Dauergrübler |
06.10.2024 22:15:00
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Overthinking am Arbeitsplatz: Wie man dem Teufelskreis entkommt
Overthinking kann sich schlecht auf das Privat- und Berufsleben auswirken. Deshalb ist es wichtig dabei das angemessene Mass zu erkennen und daran zu arbeiten, mit dem Dauergrübeln aufzuhören, wenn ein ungesundes Mass erreicht wurde.
Overthinking im Job
Nicht nur im privaten Umfeld, sondern auch am Arbeitsplatz kann "Overthinking" das Leben beeinflussen. Dabei ist es zunächst nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen, wenn man viel nachdenkt, wie die Deutsche Handwerks Zeitung (DHZ) erklärt. "Es schadet nicht, nachzudenken, bevor man etwas tut. Auch nicht bei der Arbeit. Das ist ein Persönlichkeitsmerkmal," erklärt Florian Becker, Professor für Wirtschaftspsychologie. Im richtigen Mass spricht dies sogar dafür, gewissenhaft zu sein und Risiken gründlich abschätzen zu wollen. Jedoch ist es wichtig, zwischen gewissenhaftem Nachdenken und eher krankhaftem Overthinking zu unterscheiden. "Das gesunde Mass erkennt man am persönlichen Leidensdruck und daran, ob das Verhalten sich negativ auf das Leben der Betroffenen auswirkt", erklärt die Karriereberaterin Ragnhild Struss gegenüber der DHZ. Ein typisches Merkmal von Overthinking ist das Formulieren im Konjunktiv bei einem inneren Dialog. Dabei geht es meist um Szenarien, die in der Zukunft auftreten könnten, für die es in der Gegenwart jedoch noch keine Anzeichen gibt.
Folgen bei zu viel Dauergrübeln
Zu viel Overthinking kann dabei auch ernste Folgen für die betreffende Person haben. In einem ungesunden Masse sind es dann vor allem die negativen Vorstellungen und Gedanken, die die Oberhand gewinnen und in keinem Fall konstruktiv sind. Stattdessen sorgen sie nur für ein Angstgefühl. "Das vorgestellte Schreckensszenario wird dann zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung," erklärt Becker. "Karrierebibel" gibt auch zu bedenken, dass die psychische Belastung dabei nicht zu unterschätzen ist. Denn gerade die Angst kann wiederum zu immer mehr Nachdenken führen, was wiederum in einem nicht endenden Teufelskreis enden kann. Schon nach kürzester Zeit können der dauerhafte Stress und die Sorgen zu Problemen führen. Im schlimmsten Fall drohen sogar langfristige Angstzustände oder Depressionen.
So kann man mit dem Overthinking aufhören
Um diesem Teufelskreis zu entkommen, gibt es einige Tipps, denen Personen folgen, die zum Overthinking tendieren, erklärt die DHZ. Ähnlich wie man seinem Körper gesunde Nahrung zukommen lassen sollte, sollte man seinem Geist gesunde und demnach positive Gedanken zukommen lassen. Dabei helfen kann es schon, sich mit anderen Personen zu umgeben, die eine positive Energie und gute Laune ausstrahlen. Auch eine Dankbarkeitsübung kann helfen, sich die positiven Dinge im Leben ins Gedächtnis zu rufen. Hierzu kann man zum Beispiel am Abend an drei Dinge denken, die an diesem Tag positiv waren. Strauss erklärt ausserdem, dass man mehr auf sich selbst und seine Selbstfürsorge achten sollte. Dadurch werde langfristig das Selbstwertgefühl gestärkt.
Eine Übung, die ihren Ursprung in der Psychotherapie hat, könnte dabei auch hilfreich sein. Dabei setzt man sich täglich auf den "Sorgenstuhl", stellt sich den Timer auf eine bestimmte Zeit (zehn bis 30 Minuten), die man dann ausschliesslich zum Grübeln nutzt. Dies soll den Effekt haben, dass der Sorgenstuhl zu irgendeinem Zeitpunkt als nervig empfunden wird. "Mit der Zeit kann so ein innerer Widerstand gegenüber dem Grübeln und Sich-Sorgen-Machen aufgebaut werden," so Strauss. Ausserdem, erklärt die Karriereberaterin weiter, sollte man offen zu seinen Schwächen stehen. Fürchtet man sich also zum Beispiel vor einer bestimmten Präsentation, sollte man dies auch so kommunizieren und um mehr Zeit, um Hilfe bitten oder eine bestimmte Verantwortung ganz aufgeben. "Selbstbewusst zu seiner eigenen Schwäche stehen zu können, ist im Endeffekt viel souveräner, als die Schwäche, die man hat, zu überspielen."
Auch die Karriereplattform Indeed hält acht Möglichkeiten fest, wie man mit dem ständigen Grübeln aufhören kann: "Achten Sie darauf, wie Sie denken. Nehmen Sie eine Perspektive ein. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge, die Sie ändern können. Fangen Sie jeden Tag gut an. Planen Sie etwas Zeit zum Nachdenken ein. Üben Sie sich in Achtsamkeit. Hören Sie auf, ein Perfektionist zu sein. Erkennen Sie, dass Sie nicht alles kontrollieren können."
E. Schmal / Redaktion finanzen.ch
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