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Auftrieb 09.03.2016 13:59:38

Gold punktet wieder als Krisenwährung

Der Goldpreis ist seit Jahresbeginn im Aufwind. Ob als Münzen oder Barren: Das Edelmetall ist aktuell äusserst gefragt. Das sind die begehrtesten Investprodukte.

Von Wolfgang Hagl

Wenn es so etwas gibt wie eine Anlage der Stunde, dann handelt es sich wohl um Gold: Um 15 Prozent ist der Preis für eine Feinunze 2016 gestiegen. Offenbar kann Gold als Krisenwährung punkten. Die jüngsten Avancen gehen mit einer Wachstumsabschwächung in China, Turbulenzen an den Weltbörsen sowie dem rapiden Ölpreisverfall einher. Mit dieser Gemengelage mischten sich zuletzt auch noch Ängste vor einer drohenden Rezession in den USA. Noch ist es nicht so weit, weshalb auch kein Ende der seit 2011 laufenden Goldbaisse in Sicht ist.

Anleger greifen dennoch beherzt zu. Das gilt sowohl für Münzen als auch für Barren - Edelmetallhändler berichten von einer regelrechten Orderflut. Gleichzeitig verzeichnen passive Produkte hohe Mittelzuflüsse. Hier müssen sich Anleger nicht um die sichere Aufbewahrung kümmern und haben dennoch Zugriff auf das hinterlegte Gold. Weltweit dehnte sich das von Exchange Traded Funds (ETF) gehaltene Volumen seit dem Jahreswechsel um mehr als 200 Tonnen aus. Zu den grössten Vehikeln dieser Art zählt ein Gold-ETF der ZKB. In den für das Produkt abgestellten Tresoren der Kantonalbank liegen zurzeit gut 133 Tonnen Gold - rund 4,4 Tonnen mehr als Ende 2015.

Deutlich steigende Volumen

Im Januar führte ein Goldprodukt von Source das Ranking der Exchange Traded Commodities (ETCs) an. Mit 20,55 Millionen Franken lag das Handelsvolumen um mehr als 70 Prozent über dem Monatsdurchschnitt des vergangenen Jahres. Europaweit sammelte das britische ETP-Haus mit seinem Flaggschiffprodukt Anfang Jahr sogar die Rekordsumme von umgerechnet rund 300 Millionen Franken ein. Wir verzeichnen eine starke Nachfrage nach unserem physischen Goldprodukt, weil es von vielen Anlegern wegen seiner sehr niedrigen Kosten und seiner hohen Liquidität geschätzt wird, erklärt Marco Mautone, Managing Director bei Source. In der Tat zeigt der rund 2,7 Milliarden Franken schwere ETC eine tiefe Fixgebühr von 0,29 Prozent p.a. Die ZKB ruft für ihren Gold-ETF 11 Basispunkte mehr auf.

Die beiden Anlageprodukte unterscheiden sich auch strukturell: Beim ETC handelt es sich rechtlich um eine Inhaberschuldverschreibung. Das heisst, der Investor nimmt grundsätzlich ein Emittentenrisiko in Kauf. Allerdings wird diese Gefahr durch die physische Hinterlegung minimiert. Wir veröffentlichen börsentäglich eine Liste mit den verwahrten Goldbarren, ergänzt Mautone. Knapp 70 Tonnen des gelben Metalls lagert Treuhänder J.P. Morgan Chase im Auftrag von Source derzeit in seinen Londoner Schliessfächern.

ZKB lagert ausschliesslich in der Schweiz

Ausschliesslich in der Schweiz liegen die Bestände der ZKB-Edelmetallprodukte. Diese Fonds geniessen zudem den Status als Sondervermögen gemäss dem Kollektivanlagengesetz (KAG). Für den äusserst unwahrscheinlichen Fall einer Schieflage der Kantonalbank wäre das Kapital der Anleger gesetzlich geschützt. Ungeachtet der unterschiedlichen Bauweisen eignen sich beide Produkte, um das Portfolio mithilfe von Gold dauerhaft zu diversifizieren.

Derweil liefert Goldman Sachs die Idee zu einer kurzfristigen Wette. Gemäss US-Bank fehlt den für die jüngste Gold-Rally verantwortlichen Krisenängsten eine reale Basis. Die Analysten halten die USA als relativ immun gegenüber einer Ansteckung durch die Schwäche der chinesischen Wirtschaft. Ausserdem würde der Ölpreis sein derzeit tiefes Niveau kaum dauerhaft halten.

Abschlag von 8 Prozent

Goldman Sachs erwartet daher eine Trendwende und sieht den Goldpreis per Mitte Mai bei 1100 Dollar - ein Abschlag von 8 Prozent zum aktuellen Kurs. Mutige Anleger können mit einem Faktor-Zertifikat der Commerzbank auf dieses Szenario spekulieren. Das Short-Papier münzt einen fallenden Goldpreis auf täglicher Basis mit einem konstanten Hebel von 3 in Gewinne um. Achtung: Setzt sich die Aufwärtsbewegung fort, laufen rasch hohe Verluste auf.

Defensiver ist ein Barrier Reverse Convertible (BRC) der Bank Vontobel strukturiert. Dieses Produkt zielt auf eine Stabilisierung der Feinunze ab. Unter folgender Voraussetzung wirft das Investment in knapp einem Jahr 4,7 Prozent p.a. ab: Der Goldpreis fällt bis dahin nicht auf oder unter die Barriere bei 1042.52 Dollar. Sollte das Polster von 16 Prozent nicht reichen, ist der Anleger dem vollen Kursrisiko des Edelmetalls ausgesetzt.

Dieser Artikel erschien zuerst bei handelszeitung.ch.

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