Chancen und Risiken |
13.04.2023 23:54:00
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Künstliche Intelligenz: So sieht Bill Gates die Zukunft der KI
Künstliche Intelligenzen (KI) haben sich zu einem absoluten Trend-Thema entwickelt, insbesondere seit der Vorstellung von ChatGPT im November 2022. In seinem Blog ist nun Microsoft-Gründer Bill Gates auf das enorme Potential aber auch auf die Risiken in Zusammenhang mit dieser Technologie eingegangen.
• Bill Gates räumt Risiken in Zusammenhang mit KI ein
• Er sieht aber vor allem vielfache Einsatzmöglichkeiten
Mit der Veröffentlichung von ChatGPT, einem Chatbot der ganze Texte schreiben kann, rückte das Thema "Künstliche Intelligenz" in den Fokus der Öffentlichkeit. Dabei gehen die Meinungen teils weit auseinander. Während die einen das enorme Potential preisen, warnen andere vor möglichen Gefahren dieser Technologie.
So haben sich beispielsweise Ende März 2023 zahlreiche hochrangige Tech-Experten wie Tesla-CEO Elon Musk und Apple-Mitbegründer Steve Wozniak in einem offenen Brief für eine sechsmonatige Denkpause bei der Entwicklung Künstlicher Intelligenzen ausgesprochen. Diese Zeit solle genutzt werden, um Sicherheitsstandards für die Entwicklung dieser recht neuen Technologie festzulegen und mögliche Schäden durch die riskantesten KI-Technologien abzuwenden. Den Verfassern des Schreibens, das von über 1'000 Personen unterzeichnet wurde, bereitet beispielsweise Sorgen, dass Generative KI wie ChatGPT dazu in der Lage sind, menschliche Interaktion zu simulieren. Dabei sei diese Technologie inzwischen so weit fortgeschritten, dass selbst die Entwickler ihre Programme nicht mehr verstehen oder wirksam kontrollieren könnten. Dadurch könnten die Informationskanäle mit Propaganda und Unwahrheiten geflutet und selbst erfüllende Jobs wegrationalisiert werden.
Tausendsassa Musk hatte zwar ursprünglich den ChatGPT-Entwickler als gemeinnützige Organisation mitbegründet, sich aber auch wiederholt kritisch zum Thema KI geäussert. Der Visionär zog sich schliesslich aus dem KI-Start-up zurück, nachdem sich OpenAI-Chef Sam Altman mit seinen Plänen durchgesetzt hatte, die Entwicklung der KI-Software durch grossangelegte finanzielle und technische Kooperationen, vor allem mit Windows-Entwickler Microsoft, voranzutreiben.
Im Büro
Zwar sieht auch Microsoft-Gründer Bill Gates Risiken beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz, vor allem aber sieht er viele Bereiche die davon profitieren können. Auf seinem Blog "Gates Notes" setzt er KI begeistert mit der Erfindung des Mikroprozessors, des PCs, des Internets und des Mobiltelefons gleich.
"Da die Rechenleistung immer billiger wird, wird die Fähigkeit von GPT, Ideen auszudrücken, zunehmend so sein, als hätte man einen Angestellten, der einem bei verschiedenen Aufgaben hilft", schrieb Gates. Seiner Meinung wird KI also zu einem "digitalen persönlichen Assistenten" reifen, der etwa beim Schreiben von E-Mails, Reports und der Verwaltung des Posteingangs hilft und damit die Produktivität im Büro verbessert.
In der Medizin
Daneben glaubt Bill Gates, dass KI auch im Gesundheitswesen zu einer grossen Hilfe werden kann, indem sie dem Personal Aufgaben, wie beispielsweise das Einreichen von Versicherungsansprüchen, das Ausfüllen von Papierkram und das Verfassen von Arztberichten abnimmt. Das medizinische Personal erhalte dadurch mehr Zeit, um besser auf die Patienten einzugehen. Womöglich könne KI sogar bei Ferndiagnosen zum Einsatz kommen.
Insbesondere werde jedoch die Forschung vorangetrieben. So geht der Milliardär davon aus, dass KI dazu fähig sein wird, Nebenwirkungen vorherzusagen, Dosierungen festzulegen und sogar Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln. Deshalb prognostiziert Gates eine "dramatische" Beschleunigung medizinischer Durchbrüche.
Bei der Bildung
Ebenso wie im Gesundheitswesen, so könne KI auch Lehrpersonen administrative Arbeit wie das Erstellen von Stundenplänen oder die Planung von Terminen für Elterngespräche abnehmen. Dies verschaffe Lehrern mehr Zeit, sich ihren Schülern zu widmen. Denn "KI wird die Arbeit, die Schülerinnen und Lehrer gemeinsam im Klassenzimmer leisten, zwar verbessern, aber niemals ersetzen", schreibt Gates.
Trotzdem werde KI in den kommenden fünf bis zehn Jahren grossen Einfluss auf das Bildungssystem gewinnen, und zwar nicht nur wegen der Inhalte, die die Maschine liefern kann. Künstliche Intelligenzen werde nämlich Lehrkräften bald dabei helfen herauszufinden, was ihre Schüler motiviert, interessiert und welchen Lernstil sie haben.
Risiken
Bezüglich möglicher Probleme in Zusammenhang mit KI räumt Bill Gates ein, dass diese derzeit noch Fehler mache. Jedoch ist er optimistisch, dass diese "in weniger als zwei Jahren, möglicherweise sogar viel schneller, weitgehend behoben sein werden".
Sorgen bereitet ihm auch der Gedanke, dass Menschen, die mit KI "bewaffnet" sind, diese Technologie missbrauchen könnten. Hier müssten Regierungen und der Privatsektor zusammenarbeiten, um die Risiken zu begrenzen.
Auch die mögliche Gefahr einer "superintelligenten" KI, die ausser Kontrolle gerät und sich ihre eigenen Ziele festlegt, sprach der Microsoft-Gründer an: "Was werden das für Ziele sein? Was geschieht, wenn sie mit den Interessen der Menschheit kollidieren? Sollten wir versuchen, zu verhindern, dass eine starke KI jemals entwickelt wird?" Diesbezüglich betonte Gates, dass man selbst nach den Durchbrüchen der letzten Monate noch immer weit von einer sogenannten starken KI, die darauf abzielt, intelligente Maschinen zu schaffen, die vom menschlichen Verstand nicht zu unterscheiden sind, entfernt ist. Bis dahin könnte es seiner Meinung nach noch ein Jahrzehnt oder gar ein Jahrhundert dauern. "Künstliche Intelligenz hat noch immer keine Kontrolle über die physische Welt und kann sich keine eigenen Ziele setzen", beruhigte der Ex-CEO von Microsoft.
Redaktion finanzen.ch
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