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Studie 13.09.2023 23:36:00

Gebühren im Vergleich: Schweizer Anlage-Apps immer noch Nischenprodukte

Gebühren im Vergleich: Schweizer Anlage-Apps immer noch Nischenprodukte

Auch in der Schweiz finden Anlage-Apps immer mehr Anklang, auch wenn es sich noch immer um ein Nischenprodukt handelt.

• Schweizer Anlage-Apps gewinnen langsam aber sicher mehr an Bedeutung
• Durchschnittlich fallen 252 Franken an Gebühren an
• Pauschalgebühr sinkt oftmals bei höheren Anlagebeträgen

Schweizer Anlage-Apps

In der Schweiz schreitet die Digitalisierung der Vermögensverwaltung langsam aber sicher voran. Wie moneyland.ch in einer kürzlich veröffentlichten Studie erklärt, finden die digitalen Vermögensverwalter, die manchmal auch Robo-Advisor genannt werden, mittlerweile auch in der Schweiz Anklang. Die von moneyland.ch befragten digitalen Vermögensverwalter haben ein verwaltetes Vermögen von insgesamt 3,3 Milliarden Franken angegeben. Einige der befragten Robo-Advisor haben hierzu jedoch keine Angaben gemacht. Summa summarum dürften in der Schweiz mittlerweile deutlich mehr als sechs Milliarden Franken von digitalen Anbietern verwaltet werden, so moneyland.ch. Im Vergleich zu dem Vermögen, das über den traditionellen Weg verwaltet wird, zeigt sich jedoch, dass sich die digitalen Anbieter noch immer etwas in der "Nische" befinden. So vermeldete die Schweizerische Bankiervereinigung (SBVg) kürzlich, dass die Schweizer Banken im Jahr 2022 rund 7'846,8 Milliarden Franken verwalteten.

Im Zusammenhang mit der Studie stellt sich moneyland.ch die Frage, wie günstig Schweizer Anlage-Apps sind. Dafür wurden "die Pauschalgebühren und die Produktkosten für Anlagebeträge von 25’000 Franken und 500’000 Franken erhoben und verglichen. Bei den Produktkosten (meistens die sogenannte TER von Fonds) geht moneyland.ch in der Regel vom Durchschnittswert aus. Manche Anbieter haben eine minimale und maximale Produktgebühr kommuniziert - in diesem Fall hat moneyland.ch mit der maximalen Gebühr gerechnet". Im Gegensatz zur traditionellen Vermögensverwaltung gibt es bei digitalen Anbietern meist keine unterschiedlichen Pauschalgebühren für unterschiedliche Anlagestrategien. Vielmehr handle es sich mehrheitlich um aktienlastige Strategien, so moneyland.ch.

Preis-Unterschiede

Im Durchschnitt fallen für Kundinnen und Kunden mit einem Anlagebetrag von 250‘000 Franken insgesamt 252 Franken Gesamtkosten pro Jahr an. Dabei handelt es sich also um rund ein Prozent des Anlagewerts. Bei digitalen Vermögensverwaltern ohne Beratung fallen im Jahr etwas geringere Kosten an (durchschnittlich 0,92 Prozent). Bei Apps, die zudem eine Anlageberatung anbieten, liegen die Kosten im Mittel bei 1,15 Prozent und damit etwas höher. Zusammensetzen lassen sich die Gesamtkosten hauptsächlich aus Pauschalgebühren für die Vermögensverwaltung (durchschnittlich 0,69 Prozent) sowie aus Produktkosten (durchschnittlich 0,32 Prozent).

Digitale Vermögensverwalter sind damit wesentlich günstiger als die traditionelle Vermögensverwaltung Schweizer Banken. "Im Durchschnitt sind digitale Vermögensverwalter mehr als doppelt so günstig wie traditionelle Mandate. Der deutliche Kostenvorteil spricht langfristig für die digitale Vermögensverwaltung", erklärt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch.

Zu den günstigsten Anbietern ohne Anlageberatung gehören unter anderem Findependent mit jährlichen Gesamtkosten von 146 Franken sowie True Wealth mit 150 Franken im Jahr. Nur kurz dahinter folgen Kaspar& (178 Franken), Swissquote Invest Easy (203 Franken), Clevercircles (210 Franken) und Cleverinvest (213 Franken).
Unter den preiswertesten Anbietern mit Anlageberatung befinden sich Selma Finance und Descartes Finances mit je 225 Franken pro Jahr. Knapp dahinter folgen Digifolio (258 Franken) und Alpian (278 Franken).

Pauschalgebühren sinken bei höherem Anlagebetrag

Weiterhin geht aus der Studie hervor, dass die Pauschalgebühren bei vielen Anbietern mit steigendem Anlagebetrag sinken. Dazu gehören Alpian, Clevercircles, Findependent, Inyova, Kaspar&, Postfinance, Radicant, Selma, True Wealth und Volt. Bei einem Anlagebetrag in der Höhe von 500’000 Franken sind dies die günstigsten Anbieter deshalb: Findependent mit Gesamtkosten in der Höhe von 2‘643 Franken pro Jahr, True Wealth mit 2‘950 Franken, Inyova mit 3‘000 Franken, Clevercircles mit 3‘200 Franken und Kaspar& mit 3300 Franken. Bei Beträgen ab 810’000 Franken ist True Wealth am günstigsten.

Doch nicht nur die Gebühren sollten als Entscheidungskriterium für die Wahl des richtigen Anbieters berücksichtigt werden. Hinzu kommen auch die Funktionen sowie die Benutzerfreundlichkeit der App. Deshalb sei es laut moneyland.ch ratsam, verschiedene Anbieter auszuprobieren. Bei etwa der Hälfte der Anbieter könne man hierzu ein kostenloses Demokonto eröffnen. Manche der untersuchten Apps würden außerdem nachhaltiges Investieren anbieten, das in der Zukunft vermutlich immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Schliesslich sei natürlich auch die Performance wichtig, die sich im Voraus jedoch nicht vorhersehen lasse. Hierfür könnte man bei verschiedenen Apps mit kleineren Anlagesummen ein Konto eröffnen und sich nach einiger Zeit und mit der gesammelten Erfahrung für eine Favoritin entscheiden.

Redaktion finanzen.ch

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