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US-Wirtschaft 11.11.2023 23:01:00

Bill Gross blickt mit Sorge auf Zahlungsrückstände bei Autokrediten: Kommt die Rezession doch noch?

Bill Gross blickt mit Sorge auf Zahlungsrückstände bei Autokrediten: Kommt die Rezession doch noch?

PIMCO-Mitgründer Bill Gross rechnet noch in diesem Jahr mit einer Rezession in den USA. Zahlungsrückstände bei Autokrediten würden auf schwache Verbraucherdaten hinweisen.

• Rückstände bei Zahlungen von Autokrediten auf Rekordhoch seit 1990ern
• Bill Gross sieht Zahlungsrückstände als Hinweis auf schwache Verbraucherdaten
• Gross und Ackman rechnen noch mit US-Rezession

Zahlungsrückstände bei Autokrediten auf Rekordhoch

Wie Forbes vor Kurzem berichtete, befinden sich in den USA die Zahlungsrückstände bei Autokrediten derzeit auf einem Rekordhoch seit den 1990er Jahren. So stieg der Anteil der Subprime-Kreditnehmer - also Kreditnehmer mit einem Kredit-Score von weniger als 640 Punkten -, die mindestens 60 Tage mit den Zahlungen für ihr Auto im Verzug waren, im September auf 6,11 Prozent. Drei Monate zuvor waren es noch nur 5,01 Prozent gewesen. Bei erstklassigen Kreditnehmern mit einer Kreditwürdigkeit von 680 Punkten oder mehr stiegen die Zahlungsausfälle leicht auf 0,27 Prozent gegenüber 0,25 Prozent vor drei Monaten. Die Zahlungsausfälle seien zusammen mit den Lebenshaltungskosten gestiegen, so Forbes. Verantwortlich dafür sind auch die vergangenen Zinserhöhungen der Fed, die die Autokreditzinsen auf den höchsten Stand seit vier Jahren getrieben haben.

Hinzu kämen aber auch die hohen Autopreise, wie Fox Business berichtete. Die Preise hätten zwar gegen Ende des Jahres 2022 begonnen zu fallen, aber die durchschnittlichen Kosten für ein neues Auto würden sich immer noch in der Nähe eines historischen Höchststandes von etwa 48.000 US-Dollar bewegen. Die anhaltenden Streiks der United Autoworkers hätten ausserdem das Potenzial, die Preise weiter in die Höhe zu treiben. Für viele Amerikaner würden steigende Zinsen und hohe Autopreise dazu führen, dass ihre monatlichen Zahlungen bei mehr als 1'000 US-Dollar lägen.

PIMCO-Mitgründer Bill Gross: Hinweis auf schwache Verbraucherdaten

In einem Interview mit CNBC erklärte PIMCO-Mitbegründer Bill Gross, dass die zunehmenden Zahlungsrückstände auf schwache Verbraucherdaten hinweisen würden. Diese Vermutung hatte er kurz zuvor auch schon auf der Kurznachrichtenplattform X geäussert. "Das Gemetzel bei den regionalen Banken und der jüngste Anstieg der Zahlungsrückstände bei Kraftfahrzeugen auf einen langfristigen historischen Höchststand deuten auf eine deutliche Verlangsamung der US-Wirtschaft hin. Rezession im 4. Quartal", erklärte er.

In dem CNBC-Interview wurde Gross dann noch konkreter. Der Zahlungsrückstand bei Autokrediten weise darauf hin, dass Verbraucher in ihrer Zahlungsfähigkeit zurückfallen würden. "Und natürlich basiert die US-Wirtschaft zu 70 Prozent auf den Verbraucherausgaben. Das ist eine schwierige Situation. Powell hat von den Vor- und Nachteilen gesprochen, und wir werden sehen. Aber ich denke, dass das Wirtschaftswachstum, das bei der Atlanta Fed auf etwa 1,5 Prozent gesunken ist, sich jetzt im Dezember wahrscheinlich auf der Null-Linie oder vielleicht etwas niedriger bewegen wird", so Gross.

Rezession im Schlussquartal

Schon seit einiger Zeit zeigt sich Gross bearish für die US-amerikanische Wirtschaft. Seine pessimistische Haltung basiert auch auf den erheblichen Herausforderungen, mit denen zahlreiche regionale US-Banken zu Beginn dieses Jahres konfrontiert waren und die zu mehreren Insolvenzen geführt hatten. Und mit seiner Rezessions-Vorhersage steht Gross nicht allein da. Kürzlich hat auch Bill Ackman seine Investmentpositionen aufgegeben, die auf sinkende Kurse von langfristigen US-Anleihen setzten. Dies begründete er mit Sorgen bezüglich einer drohenden Rezession in den USA. In einem Beitrag auf X schrieb er: "Die Wirtschaft verlangsamt sich schneller, als es die neuesten Daten vermuten lassen". In einem weiteren Beitrag warnte er davor, dass es "zu viele Risiken in der Welt gibt, um weiterhin auf fallende Anleihen zu setzen".

Redaktion finanzen.ch

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