"Schweres Trauma" |
23.10.2020 22:32:00
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Howard Marks mit düsterem Ausblick: Auch Konjunkturpaket wird US-Wirtschaft nicht heilen
Der US-Aktienmarkt hat sich gut vom Corona-Crash erholt. Dennoch sollten sich Anleger darauf gefasst machen, dass die Wirtschaft einen harten Schlag einstecken muss, warnt Howard Marks.
• Problem muss an der Wurzel behandelt werden
• Wirtschafts-Hilfen sind für die Zwischenzeit gut
"Dieser Abwärtszyklus kann nicht vollständig durch wirtschaftliche Stimuli geheilt werden" zitiert "MarketWatch" den Mitgründer des milliardenschweren US-Vermögensverwalters Oaktree Capital Management. Selbst wenn sich der US-Kongress auf ein neues Konjunkturpaket einigen könnte, wäre dies seiner Meinung nach also nicht ausreichend. "Das Trauma war schwer und die Folgen dürften nicht so leicht abzuschütteln sein", so Marks.
Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl am 3. November wird in Washington heftig um ein weiteres billionenschweres Corona-Konjunkturpaket gerungen. Jedoch muss es beide Kongresskammern passieren, was sich als schwierig gestaltet, weil im Senat derzeit die Republikaner die Mehrheit haben, im Repräsentantenhaus hingegen die Demokraten. Bisher konnten sich beide Seiten jedoch weder über den Umfang der Hilfen noch über die Verteilung des Geldes einig werden.
Warten auf Corona-Impfstoff
Um den Wirtschaftseinbruch aufzuhalten müsse stattdessen "die Wurzel repariert werden, und das bedeutet, dass die Krankheit unter Kontrolle gebracht werden muss", erläuterte der US-Milliardär. "Ein Impfstoff wird dafür sorgen - zu gegebener Zeit - aber in der Zwischenzeit ist ein gesundes Verhalten erforderlich".
Denn Daten der Universität Johns Hopkins zufolge haben sich von den 330 Millionen US-Amerikanern bisher schon rund 7,9 Millionen mit dem Corona-Virus infiziert, woran etwa 216.000 Menschen gestorben sind. Weltweit sind es über 38 Millionen Infizierte und rund 1,1 Millionen Tote.
Stimuli bis COVID-19 bekämpft werden kann
Die monatelange Pandemie hat laut Marks langanhaltende Schäden verursacht, wie etwa sinkende Einnahmen der Bundesstaaten, während gleichzeitig die Ausgaben für die Bereiche Familie und Gesundheit gestiegen sind. Er betonte vor diesem Hintergrund, dass höhere Staatsausgaben erforderlich sind, damit die Menschen, Geschäfte und Städte die Krise bewältigen können.
In diesem Zusammenhang lobte der Marktexperte auch die Entscheidung der US-Notenbank, den Leitzins auf 0,00 bis 0,25 Prozent zu senken um der Wirtschaft billiges Geld zu Verfügung zu stellen. Die Fed hat bereits signalisiert, dass sie nicht vorhat, in absehbarer Zeit das Zinsniveau anzuheben. Stattdessen hat sie einen Schritt unternommen, der ihr mehr geldpolitischer Spielraum einräumt: So wurde beschlossen, dass das Inflationsziel künftig nur noch im Durchschnitt bei zwei Prozent liegen soll. Das bedeutet, dass die Inflationsrate künftig auch für einige Zeit über dem 2-Prozent-Ziel gehalten werden darf, falls sie wie zuletzt gesehen davor geraume Zeit unter diesem angepeilten Idealwert lag. Damit wird ein Ausstieg aus der derzeit ultralockeren Geldpolitik deutlich hinausgezögert.
Jedoch warnte Howard Marks auch davor, anzunehmen, dass frische Geldspritzen für die Wirtschaft ein Allheilmittel seien. Für ihn steht fest: "Die Konjunkturerholung die alle erwarten ist kein unabhängiges Ereignis, unbeeinflusst von Entwicklungen. Vielmehr hänge sie wie bereits erwähnt stark ab von Fortschritten bei der Bekämpfung der Krankheit aber in der Zwischenzeit auch von fortgesetzten Fiskalausgaben."
Redaktion finanzen.ch
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