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ETF-Kolumne 02.12.2024 14:55:01

Geldanlage für Göttikinder: Die Schatztruhe der Zukunft

Kolumne

Zürich, 11. November 2024 - Weihnachten steht vor der Tür: Zeit, über Geschenke für die Göttikinder nachzudenken. Wie wäre es, statt Spielzeug und Stofftieren, mit einer Schatztruhe der Zukunft?

Man könnte jeden Monat, mühsam und kostspielig, einen Goldvreneli in die Truhe legen. Oder man entscheidet sich für eine einfachere, weniger aufwändige und vor allem kostengünstige Variante: den gebührenfreien ETF-Sparplan. Anbieter wie Postfinance, Yuh oder die Anlage-App neon bieten seit Kurzem ein Online-Konto an, mit dem bereits ab fünf Franken pro Monat bequem per Dauerauftrag langfristig gespart werden kann. Dabei fallen zwar übliche Produktkosten an, jedoch, wie bei neon, weder Handels- oder Depotgebühren noch Währungskosten.[1] Die ETF-Auswahl reicht von globalen Indizes wie dem FTSE All World bis hin zu thematischen ETFs wie Blockchain oder Gold.[2]

Oftmals lassen sich Juniorkonten zum Ansparen eröffnen, oder die Paten eröffnen das Konto zunächst auf ihren Namen und übertragen es später mit der Volljährigkeit an das Patenkind, beispielsweise in Form einer Schenkung. Einige Kantone bieten sogar beim Übertrag auf Nichtverwandte bestimmte Freibeträge an.[3] Grundsätzlich ist es jedoch immer ratsam, den Rat eines Steuerexperten im Vorfeld einzuholen.

ETF-Sparpläne: Dauerhaftes Sparen mit kleinen Beiträgen

Eine der beliebtesten Anlageformen der vergangenen Jahre könnten ETFs (Exchange Traded Funds), insbesondere in Kombination mit Sparplänen, sein. Doch was genau sind ETF-Sparpläne, wie funktionieren sie und warum sind sie eine attraktive Option für langfristige Sparer?

Ein ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der die Wertentwicklung eines Indexes nachbildet. Beispiel: der Index S&P 500, der die 500 grössten börsenkotierten US-Unternehmen enthält. Zugleich folgt ein ETF der Entwicklung des zugrunde liegenden Indexes. Im Gegensatz dazu stehen die aktiv gemanagten Fonds, bei denen Fondsmanager, häufig mit viel Aufwand, versuchen, den Markt zu schlagen. Ein ETF-Sparplan ermöglicht es dem Anleger, regelmässig, zum Beispiel monatlich, einen festen Betrag in einen oder mehrere ETFs zu investieren. Anstatt eine grosse Summe auf einmal anzulegen, investiert man kontinuierlich kleine Beträge über einen längeren Zeitraum. Dies hat mehrere Vorteile:

Geringes Einstiegsrisiko: Da der Anleger regelmässig investiert, muss er sich keine Gedanken darüber machen, den "perfekten" Einstiegszeitpunkt zu finden. Dies minimiert das Risiko, zu einem schlechten Zeitpunkt eine grosse Summe zu investieren, etwa wenn die Kurse gerade hoch sind und bald fallen.

Durchschnittskosteneffekt: Durch das regelmässige Investieren profitieren Sparer vom sogenannten Durchschnittskosteneffekt. Das bedeutet, dass man bei niedrigen Kursen mehr Anteile des ETFs für den gleichen Betrag kaufen kann, während man bei hohen Kursen entsprechend weniger Anteile erwirbt. Über die Zeit ergibt sich so ein günstiger Durchschnittspreis.

Automatisierter Prozess: ETF-Sparpläne lassen sich bei vielen Banken und Brokern automatisieren. Der Anleger muss sich also nicht regelmässig selbst darum kümmern, die Investitionen zu tätigen, sondern der Sparplan läuft von allein weiter.

Langfristiger Vermögensaufbau mit ETF-Sparplänen

Während aktive Fonds häufig jährliche laufende Kosten von 1,5 Prozent oder mehr haben, liegen diese bei ETFs oft unter 0,5 Prozent.[4] Bei ETFs verbleibt mehr vom investierten Kapital, was sich langfristig positiv auf die Rendite auwirken kann.

Damit können sich ETF-Sparpläne besonders gut für den langfristigen Vermögensaufbau eignen. Wer beispielsweise 30 Jahre lang monatlich CHF 100 in einen ETF-Sparplan auf einen globalen Index investiert und dabei eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,75 Prozent erzielt hätte, hätte am Ende über CHF fast 175.000 Vermögen aufbauen können - und das bei einem eingezahlten Kapital von lediglich CHF 36.000.[5] Natürlich sind auch bei ETFs keine garantierten Renditen möglich, und es kann zu Kursschwankungen und Kapitalverlusten kommen. Historisch gesehen haben sich die Aktienmärkte jedoch langfristig positiv entwickelt, sodass ETFs eine attraktive Möglichkeit bieten, an dieser Entwicklung teilnehmen zu können.

Kriterien für die Auswahl eines ETF-Sparplans

Anleger sollten bei der Auswahl des für sie passenden ETFs darauf achten, welchen Index der ETF abbildet und welche Länder und Branchen er abdeckt. Beliebte Indizes sind beispielsweise der MSCI World oder FTSE All World, der in Unternehmen aus entwickelten respektive auch in Schwellenländer Märkten investiert.

ETF-Sparpläne werden zunehmend angeboten. Jedoch lohnt es sich, die verschiedenen Offerten zu vergleichen, da sich die Kosten und Konditionen unterscheiden können.

[1] https://www.neon-free.ch/de/sparplan
[2] https://www.postfinance.ch/de/privat/anlegen/etf/etf-sparplan.html
https://www.yuh.com/de/app/invest/etf-savings-plan/
[3] https://www.vermoegenszentrum.ch/wissen/kindern-geld-schenken-so-machen-sie-keine-fehler
[4] https://www.fuw.ch/etf-in-fuenf-schritten-zum-passenden-fonds-913694654041
[5] https://www.invesco.com/ch/de/ressourcen/etf-sparplan-rechner.html#rechner

Nima Pouyan, Head Invesco Institutional and ETF Switzerland & Liechtenstein ist für die Weiterentwicklung des Geschäfts in der Schweiz verantwortlich und arbeitet eng mit Banken, Vermögensverwaltern, Asset Managern und institutionellen Kunden aus dem Versicherungs- und Unternehmenssektor zusammen. Nima Pouyan kommt von der Deutschen Bank, wo er zuletzt als Vice President für den Vertrieb passiver Anlageprodukte in der Schweiz und dem Mittleren Osten verantwortlich war und zuvor führende Positionen bei DWS und Deutsche Bank Wealth Management innehatte.

ETF-Sparpläne bei neon invest | BX Swiss TV

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