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Steckt die EU in der Krise? 09.06.2018 22:31:00

Die nächste grosse Finanzkrise braut sich laut George Soros zusammen

Die nächste grosse Finanzkrise braut sich laut George Soros zusammen

Starinvestor George Soros macht sich Sorgen und prophezeit nun die nächste grosse Finanzkrise. Die aktuelle Situation in Italien, ein dadurch möglicher "Italexit" und EU-Strafzölle bereiten Anlegern Sorgen.

Für Soros sind viele ungelöste Probleme, ein starker Anstieg des Dollars und die Kapitalflucht aus den Schwellenländern, nur einige Gründe für eine Finanzkrise. Er warnte die Europäische Union in seiner Rede am Dienstag vor der bevorstehenden Bedrohung. Laut ihm stecke die EU bereits in einer "existenziellen Krise".

Warum die EU in der Krise steckt

Das vermeintlich harmonische Miteinander der Europäischen Union scheine zu kippen. Viele bewegten sich weg von den eigentlichen Gründungszielen der Union. Einige Mitgliedsstaaten seien nervös und lehnten eine immer engere Union sogar ab. Jugendliche haben Zukunftsängste, bangen über sichere Arbeitsplätze und sehen die EU als Grund dafür. Hinzu komme eine destruktive US-Aussenpolitik, sowie gesellschaftliche Krisen in Italien, Spanien und Griechenland. Aber auch die Flücklingskrise habe dazu beigetragen, dass die europäische Wirtschaft nun vor dem Kollaps stehe. Laut George Soros ist in den letzten Jahren alles schiefgelaufen, was hätte schieflaufen können.

Obwohl sich auch Teile der Welt erholt haben - USA, Zentraleuropa, Südostasien, China und Indien boomen - scheinen die negativen Einflüsse nach seiner Einschätzung die Oberhand zu gewinnen. Die aktuelle Debatte über die Auflösung des Iran-Deals und Spannungen zwischen den USA und der Europäischen Union würden sich neben all den anderen Ereignissen negativ auf die europäische Wirtschaft auswirken. Dennoch hat Soros Hoffnung und appelliert mit Vorschlägen an die Europäische Union.

Das fordert Soros

Um die Finanzkrise abzuwenden, fordert Soros eine Grunderneuerung der Europäischen Union. Seiner Meinung nach könne ein "mehrspuriges Europa" einige Probleme lösen. Soros fordert mehr Wahlmöglichkeiten für Mitgliedsländer und strebt hier eine radikale Reform an. Er sieht die Aufhebung des Zwangs für Mitgliedsstaaten dem Euro beizutreten als wichtigen Schritt.

Ausserdem sprach sich Soros für einen Marshallplan für Afrika im Wert von 30 Milliarden Euro pro Jahr aus - eine EU-finanzierte Massnahme, um der Flüchtlingskrise entgegen zu wirken.

Der Euro bringt für Soros viele ungelöste Probleme mit und dürfe die Europäische Union nicht negativ belasten - oder gar zerstören. Der Starinvestor betonte die Wichtigkeit einer Transformation der Europäischen Union. Die Zeit sei reif, dass sich die Europäische Union in eine Vereinigung transformiere, die auch für Länder wie Grossbritannien einladend sei, so Soros.

George Soros bleibt jedoch zuversichtlich und fordert die Gesellschaft zur aktiven Mitgestaltung auf. Ob die Europäische Union letztendlich ihre Dynamik wiederfindet und eine Finanzkrise wirklich abgewehrt werden kann, bleibt abzuwarten.

Redaktion finanzen.ch

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Bildquelle: VCG/VCG via Getty Images,ERIC PIERMONT/AFP/Getty Images

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