Neuer ETF-Hype: Ein Trend zu diesen Produkten scheint sich 2025 zu manifestieren

• Rekordjahr 2024: Mit 1'988 neuen ETFs erreichte der Markt einen neuen Höchststand
• Aktive ETFs gewinnen weiter an Bedeutung
• Niedrige Kosten, Flexibilität und technologische Fortschritte

2024 war ein erfolgreiches Jahr für börsengehandelte Indexfonds. Laut der Research und Beratungsfirma ETFGI wurden auf globaler Ebene im vergangenen Jahr 1'988 neue ETF-Produkte auf den Markt gebracht - ein neuer Meilenstein, wie das Unternehmen betont. Der bisherige Rekord von 1'841 neuen Produkten stammt noch aus dem Jahr 2021. 398 Anbieter waren an den Produkteinführungen beteiligt, "Ende 2024 waren in der globalen ETF-Branche Vermögenswerte in Höhe von 14,85 Billionen US-Dollar investiert", so ETFGI weiter. Insgesamt habe die globale ETF-Branche 13'198 Produkte mit 26'244 Notierungen umfasst, wie aus dem "Global ETFs and ETPs Industry Landscape Insights Report" hervorgeht.

Die Erfolgsgeschichte dürfte auch im Jahr 2024 fortgeschrieben werden, glauben Experten. "Das Investmentjahr 2025 wird geprägt vom weiteren Ausbau des ETF-Marktes", erklärt etwa der Fondsanbieter Fidelity. "Niedrige Kosten, einfache Handhabung, hohe Liquidität und Transparenz machen die ETFs beliebt und für viele Vermögensverwalter inzwischen unverzichtbar", fasst Alastair Baillie Strong, Global Head of Systematic Investing bei Fidelity, die Vorteile von börsengehandelten Indexfonds zusammen.

Durchbruch für aktive ETFs?

Dabei zeichnet sich ein Trend für 2025 ab, der bereits im vergangenen Jahr Fahrt aufgenommen hatte: der zu aktiven ETFs. Diese noch recht junge Fondskategorie war bereits 2024 zunehmend in den Anlegerfokus gerückt, von den 1'988 Neueinführungen im ETF-Produktbereich entfielen 954 auf aktive ETFs, wie es bei ETFGI weiter heisst.

"Für mich steht ausser Frage, dass sich das Wachstum bei aktiven ETFs fortsetzen wird, und dass wir hier viele neue Produkte im kommenden Jahr sehen werden", zitiert CapInside den ETF-Experten Markus Thomas vom Researchhaus Xenix.
Und auch bei Fidelity setzt man offenbar in grossem Stil auf diese ETF-Art und prognostiziert: "Im schnell wachsenden ETF-Markt wird sich der Anteil der aktiven ETFs im Jahr 2025 weiter erhöhen". Bislang sei das aktive Management noch unterrepräsentiert und führe insbesondere in Europa noch ein Nischendasein, so der Fondsanbieter. Doch angesichts von technischen Innovationen werde der Einsatz aktiver Strategien in ETFs erleichtert, weshalb Fidelity in diesem Bereich auf kräftiges Wachstum setzt: "Da PWC erwartet, dass der globale ETF-Markt bis 2030 jährlich um 17 Prozent auf ein verwaltetes Vermögen von 20 Billionen US-Dollar anwachsen wird, gehen wir davon aus, dass aktive ETFs noch schneller wachsen werden", betonen die Fonds-Experten.

Neuer Trend bietet Chancen

Aktive ETFs positionieren sich als direkte aber deutlich günstigere Konkurrenz zu althergebrachten Aktien- und Rentenfonds. Sie verfügen über ein ähnliches Konstrukt, werden aktiv gemanagt, sind börsengelistet und nicht an eine Fondsgesellschaft gebunden, wie das bei traditionellen Fonds der Fall ist. Einige der prominentesten Beispiele im Sektor sind die ETFs von Starinvestorin Cathie Wood, die mit ARK Invest aktives ETF-Management betreibt. Auf diese Art kann sie auf Marktentwicklungen reagieren und versuchen, den Vergleichsindex zu schlagen.

Das bringt Chancen mit sich, wie etwa aus einer Studie von JPMorgan hervorgeht: 70 institutionelle Fondsselektoren und Entscheidungsträger von Versicherungen, Pensionsplänen, Beratungsfirmen und Stiftungen in zwölf europäischen Ländern wurden zum Thema aktive ETFs befragt, rund ein Drittel der Umfrageteilnehmer nutzt diese ETF-Spielart bereits jetzt, während rund die Hälfte der übrigen Befragten dies bald vorhat. "Angesichts der Tatsache, dass ein Grossteil der aktiven ETFs weltweit weniger als drei Jahre alt ist, ist es beeindruckend zu sehen, dass fast 30 Prozent der befragten institutionellen Investoren in Europa bereits aktive ETFs nutzen", wie Travis Spence, Global Head of ETFs bei JPMorgan Asset Management, bei Funds-Europe zitiert wird. "Wir erwarten, dass die Akzeptanz durch institutionelle Investoren in den kommenden Jahren zunehmen wird, da die Erfolgsbilanz aktiver ETFs stetig steigt und Skaleneffekte erzielt werden können. Unsere Befragung zeigt aber auch, dass die Vorteile aktiver ETFs - Transparenz, Flexibilität, Liquidität, Kosteneffizienz und das Potenzial für Outperformance - noch besser vermittelt werden müssen, damit diese ihr volles Potenzial in institutionellen Portfolios freisetzen können."

Redaktion finanzen.ch