungsmanipulationen vorgeworfen werden.
US-Präsident Donald Trump setzt bekanntlich auf einen schwachen US-Dollar, um die heimische Exportindustrie zu stärken. Entsprechend sind ihm Interventionen ausländischer Notenbanken wie die SNB, die ebenfalls ihre Währung schwächen wollen, ein Dorn im Auge.
"Der Handlungsspielraum der SNB ist nun wegen der US-Watchlist eingeschränkt. Die SNB will nicht provozieren, angeklagt zu werden", kommentierte UBS-Devisenexperte Thomas Flury diese Entwicklung gegenüber "cash".
Wie geht es weiter?
Durch die Einmischung der USA wird das aufgrund der herrschenden Unsicherheiten ohnehin schon grosse Interesse am Franken noch verstärkt. Denn nun wissen die Anleger, dass sich die SNB kaum noch gegen einen starken Franken wehren kann.
Auch für den Commerzbank-Devisenexperten Ulrich Leuchtmann steht fest, dass die weitere Entwicklung rund um den Franken davon abhängen wird, "inwieweit die SNB sich traut, am Markt zu intervenieren". Wie er gegenüber "cash" erklärte, lautet sein Rat an die Schweizer Währungshüter klare Kante zu zeigen: "Entweder interveniere ich richtig, sodass es einen langfristigen Effekt gibt, oder ich lasse es ganz bleiben".
Redaktion finanzen.ch
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