Gesundheitskosten |
12.03.2020 20:13:00
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Das Coronavirus und seine drastischen Folgen für die Schweizer Wirtschaft
Die zunehmende Ausbreitung des Coronavirus dürfte in der Schweiz Kosten in Milliardenhöhe verursachen.
• Prämienerhöhung erwartet
• UBS senkt BIP-Prognose
Nachdem zunächst nur China und einige asiatische Nachbarstaaten betroffen waren, hat das neuartige Virus inzwischen seinen Weg nach Europa gefunden. Auch hierzulande sind bereits hunderte Menschen infiziert. Dies bleibt nicht ohne Folgen für die Wirtschaft und insbesondere für das Gesundheitssystem.
Hohe Belastung für das Gesundheitswesen
Wie die "SonntagsZeitung" berichtete, gehen Experten davon aus, dass allein auf das Gesundheitswesen Ausgaben von rund 1,7 Milliarden Franken zukommen werden. Dazu zählen sie beispielsweise die laufenden Corona-Tests, die Spitalaufenthalte sowie spätere Impfungen.
Laut der "Handelszeitung" rechnen Experten damit, dass sich bis zum Ende der Epidemie bis zu 70 Prozent der Eidgenossen infizieren könnten. Angesichts solcher Prognosen würden die Krankenkassen erwarten, dass das Coronavirus über die Jahre zu einer Prämienerhöhung führen werde. Angenommen, die meisten Erkrankten würden getestet, würde schon dies allein Kosten von einer Milliarde Franken bedeuten - was drei Prämienprozenten entspräche.
Hinzu kämen noch weitere Kosten - etwa für Impfungen, sobald ein solches Mittel entwickelt und zugelassen wird. Zwar gebe es hierzu noch keine Schätzungen des Krankenkassenverbands, doch verwies die "Handelszeitung" auf eine Studie zur Schweinegrippe die zumindest für einen groben Vergleich geeignet sei. Demnach kämen auf die Krankenkassen bei einem Durchimpfen der Bevölkerung insgesamt Kosten in Höhe von 683 Millionen Franken zu - das entspreche zwei Prämienprozenten.
UBS senkt BIP-Prognose für die Schweiz
Doch natürlich beschränken sich die wirtschaftlichen Auswirkungen nicht auf den Gesundheitssektor. Denn als exportorientiertes Land bekommt es die schweizerische Wirtschaft schnell zu spüren, wenn sich das internationale Umfeld eintrübt. Und auch exportunabhängige Branchen sind betroffen, ganz besonders beispielsweise die Eventbranche, nachdem Veranstaltungen mit über 1'000 Besuchern bundesrätlich verboten wurden.
Die Ökonomen der Grossbank UBS etwa gehen in einem Basisszenario davon aus, dass die Ausbreitung des Virus sowohl global als auch in der Schweiz begrenzt werden kann. Trotzdem würde die Schweizer Wirtschaft in diesem Fall im ersten Halbjahr Schaden nehmen und erst im zweiten Halbjahr zur Normalität zurückfinden. Deshalb senkten die UBS-Volkswirte ihre BIP-Prognose für 2020 auf nur noch 0,7 Prozent, nachdem sie ursprünglich davon ausgegangen waren, dass die Schweizer Wirtschaft um 1,1 Prozent wachsen werde.
Könne die Ausbreitung der Krankheit hingegen nicht oder nur mittels extremer Massnahmen eingedämmt werden, so sei hierzulande sogar ein Abgleiten in eine Rezession möglich.
Redaktion finanzen.ch
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