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10.07.2024 08:00:00
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Taktische ETF-Investments: Schlägt jetzt die Stunde Europas?
Während in Deutschland König Fussball bei der Europameisterschaft Hof hält, signalisieren die Märkte, dass es in absehbarer Zeit womöglich zu einem zweifachen Favoritenwechsel kommen könnte.
Waren in den letzten Quartalen die Verhältnisse bei den Gewinnentwicklungen relativ klar verteilt mit zumindest moderaten Steigerungen bei US-Werten gegenüber überwiegenden Rückgängen bei europäischen Firmen, wird von den Europäern in diesem Jahr eine wesentlich verbesserte Gewinndynamik erwartet. So wird für den marktbreiten STOXX 600 Index damit gerechnet, dass die darin enthaltenen Unternehmen, nach einem Gewinnrückgang von 3.0 % im ersten Quartal, im zweiten Quartal ihren Gewinn je Aktie um durchschnittlich 3.0 % steigern könnten. Für das dritte Quartal wird sogar ein Gewinnwachstum um 6.0 % erwartet. Daraus liesse sich jetzt schon eine Trendwende herauslesen, nachdem die STOXX-600-Unternehmen zuletzt im vierten Quartal 2022 ein Gewinnwachstum verzeichnen konnten.
Natürlich sehen die US-Gewinnschätzungen prozentual immer noch höher aus. So wird für das zweite Quartal derzeit mit einem Gewinnwachstum im S&P 500 von 8.8 % gerechnet. Die Ergebnistrendwende könnte aber den Blick für die inzwischen weit auseinanderliegenden Bewertungsrelationen schärfen. So liegt das KGV in den USA derzeit bei 22, während Europa mit einem KGV von 14 deutlich niedriger bewertet ist. Und das schafft insbesondere im Bereich Value neue Anlagechancen, wahrscheinlich dann zu Lasten der US-Werte. Anleger sollten also vor dem Hintergrund einer möglichen Verschiebung der Anlageschwerpunkte ihre Gewichtung in europäischen ETFs verstärken.
Hier bieten sich insbesondere ETFs auf die wichtigste Benchmark der Eurozone, den EURO STOXX 50 an. Da es sich hierbei grösstenteils um passive ETFs handelt, kann vor allem auch die Gesamtkostenquote ein wichtiges Auswahlkriterium sein. HSBC bietet beispielsweise einen ETF an, der mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 0.05 % in der Vergleichsgruppe zu den preiswertesten ETFs gehört. Den HSBC EURO STOXX 50 UCITS ETF gibt es seit 2011 und auf Basis der letzten zwölf Monate zeigte dieser eine Wertentwicklung von aktuell rund 17 % auf Euro-Basis und konnte damit den zugrunde liegenden Index sogar mit gut 2.5 Prozentpunkten leicht schlagen.
Eine interessante Spezialität für Investoren, die einkommensorientiert, dabei aber eher risikoscheu sind, bietet der Invesco EURO STOXX High Dividend Low Volatility UCITS ETF. Hierbei handelt es sich um einen ausschüttenden ETF, der allerdings nicht direkt den Euro STOXX Index nachbildet, sondern eine Ableitung davon, den Euro iSTOXX High Dividend Low Volatility 50 Index, der nach eigener Beschreibung 50 dividendenstarke europäische Unternehmen mit möglichst geringer Volatilität beinhaltet. Derzeitige Top-Positionen sind das belgische Immobilienunternehmen Cofinimmo, der spanische Stromversorger Endesa und die französische Grossbank Crédit Agricole. Die Gesamtkostenquote für diesen ETF liegt bei 0.30 % pro Jahr. Da dieser Spezial-ETF mit einem Fondsvolumen von 27 Mio. Euro eine überschaubare Grösse hat, sollten hier Dispositionen auf jeden Fall limitiert erfolgen.
Anlegern, die sich nicht nur auf die Eurozone beschränken möchten, stehen auch einige interessante ETFs auf Basis des breiter gefassten STOXX-Universums zur Verfügung. Diese ETFs eignen sich insbesondere für eine Anlage in favorisierte Branchen. So kann man an der Gesundheitsbranche mit dem Amundi STOXX Europe 600 Healthcare UCITS ETF Acc partizipieren, der in den letzten zehn Jahren fast kontinuierlich Zugewinne verzeichnen konnte. Seit seiner Auflage 2006 erreichte dieser ETF einen Gesamtgewinn von fast 290 %. Der ETF ist mit einer Grösse von 886 Mio. Euro sehr gut aufgestellt. Auch die Gesamtkostenquote von 0.30 % pro Jahr fällt moderat aus. Zwei Anmerkungen sind dennoch zu machen. Einerseits handelt es sich hierbei um einen thesaurierenden ETF, der Dividendenzahlungen etc. einbehält. Andererseits stellt er die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index, des STOXX Europe 600 Health Care Index, nicht physisch dar, sondern über sogenannte Swaps, also Finanztauschgeschäfte. Insofern handelt es sich hierbei um einen synthetischen ETF, der aber dennoch aufgrund seiner bisherigen Performance und auch seiner Perspektive sehr interessant wirkt.
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