Neuer Herausforderer |
02.03.2025 16:49:00
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DeepSeek mischt KI-Markt auf - doch Experten sehen OpenAI weiterhin vorn
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DeepSeek sorgte mit einem deutlich kostengünstigeren Modell für Aufsehen im KI-Wettbewerb. Doch Experten stellen die Angaben zu den Kosten infrage und sehen die Bedrohung für Unternehmen wie OpenAI vorerst als begrenzt an.
• Analyse zeigt: Kostenangabe von DeepSeek ist verzerrt
• Experten sehen keine unmittelbare Bedrohung für OpenAI
Die jüngsten Fortschritte rund um das chinesische KI-Unternehmen DeepSeek zeigen, dass der Wettbewerb im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) zwischen den USA und China weiter an Fahrt aufnimmt. DeepSeek macht mit beeindruckenden technologischen Neuerungen auf sich aufmerksam. Laut Aussagen von führenden Tech-Managern ist das "Spiel eröffnet", doch die Marktverhältnisse würden weiterhin zugunsten grösserer Modelle und westlicher KI-Labore wie OpenAI bleiben.
DeepSeek: Ein neuer Herausforderer im KI-Wettlauf
DeepSeek hat die KI-Welt mit einem Durchbruch überrascht. Dabei soll das neue KI-Modell DeepSeek-V3 mit einem Gesamttrainingsaufwand von weniger als 6 Millionen US-Dollar entwickelt worden sein. Dieser Betrag liegt weit unter den Milliarden, die von grossen westlichen Unternehmen wie OpenAI und Anthropic in ihre KI-Modelle investieren. Die Neuigkeit hat Experten dazu veranlasst, die westliche Wahrnehmung, dass China in der KI-Entwicklung hinter den USA zurückliegt, infrage zu stellen.
"Was für uns DeepSeek wirklich verstärkt und bestätigt, ist, dass es einen sehr realen Wettbewerb mit sehr realen Einsätzen gibt", erklärte Chris Lehane, Chief Global Affairs Officer bei OpenAI, gegenüber CNBC. So könnten DeepSeek’s neue KI-Modelle weiterhin das Potenzial haben, den globalen KI-Wettlauf zu beeinflussen und mit OpenAI zu konkurrieren.
Die geopolitische Dimension des KI-Wettbewerbs
Der Wettbewerb zwischen den USA und China im Bereich der Künstlichen Intelligenz hat nicht nur technologische, sondern auch geopolitische Bedeutung. Die Entwicklungen bei DeepSeek legen nahe, dass der Abstand zwischen den beiden Supermächten im Bereich der KI schneller schrumpft als erwartet. Abishur Prakash, Gründer der strategischen Beratungsfirma "The Geopolitical Business", sagte in einem Telefoninterview mit CNBC: "Amerikas angenommene Position als technologische Weltspitze ist nicht mehr der akzeptierte Glaube".
Laut Prakash sei es nicht nur ein technologischer Fortschritt, sondern auch ein Zeichen dafür, dass sich das geopolitische Kräfteverhältnis im Bereich der KI zunehmend verschiebt. "Das ist jetzt der neue Status quo, dass der Abstand zwischen den USA und China fast über Nacht geschrumpft ist - aber es ist nicht über Nacht geschrumpft, es sind Jahre des Fortschritts", fügte er hinzu.
DeepSeek im Visier: Doch keine unmittelbare Bedrohung für OpenAI?
Trotz der beeindruckenden Fortschritte von DeepSeek könnte die Bedrohung für OpenAI und andere westliche KI-Labore derzeit begrenzt bleiben. Viele Experten hegen Zweifel an der tatsächlichen Leistungsfähigkeit von DeepSeek’s KI-Modellen und insbesondere an den Angaben zum Trainingsaufwand. Ein Bericht der Halbleiter-Forschungsfirma SemiAnalysis schätzte, dass DeepSeek’s Hardware-Ausgaben über 500 Millionen US-Dollar liegen, was die Frage aufwirft, ob die Angaben zu den niedrigen Trainingskosten von weniger als sechs Millionen US-Dollar realistisch sind.
"Die meiste Marktfurcht gegenüber [DeepSeek] ist in der Tat fehlgeleitet", sagte Reid Hoffman, Mitbegründer von LinkedIn und Partner bei Greylock Partners, gegenüber CNBC. "Es erfordert immer noch grosse Modelle - es wurde aus grossen Modellen destilliert", erklärte er und betonte, dass DeepSeek’s Modell nicht ohne die Unterstützung grösserer westlicher KI-Systeme auskommen könne.
Trotz der Innovationen von DeepSeek glauben führende Experten daher, dass das Unternehmen weiterhin von grösseren Modellen profitieren muss, um im Wettbewerb mit den USA mithalten zu können. Victor Riparbelli, CEO der KI-Video-Plattform Synthesia, erklärte im Gespräch mit CNBC: "Ich denke immer noch, dass, wenn man sich die Nutzer dieser Technologien und all ihre Arbeitsabläufe ansieht, wir in drei Monaten zurückblicken und feststellen werden, dass lediglich 0,01 Prozent von OpenAI und Anthropic zu Deepseek wechseln werden".
Trotz starkem Wettbewerb: Bleibt OpenAI die Nummer Eins?
DeepSeeks Durchbruch zeigt, dass China im globalen KI-Wettlauf eine immer bedeutendere Rolle spielt. Der starke technologische Wettbewerb ist laut vieler Experten jedoch nicht gleichbedeutend mit einer sofortigen Bedrohung für westliche KI-Labore wie OpenAI. Das "grösser ist besser"-Paradigma bleibe nach wie vor ein entscheidender Faktor im globalen KI-Wettbewerb, hiess es. Es bleibt letztlich abzuwarten, wie sich die Marktverhältnisse langfristig entwickeln werden.
Redaktion finanzen.ch
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