Ukraine |
19.04.2022 21:25:00
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FINMA: Darum besteht durch Ukraine-Krieg keine flächendeckende Gefahr für Schweizer Finanzmarkt
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine birgt auch für Kreditinstitute in der Schweiz teils sehr grosse Risiken. Allgemein ist es um die Stabilität des Schweizer Finanzmarkts allerdings gut bestellt und es besteht keine flächendeckende Bedrohung, wie die FINMA Anfang April bei der Jahresmedienkonferenz mitteilte.
• FINMA-Direktor Angehrn: Russland-Geschäft zwar nicht unbedeutend, aber kein Vergleich zu anderen Zielmärkten
• FINMA-Verwaltungspräsidentin Amstad: Schweizer Finanzmarkt verfügt über genügend finanzielle Puffer und ist nicht auf Russland-Geschäfte angewiesen
Anfang April äusserten sich FINMA-Direktor Urban Angehrn und FINMA-Verwaltungspräsidentin Marlene Amstad auf der Jahresmedienkonferenz der Finanzaufsicht geschlossen zum Thema Ukraine-Krieg. Beide stellten klar: Das Schweizer Finanzsystem ist gut aufgestellt und aktuell nicht flächendeckend gefährdet.
Angehrn: Bislang keine flächendeckende Gefahr für Schweizer Finanzmarkt
"Bezüglich des Ukraine-Kriegs können wir zusammengefasst festhalten, dass dieser Konflikt für die Schweizer Finanzbranche vielfältige und für einzelne Institute akzentuierte Risiken mit sich bringt. Wir haben diese wachsam im Auge. Wir schätzen die Lage aktuell so ein, dass der Konflikt keine flächendeckende Gefahr für den Schweizer Finanzmarkt darstellt", so Angehrn in seiner Rede vor der Presse. Die FINMA könne aber falls notwendig spezifische Massnahmen von den besonders betroffenen Instituten verlangen, dafür verfüge man über weitreichende Instrumente. Man habe etwa die Möglichkeit, zum Schutz des Schweizer Finanzsystems punktuell in die Geschäftstätigkeit bestimmter Institute einzugreifen und spezifische Geschäfte einzuschränken oder gar gänzlich zu verbieten.
Ziel der FINMA: Klumpenrisiken und Ansteckungspotenzial frühzeitig entdecken
"In der gegenwärtigen Krise interessiert uns zunächst, welche Institute mit welchen Dienstleistungen und in welchem Ausmass exponiert sind", so Angehrn weiter. Das Ziel sei, insbesondere Klumpenrisiken und mögliches Ansteckungspotenzial frühzeitig zu erkennen, um entsprechend handeln zu können. Man sei genauestens über die Geschäfte der höheren Risiken ausgesetzten Institute informiert. Zu den Risiken gehören nach Angaben des FINMA-Direktors unter anderem ausstehende Kredite gegenüber russischen Schuldnern, Lombardkredite und Derivatgeschäfte im Russland-Kontext, Bankengeschäfte im Rohstoffhandel, politische Sanktionen und Cyberangriffe.
Angehrn ergänzte jedoch absichernd: "Bei allem was wir heute wissen, kann ich sagen, dass das Russland-Geschäft der Schweizer Finanzinstitute insgesamt zwar nicht unbedeutend ist, jedoch eher klein im Vergleich mit anderen Zielmärkten."
Amstad: Die Schweiz verfügt über genügend finanzielle Puffer
Verwaltungspräsidentin Amstad bestätigte gegenüber der Presse: "Wir dürfen aufgrund der Erfahrungen aus den jüngsten Krisen und Unfällen feststellen, dass es um die Stabilität der Institute am Schweizer Finanzplatz gut bestellt ist. Die notwendigen Puffer, für die sich die FINMA seit der globalen Finanzkrise von 2008 konsequent einsetzt, sind vorhanden."
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz veröffentlichte die FINMA Anfang April auch ihren Jahresbericht 2021. Zu den Meilensteinen des vergangenen Jahres gehört die Bewilligung des ersten Krypto-Fonds nach schweizerischem Recht.
Redaktion finanzen.ch
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