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Aussergewöhnliche Disziplin 15.04.2021 21:59:00

Eine der besten Entscheidung: Cathie Wood handelte mit ARK-Gründung gegen den Rat ihres Mentors

Eine der besten Entscheidung: Cathie Wood handelte mit ARK-Gründung gegen den Rat ihres Mentors

Bevor ARK-Gründerin Cathie Wood zur "besten Investorin der Welt" wurde, nahm Wirtschaftswissenschaftler Arthur Laffer sie unter seine Fittiche. Nun erzählte der Ökonom, dass eine der besten Entscheidungen der erfolgreichen Unternehmerin gewesen sei, gegen seinen Ratschlag zu handeln.

• Wood verschaffte sich Platz in Laffers Mastervorlesung
• Langfristige Anlagestrategie erkannt
• Warnung vor risikoreicher ARK Invest-Gründung

Wood-Mentor Laffer: ARK-Gründerin mit außergewöhnlicher Disziplin

Cathie Wood gilt als "beste Investorin der Welt". Doch bevor sich die Unternehmerin 2014 mit ARK Invest selbstständig machte, war sie noch während ihres Wirtschaftsstudiums an der University of Southern California als Assistant Economist bei The Capital Group tätig - eine Arbeitsstelle, die ihr ihr Mentor und damaliger Professor Arthur Laffer verschaffte. Gegenüber dem Webportal Quartz plauderte dieser nun aus dem Nähkästchen und verriet das ein oder andere Detail über Woods Ambitionen, sich in der männerdominierten Finanzwelt durchzusetzen. In den frühen 1980er Jahren hielt der Professor an der Universität Wirtschaftskurse, die sich eigentlich an Masterstudenten richteten. Bachelorstudenten, zu denen damals auch Wood zählte, verwehrte er den Zugang zu seinen Vorlesungen in der Regel, da diese oftmals noch nicht bereit für die anspruchsvolle Thematik gewesen seien, wie er gegenüber Quartz angab. Bei Wood sei dies aber nicht der Fall gewesen. "Man will nicht, dass ein Studienanfänger kommt und niedergemacht wird", so der Wirtschaftswissenschaftler. "Und ich war mir bei ihr sehr sicher, dass das nicht passieren würde, und es ist auch nicht passiert. Sie war in der Lage, dem Druck und der Disziplin eines Masterkurses standzuhalten, während sie noch eine Studienanfängerin war, was ziemlich außergewöhnlich ist."

Laffer riet von riskanter ARK-Gründung ab

Auch sei Laffer von den Ambitionen der späteren Unternehmerin überzeugt gewesen. "Das Erstaunliche an Cathie ist, dass ihr Horizont schon damals unendlich war", so der Mentor weiter. "Es ging ihr nicht um die nächste Woche, den nächsten Monat oder das nächste Jahr. Es ging ihr um die Langfristigkeit." 2014 hatte Wood die Idee, einen aktiv verwalteten ETF in den Handel zu bringen. Ihrem damaligen Arbeitgeber AllianceBernstein war das Konzept aber zu waghalsig, weswegen sie sich selbstständig machte - und den Grundstein für ihr eigenes Investmentunternehmen ARK Invest legte. Dabei sei dieser Schritt für die spätere Fondsmanagerin sehr riskant gewesen, wie das Portal berichtet. So steckte die Unternehmerin ihr komplettes Eigenkapital in die Neugründung, um ihre Mitarbeiter bezahlen zu können. "Ich war sehr besorgt, dass sie untergehen würde", so Laffer im Hinblick auf diese unsichere Zeit. Daher habe er seiner ehemaligen Studentin geraten, sich in Zurückhaltung zu üben und keine risikoreichen Entscheidungen zu treffen. "Sie hat meinen Rat ziemlich deutlich abgelehnt", erinnerte sich der Universitätsprofessor. Und das sei schließlich eine der besten Geschäftsentscheidungen gewesen, die Wood in ihrer Karriere jemals getroffen habe.

Mit ARK Invest Traum erfüllt - Erfolg gibt Wood Recht

So konnte ARK mit starken Renditen überzeugen und mittlerweile zahlreiche Kunden gewinnen. Der ARK Innovation ETF wurde bei seinem Marktdebüt im Oktober 2014 erstmals bei 20,42 US-Dollar gehandelt und konnte seitdem um mehr als 500 Prozent auf zuletzt 127,56 US-Dollar (Schlusskurs vom 13. April 2021) zulegen. Nach und nach ergänzte Wood ihr Portfolio noch um einige weitere Anlageprodukte, zuletzt kam mit dem Space Exploration & Innovation ETF ein Fonds dazu, der börsennotierte Unternehmen aus der Raumfahrtindustrie abbildet. Dennoch glaubt der Wirtschaftswissenschaftler, dass Wood es sportlich gesehen hätte, wenn ARK in seinen frühen Tagen gescheitert wäre. Die ETF-Pläne der Unternehmerin seien ihr Traum gewesen, dem sie ihre Ersparnisse gerne geopfert habe, so Laffer. So könne Wood mit ARK Invest dem nachgehen, was sie liebe. "Sie mag Risiko im Sinne von Investitionen für große Auszahlungen über lange Zeiträume. […] Und sie nimmt das Geld nicht schnell vom Tisch." Gleichzeitig könne sie aber auch schwierige Entscheidungen treffen, was sie in ihrem Beruf auch regelmäßig tun müsse.

Gegenüber der US-Großbank Goldman Sachs gab Wood im vergangenen Jahr selbst an, dass Laffer zu einem ihrer wichtigsten Mentoren zählt. So sollen die beiden nach wie vor Kontakt halten. Als der Ökonom 2019 vom vorherigen US-Präsidenten Donald Trump die Presidential Medal of Freedom, eine zivile Auszeichnung der USA, erhielt, war auch die ARK-Gründerin anwesend.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: Cindy Ord/Getty Images for Bloomberg Businessweek
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